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Wir bekamen die Daten per Email übersandt. Und sie hatten es tatsächlich in sich. Darren W. Hoffman hatte mit dem Prepaid Handy nur eine einzige Nummer angerufen. Sie gehörte zu einem anderen Prepaid Handy und normalerweise wäre damit für uns die Fahndung erstmal zu Ende gewesen. Ohne einen normalen Vertrag bei einem Mobilfunkanbieter hätten wir nicht herausfinden können, wer das Telefon benutzte.

Aber diese Nummer kannten wir.

„James Tavernier!“, stieß Max Carter hervor, als Milo und ich zusammen mit ihm vor dem Rechner in unserem gemeinsamen Dienstzimmer saßen und das dazugehörige Dossier aufgerufen wurde. „Das wir von dem noch mal etwas hören würden, hätte ich nicht zu hoffen gewagt!“

Aus dem Dossier ging alles Wesentliche hervor. Er war ein ehemaliger Informant, der an den Schnittstellen zwischen Waffenhandel, organisiertem Verbrechen, illegaler Söldnervermittlung und Terrorismus operiert hatte.

Das FBI hatte vor einem halben Jahr die Zusammenarbeit mit ihm eingestellt. Es bestand der Verdacht, dass er auf beiden Seiten abkassiert und in mindestens einem Fall eine geplante Verhaftung vereitelt hatte. Das war ihm zwar nicht juristisch sauber und prozessfest nachzuweisen, aber es hatte ausgereicht, um in Zukunft auf seine Dienste besser zu verzichten.

„Der Kerl muss sich sehr sicher fühlen, wenn er sogar sein Prepaid Handy weiter verwendet“, meinte Milo.

„Viel interessanter finde ich die Frage, was die beiden so oft miteinander zu besprechen hatten“, gab ich zurück.

Max hatte dafür eine durchaus plausible Erklärung parat. „Ich würde sagen, Darren W. Hoffman hat sich sein ganz spezielles Wissen gleich zweimal versilbern lassen. Einmal von den SuperSecure und den Auftraggebern dieser Firma und das zweite Mal von dubiosen Geschäftspartnern, die ihnen Tavernier vermittelt haben könnte.“

„Hoffman wollte aus dem Geschäft aussteigen und wurde umgelegt. Das wäre plausibel.“

„Und warum dann das ganze Brimborium mit den Zigarettenkippen und den zwei Spritzen?“, fragte ich.

Milo zuckte mit den Schultern. „Um uns in die Irre zu führen! Das wäre doch auch nicht das erste Mal.“

„Ich werde mal überprüfen, welche Details der Aschenbecher-Morde eigentlich öffentlich gemacht worden sind“, kündigte Max Carter an. „Allerdings denke ich, dass es im Moment in erster Linie darum geht, Tavernier einzufangen und zu befragen. Ob nun als Zeugen oder Tatverdächtigen sei mal dahingestellt.“

Ich sah mir das Foto von James Tavernier an.

Ein Mann mit grauen Haaren und Schnauzbart. Dass Alter kam auch hin.

„Das ist der Mann, den Arlene O’Donovan beschrieben hat“, stellte ich fest.

„Dann kann unser Kollege Prewitt sich seinen Weg zu Miss O’Donovan wohl sparen“, glaubte Milo.

„Nein, er soll hinfahren und ihr dieses Bild zeigen“, erwiderte ich. „Ich wette, dass sie ihn identifizieren wird.“

Einen Tag vor Hoffmans Ermordung hatte Tavernier noch mit ihm gesprochen, das stand nun ziemlich fest, denn ich ging davon aus, dass Arlene ihn identifizieren würde.

Wir ließen uns Taverniers letzte gemeldete Adresse anzeigen. Sie lag in der East 120th Street.

„Falls er sein Handy benutzen sollte, können wir ihn orten“, meinte Max Carter. „Aber ihr könnt es ja erstmal bei seiner regulären Adresse versuchen.“

Auswahlband Krimi Winter 2020

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