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Zwei Wochen später traf Dr. Mark Fabrick in München ein. Dr. Ulrich Seeberg arrangierte für ihn einen netten Abend im Kreise seiner Familie, zu der die Seebergs auch Dr. Sven Kayser zählten und man schwelgte ausgiebig in Erinnerungen.

Tags darauf brachte Hardy Evers seine Frau in die Seeberg-Klinik, wo sie sich einer Reihe von Untersuchungen unterziehen musste.

Dr. Fabrick erklärte der Patientin in allen Einzelheiten, wie er ihre Wirbelsäule zu reparieren gedachte. Auf diese Weise würde er ihr Rückenmark entlasten, denn das war die Voraussetzung dafür, dass seine Laufbandtherapie greifen konnte.

Es hörte sich alles leicht und plausibel an, und Karina Evers klammerte sich vertrauensvoll an diese unverhoffte Chance. Sie war noch nie so optimistisch gewesen.

Dr. Fabrick, Dr. Seeberg und Dr. Kayser hatten in ihrem Herzen einen Grundstein für eine unerschütterliche Zuversicht gelegt. Sie sagte sich immer wieder: Es wird gutgehen. Es wird gutgehen. Es wird gutgehen... Und sie glaubte ganz fest daran. Eine Stunde bevor Dr. Mark Fabrick die Entlastungsoperation in Angriff nahm, besuchte Dr. Sven Kayser die Patientin. Er kam aus dem Kreißsaal, hatte einer jungen Mutter geholfen, einen gesunden Jungen zur Welt zu bringen.

„Heute ist ein großer Tag für mich“, sagte Karina Evers.

„Sind Sie aufgeregt?“, fragte der Grünwalder Arzt.

Karina schüttelte den Kopf. „Ich bin ganz ruhig, sehe mit Gelassenheit und Zuversicht in die Zukunft. Ich vertraue Dr. Fabrick und Dr. Seeberg.“ Sven Kayser nickte. „So ist es richtig.“

„Dr. Fabrick hat mir versprochen, dass ich schon bald wieder gehen werde, und ich glaube ihm.“

„Das können Sie“, sagte Sven Kayser. „Dr. Fabrick macht keine leeren Versprechungen.“ Er schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. „Ich wünsche Ihnen alles Gute, Karina.“

„Danke, Herr Doktor.“

„Ich besuche Sie morgen wieder“, sagte der Allgemeinmediziner und schickte sich an, zu gehen.

„Herr Dr. Kayser.“

„Ja?“ Sven blieb stehen und drehte sich um.

„Sie sind ein großartiger Arzt“, sagte Karina mit belegter Stimme. „Es ist einmalig, wie Sie am Schicksal Ihrer Patienten Anteil nehmen. Hardy und ich, vor allem ich, haben Ihnen sehr viel zu verdanken ...“

„Möchten Sie mir einen Gefallen tun?“, fragte Sven schmunzelnd.

Karina Evers nickte. „Wenn ich kann.“

„Werden Sie wieder ganz gesund“, sagte der Grünwalder Arzt. „Damit würden Sie mir eine riesengroße Freude machen.“

„Ich werde mir Mühe geben“, sagte Karina mit feuchten Augen. „Ich verspreche es.“

Kurz nachdem Dr. Kayser das Krankenzimmer verlassen hatte, wurde Karina für den Eingriff vorbereitet, und als ein Krankenpfleger wenig später ihr Bett in den Operationssaal schob und sie Dr. Fabrick und Dr. Seeberg erblickte, atmete sie tief durch und war froh, dass sie sich zu dem Eingriff entschlossen hatte.

Die Operation nahm sechs Stunden in Anspruch und verlief höchst erfolgreich.

Sobald Karina Evers sich den Flug nach Los Angeles zumuten konnte, begann sie in Dr. Mark Fabricks Klinik mit der Laufbandtherapie, und drei Monate später ...

Hardy Evers, Lotte, Josef und Nina Marmann hatten sich am Franz-Josef-Strauß-Flugplatz eingefunden. Hardy hielt einen großen Strauß wunderschöner Teerosen in der Hand.

Gespannt und erwartungsvoll blickte er auf die Anzeigetafel. „Die Maschine ist im Anflug“, sagte er heiser. „Gott im Himmel, was bin ich aufgeregt.“

„Nicht mehr als wir“, sagte Nina.

Hardy hatte fast jeden Tag mit seiner Frau telefoniert, und sie hatte immer fröhlicher und zufriedener geklungen. Er freute sich in diesem Augenblick ganz irrsinnig auf das Wiedersehen, und er hoffte, dass er nie mehr so lange von Karina getrennt sein würde.

„Jetzt ist sie gelandet“, sagte Lotte Marmann. Zitternd ergriff sie die Hand ihres Mannes. „Oh, Josef, unser Kind ... Unser geliebtes Kind kommt endlich wieder nach Hause.“

Eine Viertelstunde verging. „Wo bleibt sie denn so lange?“, stieß Nina ungeduldig hervor.

„Sie muss auf ihr Gepäck warten“, sagte Hardy.

„Sie war drei Monate fort, da kommt es auf einige weitere Minuten nicht mehr an“, meinte Josef Marmann und strich sich fahrig über das schüttere Haar.

Die ersten Ankömmlinge aus Amerika erschienen.

Hardy machte den Hals lang und tänzelte wie ein Traber vor dem Start. „Wo ist sie? Wo ist sie nur?“, murmelte er.

Seine Schwägerin trat neben ihn. „Da! Da ist sie! O mein Gott! Karina! Karina! Hier sind wir!“ Sie streckte beide Arme hoch, hüpfte und winkte.

Karina wurde auf sie aufmerksam. Sie sah Hardy und ihre Eltern, und ein strahlendes Lächeln erschien auf ihrem schönen Gesicht. Sie ging zu ihren Lieben. Sie ging! Auf ihren eigenen Beinen! Aufrecht und gesund! Glücklich und befreit! Dankbar und zufrieden!

Hardy stakste ihr entgegen, gab ihr die Rosen, nahm sie in die Arme und sagte mit Tränen in den Augen: „Willkommen daheim, Liebes. Ich habe dich wahnsinnig vermisst.“

Sie streichelte zärtlich seine Wange und erwiderte sanft: „Nun bin ich wieder da, und ich lasse dich ganz bestimmt nie wieder so lange allein.“ Ihre Lippen fanden sich zu einem heißen, innigen Kuss. Ein langer Leidensweg lag hinter ihnen, doch sie hatten einen sehr viel längeren voller Glück und Liebe vor sich ...

ENDE

Der Arztroman Koffer Oktober 2021: Arztroman Sammelband 10 Romane

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