Читать книгу Eifersucht, Tränen und letzter Wunsch: 5 Arztromane - A. F. Morland - Страница 20
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ОглавлениеAls Katja am nächsten Morgen aufstand, war Kurt nicht mehr da. Er hatte die Decke sorgfältig zusammengelegt und über die Sofalehne gehängt, und auf dem Couchtisch lag ein Zettel, auf den Kurt geschrieben hatte: Danke für dein Verständnis, deine Geduld, deine Hilfsbereitschaft und deine Gastfreundschaft. Ich stehe tief in deiner Schuld. Es geht mir gut. Ich bin zu Hause. Kurt.
Sie rief ihn an. Er meldete sich mit einer nüchternen, lebendigen Stimme.
„Wieso bist du heimgegangen?“, fragte Katja Stemmle. Es klang beinahe vorwurfsvoll.
„Ich dachte, es wäre besser, wenn ich nicht mehr da bin, wenn du aufwachst.“
„Aber warum denn?“
„Ich wollte dich von einer Last befreien“, sagte Kurt.
„Du warst keine Last für mich. Wann bist du gegangen?“
„Um sechs.“
„Wir hätten noch zusammen frühstücken können“, sagte Katja.
„Ich habe unterwegs gefrühstückt.“
„Wie geht es dir?“, erkundigte sich Katja. „Hast du einen Kater?“
„Nur einen ganz kleinen“, gestand er. „Ich habe kalt geduscht und mich umgezogen, und nun bin ich so fit, wie man nach einer solchen Nacht sein kann. Entschuldige die Unannehmlichkeiten, die du durch mich hattest.“
„Ach, hör doch auf. Ich bin froh, dass du zu mir gekommen und nicht in irgendeiner Kaschemme versackt bist.“
„Ich kann’s nur wiederholen: Jakob ist zu beneiden.“
Katja lachte. „Ja, ja, schon gut.“ Sie legte auf und rief ihren Verlobten an, um ihm die ganze Geschichte zu erzählen.
Jakob war mit einem Klienten bis spät in die Nacht aus gewesen. Mit Vergnügen hatte das nichts zu tun gehabt. Es war harte Arbeit gewesen, aber der Einsatz hatte sich gelohnt.
„Dem Himmel sei Dank, dass dieser permanente Kriegszustand zu Ende ist“, sagte der junge Rechtsanwalt erleichtert. „Hoffentlich findet Kurt nun eine Frau, die besser zu ihm passt. Ich würde es ihm wünschen.“
Tags darauf erschien Birgit Mendl mit einem wunderschönen großen Blumenstrauß bei Katja Stemmle.
„Sind die für mich?“, fragte Katja überrascht.
Birgit lachte. „Für wen sonst?“
„Ich habe weder Geburtstag, noch sonst was zu feiern.“
„Die Blumen sind ein farbenfrohes Dankeschön von mir für dich“, sagte Katjas blonde Freundin.
Katja schmunzelte. „Was habe ich denn angestellt?“
,,Du hast mir den Job bei Jakob verschafft.“
„Ach, das.“
„Ich bin dir dafür sehr dankbar, und das sollen diese Blumen zum Ausdruck bringen“, erklärte Birgit. „Die Arbeit bei Jakob ist interessant und abwechslungsreich, und zudem ist dein Verlobter der beste Chef, den ich jemals hatte - geduldig, tolerant und großherzig. Es ist eine Freude und ein Vergnügen, für ihn zu arbeiten.“