Читать книгу Mörderhimmel: 7 Strand Krimis - A. F. Morland - Страница 56
50
ОглавлениеJuan Arkiz empfing den Mann aus Bogota mit einem säuerlichen Lächeln.
Der Nachfolger des kleinen Cardoso hieß Quinoga. Er hatte blaue Augen und schütteres Haar. Arkiz schätzte ihn auf Mitte vierzig.
"Meine Auftraggeber machen sich große Sorgen", erklärte Quinoga ohne Umschweife. "Ein Mann namens Cardoso sollte sie eigentlich aufsuchen..."
"Ach..."
"Er ist spurlos verschwunden."
"Oh, das tut mir leid!", erwiderte Arkiz. "Möchten Sie etwas zu trinken?"
"Danke, aber ich möchte keine Zeit verlieren."
"Warum so ungemütlich, Mr. Quinoga?"
"Die Umstände."
Quinoga wirkte eiskalt.
Sie gingen zu einer Sitzecke. Der Gast aus Bogota nahm Platz. Jack Garcia war auch im Raum. Er blieb im Hintergrund und goss seinem Boss einen Drink ein. Arkiz leerte das Glas anschließend in einem Zug noch bevor er sich gesetzt hatte.
"Sie wissen nicht zufällig, wo Cordoso geblieben ist?"
"Er war immer viel unterwegs."
"Was Sie nicht sagen..."
"Ich würde einfach noch etwas abwarten..."
"Vielleicht haben Sie recht. Wie auch immer. Wir möchten, dass sich die Lage hier beruhigt. Sie sollen sich mit den Jamaicanern einigen..."
Arkiz lächelte, als er dieses Ansinnen hörte. Beinahe dieselben Worte, die Cardoso benutzt hatte.
"War das die Botschaft, die Cardoso überbringen sollte?"
"Ja, unter anderem."
"Nun, es ist viel geschehen..."
"Ach, ja?"
"Eine Einigung mit den Jamaicanern kommt erst in Frage, wenn bei denen wieder Ordnung herrscht. Vielleicht ist die Nachricht noch nicht zu Ihnen vorgedrungen, aber Montgomery Carson ist tot. Jemand gönnte ihm den Freispruch in seinem letzten Prozess nicht... Mit wem soll ich mich also einigen?"
"Was für ein glücklicher Zufall für Sie, nicht wahr?"
"So würde ich das nicht nennen."
"Sie profitieren am meisten von seinem Tod."
"Oh, da seien Sie mal nicht so sicher. Aber wie dem auch sei: Niemand kann ihn ins Leben zurückholen. Es ist die Frage, ob seine Organisation diese Krise überlebt..."
"Aber da bieten Sie sich als ordnende Hand an!", vollendete Quinoga.
"Ihre Auftraggeber werden das akzeptieren müssen."
"Soll ich ich Ihnen das sagen?"
"Genau so!"
Quinoga wirkte nachdenklich. Dann nickte er. "Sie müssen es wissen."
"In Bogota kann das niemand verhindern."
"Das nicht, aber..."
Arkiz hob die Augenbrauen. "Aber was?"
"Es könnte der Eindruck entstehen, dass Sie die Situation ausgenutzt haben und..."
"Tun wir das nicht alle, Mr. Quinoga?"
"...und vielleicht wird man sich daran eines Tages erinnern!"
Arkiz lachte heiser. "Soll das eine Drohung sein?"
"Eine Feststellung."
"Dann richten Sie Ihren Auftraggebern doch bitte aus, dass sie wohl oder übel akzeptieren müssen, wie sich die Dinge hier entwickelt haben. Ich bin die Nummer 1 hier im Geschäft und es wird sich keiner Ihrer Auftraggeber in Zukunft leisten können mich zu übergehen - oder mir auch nur damit zu drohen. Haben wir uns verstanden?"
Quinoga zuckte die Achseln.
"Das war deutlich."
"Das denke ich auch."
"Es gibt da noch ein anderes Problem."
"Ach, ja?"
"Ihre schießwütigen Todesengel aus der Bronx sollten sie schleunigst an die Kette legen..."
"Es ist rührend, dass Sie sich meinen Kopf zerbrechen, Mr. Quinoga."
"Es ist ein Rat!"
Diese Art von Ratschlägen kannte Arkiz nur zu gut. Wenn sie aus Bogota kamen, verbargen sich eigentlich Befehle dahinter.