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Katja Stemmle legte auf und verließ das Schwesternzimmer. Eine Patientin, der man vor zwei Tagen den Wurmfortsatz entfernt hatte, schlich auf die Toilette.

„Brauchen Sie Hilfe?“, fragte Katja.

„Danke, Schwester, es geht schon“, gab die Frau krampfhaft lächelnd zurück.

Die junge Pflegerin nickte und ging weiter. Ihre Stirn war gefurcht. Sie dachte angestrengt nach, war zum Äußersten entschlossen, wollte Jakob nichts vorspielen, sondern ihn nach Möglichkeit mit einer Wahrheit konfrontieren, die ihn schmerzte. Sie und sein bester Freund ... Daran würde er kräftig zu knabbern haben. Katja war bereit, die Angelegenheit bis zur allerletzten Konsequenz durchzuziehen. Sie wollte keine halben Sachen, sondern - wenn schon - gleich ordentliche Nägel mit unübersehbar großen Köpfen machen. Das bedeutete, sie würde selbst davor nicht zurückschrecken, mit Kurt Haagen zu schlafen.

Wer so etwas tut, muss schon sehr verzweifelt und durchgeknallt sein, sagte eine Stimme in ihr. Ich muss dir dringend davon abraten.

Doch sie hörte nicht auf die Stimme. Sie war fest entschlossen, mit Kurt Haagen das zu tun, was Jakob mit Birgit machte, denn nichts würde Jakob mehr treffen als das. Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Ihr Plan hatte nur eine einzige Schwachstelle, und das war Lotte Gerstäcker. Katja konnte nicht zu ihr gehen und sagen: „Hör mal, leih mir für eine Weile deinen Freund. Ich brauche ihn, um mir meinen Verlobten zurückzuholen.“ Denn damit wäre Lotte begreiflicherweise niemals einverstanden gewesen. Da Kurt Haagen aber für Katjas Rachefeldzugstrategie unentbehrlich war, musste sie dafür sorgen, dass Lotte Gerstäcker ihr nicht in die Quere kommen konnte.

Tut mir leid Lotte, dachte sie. Bist ein nettes Mädchen, aber ich kann auf dich keine Rücksicht nehmen. Ich glaube nicht, dass Kurt tatsächlich die große Liebe deines Lebens ist, wie du angeblich gesagt hast, und er hat dich ja auch bloß sehr gern, wie er Jakob und mir damals in der Pizzeria gestanden hat. Ich habe dich im Verdacht, dass du mit dem Begriff Liebe ein wenig zu großzügig und bedenkenlos umgehst. Was du als große Liebe deines Lebens bezeichnest, ist möglicherweise nichts weiter als ein ziemlich heftiger, leidenschaftlicher Flirt, und den muss ich für eine Weile unterbinden, damit ich über Kurt frei und jederzeit verfügen kann. Du kriegst ihn unversehrt wieder, wenn ich diesen Krieg gewonnen habe, das verspreche ich.

Katja fühlte sich nicht gut bei dieser ganzen Angelegenheit, und sie war nicht stolz auf sich und auf das, was sie vorhatte, aber sie würde es tun.

Sie würde ihr Ziel hartnäckig und unbeirrbar verfolgen.

Eifersucht, Tränen und letzter Wunsch: 5 Arztromane

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