Читать книгу Mörderhimmel: 7 Strand Krimis - A. F. Morland - Страница 51
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ОглавлениеDie kurvenreiche Blonde saugte etwas Schnee mit einem Röhrchen in ihre Nase. Sie beugte sich dabei so über den Tisch, dass man sehr tief in ihr Dekolleté blicken konnten. Aber irgendwie konnte Juan Arkiz dieser Anblick heute nicht erfreuen.
Er war einfach zu angespannt.
Jack Garcia hatte sich in einen der Sessel geflezt und den Champagner gleich aus der Flasche getrunken.
Er machte ein zufriedenes Gesicht.
Aber sein Boss war weniger zufrieden.
Er trat auf Garcia zu und knurrte: "Hör auf damit! Wir müssen jetzt einen klaren Kopf behalten!"
Garcia zuckte die Achseln.
"Ich weiß nicht, was Sie haben, Mr. Arkiz. Ich habe Montgomery Carson für Sie aus dem Weg geräumt. Sie sollten mir einen Orden anheften!"
"Sehr witzig!"
Er grinste. "Zur Not nehme ich natürlich auch Aktien oder Bündel mit Tausend-Dollar-Noten!"
"Die Sache ist keineswegs überstanden, Garcia!" Er wurde wieder ernst.
"Ich weiß", sagte er und stellte die Flasche auf den Tisch.
"Vor allem würde ich mich nicht darauf verlassen, dass Joe Donato und die anderen Verhafteten weiterhin eisern schweigen!"
"Aber solange sie sich im Gewahrsam des FBI befinden, gibt es keine Möglichkeit für mich, das Problem zu lösen. Erst wenn sie in eine reguläre Haftanstalt überführt werden, kann ich meine Verbindungen spielen lassen." Arkiz Verbindungen in dieser Hinsicht waren ausgezeichnet. Notfalls würde sich schon jemand finden, der einen allzu redefreudigen KILLER ANGEL für immer den Mund stopfen würde. Nur in die Gewahrsamzellen im FBI-Gebäude an der Federal Plaza reichten seine Verbindungen nicht hinein.
Aber das war nicht so schlimm.
Dort würden die Verhafteten nicht lange bleiben können. Und wenn es zum Prozess kam, würde man von Ihnen verlangen, Ihre Aussagen zu wiederholen, die sie eventuell in Gegenwart eines FBI-Ermittlers gemacht hatten. Bis dahin war Zeit genug, etwas zu unternehmen.
Etwas ganz anderes machte Arkiz mehr Sorgen.
Und das waren die Zustände in der Bronx... Was er darüber gehört hatte, bereitete ihm Kopfschmerzen. Die KILLER ANGELS schienen Amok zu laufen.
Ich muss zusehen, dass ich dort wieder alles unter Kontrolle bekomme, dachte er. Aber andererseits lag es für ihn auf der Hand, dass er außerhalb seiner vier Wände fürs erste keinen Schritt mehr tun konnte, ohne überwacht zu werden... In diesem Augenblick betrat ein Hausangestellter den Raum. Es handelte sich um einen hageren Mann in den mittleren Jahren mit aschblondem Haar und unbewegtem Gesicht. Er war gekleidet wie ein Butler. In der Rechten hielt er ein Mobiltelefon.
"Mr. Arkiz..."
"Was gibt es?", fragte Arkiz ziemlich unwirsch.
"Ein Anruf für Sie!"
Arkiz runzelte die Stirn. "Wenn es das FBI ist..."
"Es ist die Kanzlei von Mr. Garland." Arkiz' Gesicht veränderte sich. Er biss sich auf die Lippe. Verdammt, schoss es ihm durch den Kopf. Das kann eigentlich nur bedeuten, dass es Ärger gibt!
"Legen Sie das Gespräch in mein Büro!", sagte Arkiz. Er öffnete eine Schiebetür und betrat sein Büro. Auf dem großen, ziemlich protzig wirkenden Schreibtisch befand sich ein weißes Telefon. Arkiz schloß zunächst die Tür hinter sich. Er zögerte einen Augenblick. Dann ging er zum Apparat und hob ab.
"Mr. Arkiz?", meldete sich auf der anderen Seite der Leitung eine Männerstimme.
"Ich kann nur hoffen, dass Sie einen guten Grund haben, hier anzurufen, Mr. Garland", sagte Arkiz knurrend. "Sie wissen, dass das Abhörrisiko nicht zu unterschätzen ist..."
"Es ist etwas geschehen, Mr. Arkiz", erwiderte Garland ungerührt. "Ein paar FBI-Agenten saßen bis gerade hier in meinem Büro und haben ziemlich unangenehm herumgefragt."
"Und da verlieren Sie gleich die Nerven, ja?"
"Ich..."
"Schade. Ich dachte, ich würde mit Profis zusammenarbeiten."