Читать книгу 7 Kriminalromane für lange Dezember-Nächte - A. F. Morland - Страница 61

Оглавление

9



Milo wirkte frisch und ausgeschlafen, als er an diesem Vormittag an unserer Ecke zu mir in den Sportwagen stieg.

Kein Wunder - unser Chef kehrte erst im Laufe des Vormittags von einer Washington-Reise zurück, und wir hatten die ersten Stunden des Tages freigenommen. Der letzte Fall war abgeschlossen, und unsere Überstunden zählten wir schon gar nicht mehr. Das morgendliche Briefing im Chefbüro war für elf Uhr angesetzt.

»War in der Sauna gestern Abend«, erzählte Milo. Ich steuerte den Broadway an. Die morgendliche Rushhour war längst vorbei. »Werd ich in Zukunft öfter machen - man fühlt sich wie neu geboren hinterher.«

»Gemischte Sauna?«, erkundigte ich mich.

»Was denkst du denn?«, grinste er. »Denkst du, ich treff mich an einem meiner seltenen freien Abende mit Carol, um sie an der Tür einer geschlossenen Damengesellschaft abzuliefern?«

Milo war seit einiger Zeit mit einer Frau zusammen, die er während eines Hawaii-Urlaubs kennengelernt hatte. Eine kluge Frau und schön dazu. Als Managerin einer Fast-Food-Kette kam sie in der halben Welt herum. Hin und wieder kam sie dann zur Stippvisite nach New York City. Meistens trieb sie sich aber in Asien, Europa oder Afrika herum. Dieser Lebensstil schien für ihre Beziehung zu Milo eher von Vorteil als von Nachteil zu sein. Jedenfalls funktionierte die Beziehung. Besser als Lindas und meine.

»Und wie war der Abend mit Linda?«, wollte mein Partner wissen.

»Gut, nehme ich an.«

Er runzelte die Stirn.

»Frag Ben Goodwell, der weiß es ganz genau.«

»Der exzentrische Basketballer von den Chicago Bulls?«

»Genau der.«

»Sie hat dich also versetzt und ist mit einem anderen losgezogen!«

»Nicht direkt.« Ich bog in den Broadway ein und fuhr Richtung Süden. »Eigentlich bin ich selbst schuld«, gab ich kleinlaut zu. Ich erzählte ihm die Story.

»Oh Mann!« Milo schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Knallhart, die Frau. Hättest du sie nicht per Handy informieren können, dass es später wird?«

»Hab’s versucht - immer nur die Mailbox dran gehabt.« Rechts glitt das Paramount Building vorbei. An der Einmündung zur Seventh Avenue, blinkten Rotlichter - ein Unfall. Bis auf den Broadway staute sich der Verkehr zurück. Ich stoppte den Wagen. Wir mussten warten.

»Soll das heißen, dass es zur Abwechslung mal wieder vorbei ist mit euch beiden?«, erkundigte sich Milo.

»Keine Ahnung.«

Das Funkgerät meldete sich. Milo nahm das Mikro und sagte: »Tucker - was gibt's?«

Ich hörte die Stimme unseres Kollegen Clive Caravaggio. Der flachsblonde Italoamerikaner vertrat Mr. McKee. »Sagt dir der Name Eric Johnson etwas?«

»Er ist Richter am New York County Courthouse in Manhattan«, antwortete Milo. »Was ist mit ihm?«

»Er ist tot. Jemand hat seine Leiche in einem Wochenendhaus in Coney Island gefunden. Fahrt hin und kümmert euch um den Fall ...«


7 Kriminalromane für lange Dezember-Nächte

Подняться наверх