Читать книгу 11 fantastische Horror-Romane zum Fest - A. F. Morland - Страница 74

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35.


Während Alec und Rick sich zum geheimen Teil der Bibliothek aufmachten, suchten Nora und Brian nach Rebecca. Eigentlich wollte Brian ihr allein sagen, was mit ihr vermutlich los war. Aber Nora war dagegen. „Besser ich lasse euch beide auf keinen Fall allein“, meinte sie dazu. „Wer weiß, wozu zwei angehende Diener des Bösen so fähig sind und wer dann wen zu was verführt.“

„Wir sprechen hier aber immer noch über eine Werwolf-Verwandlung, oder?“, vergewisserte sich Brian, während sie den Flur entlang gingen, an dem das Zimmer lag, das Nora und Rebecca zusammen bewohnten.

„Also wirklich, du solltest deinen Gedanken nicht so freien Lauf lassen, wenn du weißt, dass jemand mithört!“, erwiderte Nora. „Das ist ja schon richtig peinlich.“

Brian blieb plötzlich stehen. Noch bevor sie die letzten zwanzig Meter zurückgelegt hatten, die sie noch von der Zimmertür trennten, sagte er: „Sie ist nicht hier!“

„Aber...“

„Versuch doch mal, ihre anstatt meine Gedanken zu lesen, dann wüsstest du es!“

Eine kurze Vision war vor Brians innerem Auge aufgeflackert. Er sah Rebecca draußen im Park. Sie hatte den Waldrand schon fast erreicht. Ihre Augen waren weit aufgerissen und die Haare wirr.

„Es geht nicht!“, murmelte Nora. „Sie ist...“

„Zu weit weg?“

Nora schluckte. „Möglich.“

„Ich hoffe nur, dass Mister van Ray da draußen nicht mehr herumspukt... Aber ich glaube, der wäre harmlos gegenüber anderen Dingen.“

Nora und Brian gingen noch einmal hinaus. Diesmal benutzten sie einen anderen Ausgang als beim letzten Mal. Schließlich war Mister Van Ray durchaus zuzutrauen, dass er irgendwelche unliebsame magischen Überraschungen in Form eines Bannspruchs oder dergleichen mehr an jenen Ausgängen angewendet hatte, die üblicherweise für nächtliche Ausflüge von Schülern der Mystic High School in Frage kamen.

Aber Nora kannte glücklicherweise noch ein paar andere Möglichkeiten. „Habe ich in den Gedanken des Hausmeisters gelesen!“, meinte sie, während sie etwas später durch ein Kellerfenster hinausstiegen, dessen Gitter ziemlich locker saß und sich leicht herausnehmen ließ. „Der wollte das längst repariert haben, ist aber noch nicht dazu gekommen!“

„Du hättest vielleicht auch Alec und Rick von diesem Weg nach draußen erzählen sollen“, meinte Brian.

Aber Nora machte eine wegwerfende Handbewegung, nachdem sie sich den Staub von der Hose gewischt hatte.

„Ach, was! Alec knackt nun wirklich jede magische Sicherung, weil er sie sowieso kennt. Da mache ich mir nun wirklich keine Sorgen.“

Sie gingen in die Nacht hinaus. Wieder ertönte in der Ferne das Heulen eines Wolfs. Und ein paar andere antworteten darauf.

Außerdem kam ein eisiger Wind auf, der den Atem zu Kondenswolken gefrieren ließ.

„Das klingt ja richtig gruselig!“, meinte Nora und rieb sich die Hände. „Fühlt sich nach einem Kälteeinbruch an, obwohl der gar nicht in die Jahreszeit passt!“

„Die Wölfe beginnen sich zu sammeln!“, murmelte Brian. Schlaglichtartig sah er eine Kolonne von Motorradfahrern über die Landstraße an der Küste entlang brettern. An ihrer Spitze fuhr der grauhaarige Mann im langen Ledermantel. Und als in der Ferne abermals ein Wolf heulte, stieß er ebenfalls einen solchen Laut aus.

„Hey, was geht dir für wirres Zeug durch den Kopf. Das solltest du verhindern. Ich glaube, da versucht jemand Einfluss auf dich zu gewinnen!“, vermutete Nora.

„Und ich glaube, dass uns das auf die richtige Spur bringt.“

„Ach, wirklich?“

„Ich weiß es...“

„Dann weißt du zufällig auch, wo jetzt Rebecca ist?“

„Zuletzt habe ich sie am Waldrand gesehen. Komm!“

Brian spurtete los und Nora musste zusehen, wie sie hinterher kam. „Hey, warte! Ich habe Leichtathletik immer vermieden!“

„Das merkt man!“

„Es läuft halt nicht jeder so leichtfüßig wie...“

Ein Wolf, dachte Brian, der sich selbst bereits über die federnde, leichtfüßige Art gewundert hatte, mit der er lief.

„Das hast du gedacht, Brian!“, rief Nora ihm hinterher.

11 fantastische Horror-Romane zum Fest

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