Читать книгу 7 Kriminalromane für lange Dezember-Nächte - A. F. Morland - Страница 57

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Es war dunkel, als Eric seinen Plymouth den asphaltierten Weg zur Küste hinuntersteuerte. Je weiter er Brooklyn hinter sich ließ, desto klarer wurde der Sternenhimmel.

Er fuhr am Wochenendhaus der McMillans vorbei. Licht brannte hinter den Fenstern. Sie waren also auch auf Coney Island, die McMillans. Und wer den Mittwochabend schon in seinem Feriendomizil verbrachte, blieb in der Regel bis zum Sonntagabend. Geoffrey und seine Frau würden also auf jeden Fall eine Sektparty veranstalten und die Nachbarn aus den weit verstreut liegenden Wochenendhäusern einladen.

Eric ging vom Gas, als sich die Konturen seines flachen Hauses aus der Dunkelheit schälten. Er war froh, dass Emely zu Hause geblieben war. Sie liebte Sektpartys. Er hasste Sektpartys. Und hatte keine Hemmungen eine Einladung auszuschlagen.

Die Scheinwerferkegel durchbohrten das Stahlgitter des elektrischen Tors und trafen die Vorderfront des weißgetünchten Hauses. Eric betätigte die Fernbedienung, das Tor schob sich auf. Der Plymouth rollte in die Garteneinfahrt, im Rückspiegel sah Eric das Tor zurückgleiten. Der rote Schein der Bremslichter huschte über das Gitter.

Eric stieg aus und lauschte. Die Brandung! Wie liebte er dieses Rauschen! Sein fleischiges Gesicht verzog sich zu einem zufriedenen Lächeln. Vier Tage faulenzen, vier Tage angeln, vier Tage allein. Er gratulierte sich zu einem Schwiegersohn, der blöd genug war, Briefe an seine Geliebte im Sakko zu vergessen.

Dann wurde ausgepackt: Koffer in das kleine Schlafzimmer, Proviant in die Wohnküche, Bücher und Musikscheiben in das große Kaminzimmer, Angelausrüstung auf die Terrasse. Das ganze Haus war hell erleuchtet, auch das Außenlicht brannte.

Zuletzt holte Eric seine Gummistiefel aus dem Kofferraum des Wagens. Pfeifend schlenderte er durch das Kaminzimmer auf die Terrasse hinaus. Er ließ die Stiefel einfach fallen. Sie klatschten auf die Waschsteinplatten und fielen um. Als er sich umdrehten wollte, um zurück ins Haus zu gehen, sah er ihn.

Er stand im Blumengarten, den Emely vor der Terrasse angelegt hatte. Vielleicht dreißig, vierzig Schritte von Eric entfernt hinter den zurückgeschnittenen Johannisbeersträuchern. Nur vom Bauch aufwärts war seine Gestalt zu sehen, den Rest verdeckten die Sträucher.

Erics Herz stolperte. Für einen quälend langen Augenblick war er weder in der Lage, Atem zu holen noch sich zu bewegen. Er konnte den Mann nur undeutlich erkennen - das Licht aus dem Kaminzimmer verlor sich im Garten, bevor es den Fremden erreichte.

Trotzdem sah Eric die Armeejacke. Und die schwarze Sturmmaske, die den Kopf des Mannes verhüllte ...


7 Kriminalromane für lange Dezember-Nächte

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