Читать книгу Eifersucht, Tränen und letzter Wunsch: 5 Arztromane - A. F. Morland - Страница 22
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ОглавлениеEine Woche später lernten sie Lotte Gerstäcker kennen, und sie fanden, dass Kurts Begeisterung durchaus berechtigt war. Lotte war eine liebenswerte, sympathische Person mit vernünftigen Ansichten. Wenn man mit ihr redete, hatte man das Gefühl, sie schon seit Jahren zu kennen.
Katja fühlte sich an diesem Abend nicht besonders gut. Sie machte die viele Arbeit in der Paracelsus-Klinik dafür verantwortlich. Sie war abgeschlagen und sehnte sich danach, sich auszuruhen, deshalb bat sie ihren Verlobten kurz nach elf, sie nach Hause zu bringen.
Beim Abschied sagte sie zu Lotte und Kurt: „Wir müssen uns so bald wie möglich wiedersehen. Das war wirklich ein netter, unterhaltsamer Abend.“
Jakob Hofbauer fuhr sie heim.
„Was hältst du von Lotte?“, erkundigte er sich. Es war nicht viel Verkehr, und Jakob fuhr ohne Eile.
„Sie macht einen sehr sympathischen Eindruck.“
Jakob wiegte den Kopf.
„Kurt ist also die große Liebe ihres Lebens.“
Katja warf ihm einen prüfenden Blick zu. „Glaubst du ihr nicht?“
Jakob hob unsicher die Schultern.
„Wer sich so schnell verliebt, bei dem kann’s auch schnell wieder vorbei sein - denke ich. Es muss aber nicht stimmen, und ich hoffe für die beiden, dass ich mich in Lottes Fall irre.“
Als sie bei Katja anlangten, wäre Jakob gerne über Nacht geblieben, doch Katja bat ihn, nach Hause zu fahren, da sie nicht ganz auf der Höhe wäre.
„Bist du krank?“, fragte er sogleich besorgt.
Sie lächelte und legte ihm beruhigend die Hand auf den Arm.
„Nicht krank, nur sehr, sehr müde.“
„Die sollen dich in der Paracelsus-Klinik nicht so sehr einspannen, sonst wird aus der Krankenschwester eine kranke Schwester.“
Katja verabschiedete sich von ihrem Verlobten mit einem innigen Kuss. Daheim, vor dem Spiegelschrank im Bad, stellte sie dann fest, dass ihre Mandeln geschwollen waren. Sie hatte leichte Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, kochte sich einen Salbeitee, gurgelte damit, machte sich einen Halswickel und ging zu Bett. Am nächsten Morgen waren die Beschwerden wie weggeblasen. Jakob rief an.
„Guten Morgen, Liebling. Wie geht es dir?“
„Ich bin wieder okay“, antwortete Katja, den Hörer in der rechten Hand, den Toast in der linken.
„Das beruhigt mich.“ Jakobs Stimme klang ehrlich erleichtert.
Sie senkte ihre Stimme.
„Was wir gestern versäumt haben, holen wir so bald wie möglich nach.“
„Ach, Liebes, mach dir deswegen keine Gedanken“, sagte Jakob Hofbauer. „Wichtig ist in erster Linie, dass du dich wohlfühlst.“