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Dr. Sven Kayser trank eine phantastisch duftende Früchteteemischung. Er hatte eine CD in den Player gelegt und genoss das Warschauer Konzert mit klobigen Kopfhörern, die beiderseits mit fünf Qualitätslautsprechern bestückt waren.

Als Sven sie gekauft hatte, hatte der Verkäufer scherzhaft gemeint: „Damit können Sie sogar den Geiger hören, der nicht mitspielt.“

Der Grünwalder Arzt saß in seinem Lieblingssessel und gab sich völlig dem einmaligen Klang Genuss hin. Als das Konzert zu Ende war, nahm er die Kopfhörer ab, nickte zufrieden und murmelte: „Herrlich. Wunderbar. Grandios.“

Er trank einen Schluck Tee, nahm die CD aus dem Gerät und legte sie in die harte Plastikhülle. Heute hatte Erna Aubauer ihn angerufen und sich über Schwester Gudrun beschwert.

„Sie sollten sich von dieser impertinenten Person trennen, Herr Doktor“, hatte Frau Aubauer ihm geraten.

„Das kann ich nicht“, hatte Dr. Kayser freundlich erwidert. „Ich brauche sie. Ich bin froh, dass ich sie habe.“

„Wie die mit Ihren Patienten umspringt, ist empörend.“

„Sie wollten, dass sie Sie vorzieht, doch das konnte sie nicht.“

„Ich hatte Herzbeschwerden.“

„Und wie geht es Ihnen jetzt?“

„Die Schmerzen sind vergangen.“

„Das freut mich.“

„Aber das konnte Schwester Gudrun nicht vorhersehen. Mir hätte Gott weiß was passieren können, aber das war dieser herzlosen Person völlig egal. Sie hatte sogar noch die Unverfrorenheit, mich zu beleidigen.“

„Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich Sie falsch interpretiere, Frau Aubauer. Sagten Sie nicht zu Schwester Gudrun: ‘Sie haben wir hier gerade noch gebraucht. Warum sind Sie nicht in Berlin geblieben?’ Finden Sie, dass das richtig war?“

„Ich war wütend.“

„Sie sagten auch noch: ‘Ist schon eine Ewigkeit in München und kann noch immer nicht richtig Deutsch.’“

„Na ja, ich habe mich über Ihre Sprechstundenhilfe geärgert.“

„Frau Giesecke ist nicht nachtragend. Ich bin sicher, sie hat den Vorfall schon vergessen, und ich meine, Sie sollten das auch tun, anstatt sich über meine tüchtige Mitarbeiterin zu beschweren, Frau Aubauer“, hatte Sven Kayser gesagt, der eingebildeten Kranken einen schönen Abend gewünscht und aufgelegt.

Nun ging er in die Küche und kehrte, einen fettarmen Joghurt löffelnd, ins Wohnzimmer zurück. Das Telefon schlug an, als der Becher leer war.

Sven stellte ihn ab und griff nach dem Telefonhörer. „Dr. Kayser.“

Am anderen Ende war Hardy Evers, und er war so hysterisch, wie er es schon einmal, in seiner Hochzeitsnacht, gewesen war ...

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