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Kurt Haagen versöhnte sich einmal mehr mit seiner Barbara. Die beiden schienen nicht voneinander loszukommen. Miteinander leben schienen sie aber auch nicht zu können. Es war eine ziemlich vertrackte Beziehung, die sie unterhielten, und für Katja Stemmle und Jakob Hofbauer stand fest, dass es irgendwann einmal doch zum alles entscheidenden Knall kommen würde.

Katja und ihr Verlobter besuchten das Benefizkonzert und waren begeistert. Katja bedankte sich bei der nächsten Gelegenheit nochmals bei Dr. Berger für die Karten, die er ihr so großzügig und selbstlos überlassen hatte.

Birgit Mendl bekam den Job bei Dr. Hofbauer. Sie stellte sich sehr geschickt an und arbeitete sich rasch ein, war eine echte Entlastung für den jungen Rechtsanwalt, der sich vorläufig noch mit den Krümeln begnügen musste, die von den Tischen jener Leute herunterfielen, die so bekannt und als Juristen so begehrt waren wie zum Beispiel Dr. Härtlings Schwager Dr. Axel Lassow.

Während eines gemeinsamen Mittagessens im Kasino der Paracelsus-Klinik schnitt Schwester Katja ganz vorsichtig das Thema Torsten Berger an.

„Was macht Ihr Bruder eigentlich beruflich?“, wollte sie wissen.

„Er ist Immobilienmakler.“ Der Arzt stocherte lustlos in seinem Essen herum. Hatte Katja ihm den Appetit verdorben? Wenn ja, hätte es ihr leid getan.

„Verdient er gut?“, fragte sie und widmete sich der goldgelben Biskuitroulade, die mit süßer Erdbeermarmelade gefüllt war.

Dr. Berger nickte finster. „Weil er die Leute übers Ohr haut.“

Katja schmunzelte.

„Zeigen Sie mir einen Immobilienmakler, der ehrlich ist“, sagte sie.

Zwei Tische weiter saßen die Assistenzärzte Dr. Wolfram (seine Frau Moni war Dr. Härtlings Sekretärin) und Dr. Jordan. Sie lachten und scherzten mit den Säuglingsschwestern Olli und Irmgard.

„Wenn ich für meinen Verlobten und mich ein Haus suchen würde, könnte ich Ihren Bruder dann bemühen?“, fragte Katja.

„Selbstverständlich. Aber ich würde Ihnen dringend davon abraten.“

„Warum?“

„Weil er Sie reinlegen würde.“

„Auch dann, wenn ich ihm sage, dass ich mit seinem Bruder in der Paracelsus-Klinik arbeite?“

Dr. Berger nickte mit schmalen Lippen.

„Dann erst recht. Und er würde außerdem nichts unversucht lassen, Sie ...“ Er unterbrach sich. „Sie wissen schon.“

„Er hätte keinen Erfolg bei mir.“

Der Oberarzt hob die Augenbrauen.

„Es wäre ein Fehler, ihn zu unterschätzen. Er ist als Schürzenjäger sehr erfolgreich. Das ist er nicht von ungefähr. Er ist abgefeimt, fintenreich und mit allen Wassern gewaschen.“

„Wie sieht er aus? Haben Sie ein Foto von ihm?“

„Ich hatte mal eines.“

„Was haben Sie damit gemacht?“

„Ich hab’s zerrissen, nachdem er mir diesen üblen Streich mit Marlene gespielt hatte.“

Schwester Katja lächelte.

„Was konnte denn das Bild dafür?“

Alfred Berger hob die Schultern.

„Es zeigte meinen Bruder.“ Er legte die Gabel auf seinen noch halb vollen Teller. „Werden wir jetzt jedes Mal, wenn wir zusammentreffen, über meinen missratenen Bruder reden?“

„Wenn man bedenkt, wieviel Leid, Not und Elend auf der Welt herrschen - wie unbedeutend sind im Vergleich dazu die Schwächen Ihres Bruders. Ich will damit sagen ...“

„Ich weiß, was Sie sagen wollen“, fiel Dr. Berger Katja ins Wort.

„Können Sie sich nicht dazu überwinden, Ihrem Bruder die Hand zur Versöhnung entgegenzustrecken?“

Alfred Berger schüttelte unnachgiebig den Kopf.

„Nein, Katja, das kann ich nicht, das will ich nicht, und das werde ich auch nie tun.“

Katja wollte etwas erwidern, bekam jedoch plötzlich starkes Nasenbluten und eilte auf die Damentoilette. Als sie nach zehn Minuten wiederkam, war wieder alles in Ordnung.

„Haben Sie das öfter?“, erkundigte sich Dr. Berger.

„Nur ganz selten“, antwortete die schöne Pflegerin.

„Wann zuletzt?“

„Das liegt schon so lange zurück, dass ich mich gar nicht mehr daran erinnere.“

Die Krankenschwester und der Oberarzt verließen das Casino gemeinsam und setzten ihren Dienst fort. Katja spürte, dass sie leichtes Fieber hatte, aber sie sagte es keinem und ging nicht nach Hause. Abends, als sie mit Jakob zusammen war, hatte sie kein Fieber mehr, und sie verbrachte eine wundervolle Nacht mit ihrem Verlobten.

Eifersucht, Tränen und letzter Wunsch: 5 Arztromane

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