Читать книгу Mörderhimmel: 7 Strand Krimis - A. F. Morland - Страница 54
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ОглавлениеEs dauerte nicht lange und in der Wohnung von Ian Browne alias Cal Slater war der Teufel los. Der Mann im Kashmir-Mantel brauchte ärztliche Versorgung und wurde vom Notarzt-Team abtransportiert. Natürlich unter entsprechender polizeilicher Bewachung. Während er abtransportiert wurde, lief ich die drei Stockwerke hinab, um mir meine Pistole zurückzuholen, die noch irgendwo hinter dem Haus auf dem Asphalt liegen musste.
Ein paar Minuten später war ich mit meiner P226 im Holster zurück in der Wohnung.
Der Mann mit dem Knebelbart saß in sich zusammengesunken in einem der Polstersessel. Er trug inzwischen Handschellen. Wir hatten ihm einen Führerschein auf den Namen Martin Harris abgenommen.
"Was haben Sie hier gesucht, Mr. Harris?", fragte ich ihn.
"Ich werde nichts dazu sagen", erwiderte er.
"Das sollten Sie aber. Ich nehme nicht an, dass Sie aus eigenem Antrieb hier waren..."
"Ach, nein?"
"Wer schickt Sie?"
"Geben Sie sich keine Mühe, G-man!" Er schaute mich an.
"Ich habe das Recht auf einen Anwalt."
"Sicher."
"Davon werde ich Gebrauch machen."
Ich zuckte die Schultern. "Wie Sie wollen." Lew nahm mich etwas zur Seite. Inzwischen traf auch ein Team der Spurensicherung ein. Jedes Teppichhaar musste in dieser Wohnung einzeln umgedreht werden.
Blieb nur zu hoffen, dass dabei auch etwas herauskam. Ein Lieutenant der Polizei von Yonkers sprach mich an, wohin der Gefangene zu bringen sei.
"Wir nehmen ihn mit zur Federal Plaza in Manhattan", sagte ich. "Sorgen Sie dafür, dass sein verletzter Komplize gut bewacht wird..."
"Da machen Sie sich mal keine Sorgen!" Einer der uniformierten Officers trat in diesem Moment hinzu. Er hielt ein kleines Päckchen in der Hand.
"Hier", sagte er. "Das war unten im Briefkasten."
"Woher hatten Sie den Schlüssel?", fragte der Lieutenant verwundert.
"Überhaupt nicht. Wir mussten ihn aufbrechen."
"Geben Sie her" sagte ich und nahm das Päckchen an mich. Es war ein gepolsterter Umschlag, adressiert an Ian Browne. Außerdem klebte ein Computeretikett darauf, auf dem als Absender ein Möbelhaus stand.
Für einen Katalog war das Päckchen allerdings ziemlich dünn. Ich öffnete es.
Es enthielt ein halbes Dutzend unbeschrifteter Disketten. Ich warf Lew einen Blick zu.
"Wird interessant sein, herauszufinden, was da drauf ist!" Lew nickte.
"Vielleicht ist es das, wonach hier gesucht wurde!", meinte er.
"Und wenn Slater die Disketten einfach an sich selbst geschickt hat?", sagte ich und warf Lew einen fragenden Blick zu.
"Dann wäre das ein perfektes Versteck", stellte Lew fest.
"Mit dieser Beschriftung war der Brief sicher eine Weile unterwegs." Ich hielt Lew den Umschlag hin.
Die Adresse war so krakelig, das keine elektronische Sortieranlage sie lesen konnte. Außerdem war die Kennung für den Bundesstaat New York vor der Postleitzahl nicht zu entziffern.
Und das war wahrscheinlich Absicht.