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Verluste

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Vendira wischte ihre Kurzschwerter an der Kleidung des Gehörnten ab, der mit ihrem Schwert in der Kehle gestorben war. Er hatte so lange im Todeskampf gezuckt, bis seine Kameraden verblasst waren. Dann hatte er aufgehört, sich zu bewegen — als wenn man einer Marionette die Fäden durchschnitt.

Der zweite Gegner, der nicht entkommen war, lag mit einem ihrer Pfeile im Hals neben dem aufragenden Fels. Dort hatte der Schreiber das Mädchen auf ihren Reitpanther gehievt.

Vendira fragte sich, weshalb diese beiden Angreifer gestorben waren. Vielleicht war auch derjenige mit dem Pfeil zwischen den Augen gestorben. Er war mit den anderen verschwunden.

Vendira tätschelte Barbula, ihrem Reitleoparden, den Hals.

Gut gemacht, alter Junge. Wenn du mir nicht den Rücken frei gehalten hättest, weiß ich nicht, wie dieser Kampf geendet hätte. Barbula sandte ihr ein Bild, wie sie ihn kraulte. Es ließ sie Gefühle des Behagens spüren. Dies war seine Version eines Gern geschehen.

Die Schwertmeisterin lag reglos am Boden. Sie wurde von ihrem Geparden Cheob bewacht. Rasch fühlte Vendira ihren Puls. Die Schlagader am Hals pochte ruhig und Gleichmäßig. Sie schien unverletzt zu sein.

Vendira musste die Führung übernehmen und ihre Tarnung aufgeben. Sie zog ein schwarzes Tuch aus ihrer Tasche. Sie band sich das silberbestickte Abzeichen der Schwertgesellen um die Stirn. Ihre spitzen Ohren waren deutlich sichtbar.

Hoffentlich hatte das Mädchen die Verletzung überlebt. Sie war der Grund, aus dem sie sich seit drei Jahren in dieser Gegend aufhielt. Sehr wahrscheinlich auch der Grund für diesen Angriff. Weitere würden folgen, dessen war sich Vendira sicher.

Sie sah Amaru über einem der anderen Soldaten knien. Es war Kaleb, ein Zayao. Er war nicht älter als zwanzig Ceonsläufe. Amaru strich ihm von der Stirn her mit der Hand über die Augen. Kalebs Reitkatze, ein Leopard, lag tot daneben.

Zwei weitere Soldaten waren verwundet. Jaora, eine Veteranin, hielt sich ihre blutende Schulterwunde. Sie würde verheilen. Bren hingegen, der alte Haudegen, atmete schwer. Er lehnte an seinem Reitpuma, der sich niedergelegt hatte und kläglich maunzte. Bren atmete immer schneller. Vendira hockte sich zu ihm. “Du hast gut gekämpft, Bruder.” Er nickte. Dann durchlief seinen Körper ein letztes Zittern. Er sackte zusammen.

Sie schloss seine Augen und sah zu Amaru auf. Tränen rannen ihm über die staubbedeckten Wangen. “Kaleb war mein Freund.”

Sie erhob sich. “Die Zeit zu trauern wird bald kommen. Jetzt müssen wir ihren Körpern Ehre erweisen und unseren Auftrag zu Ende bringen”. Amaru nickte.

Der Puma erhob sich vorsichtig, so dass der Körper des alten Soldaten langsam ganz zu Boden sank. Dann leckte er über dessen Gesicht. Noch einmal sah er sich um. Dann lief er davon.

Vendira durchbrach die Stille. “Jaora, kannst du reiten?” Die Veteranin nickte. Vendira und Amaru hoben den bewusstlosen Körper von Toshira auf ihren Reitgeparden, der treu über seine Reiterin gewacht hatte.

Cheob wird auf sie achtgeben, so dass sie nicht herabfällt.”

Jaora nickte abermals. “Vendira”, Sie wies mit ihrem unverletzten Arm auf das schwarze Stirnband. “Du bist einer Sei-Dje mehr als würdig. Ohne dich wären wir alle tot.”

Die Halbelfe sah Jaora an. “Wenn du es sagst.”

Sie wandte sich ab. “Amaru, wir müssen auf den Drachenspeer.”


Aetheris Band 1-3

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