Читать книгу Aetheris Band 1-3 - Alec J. Archer - Страница 32
Ein neuer Anfang
ОглавлениеChan sah auf, als die Tür zu ihrem Zimmer geöffnet wurde. Sie legte den Schleifstein beiseite und legte das Schwert in den Holzkasten.
“Toshi!”
Chan stand auf. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Ein Ziehen. Mehr spürte sie nicht mehr von ihrer Verletzung.
“Dir geht es wirklich wieder gut? Deiner Wunde meine ich”, erkundigte sich Toshira.
“Ja, alles in Ordnung. Der Medicus sagt, ich wäre ein Wunder der Natur.”
Mit einem Mal warf sich Chan in die Arme der Schwertmeisterin. Chan schluchzte. Immer wieder erzitterte ihr Körper. Sie barg ihren Kopf an der Brust der Schwertmeisterin, die ihr sanft über die kräftigen Haarsträhnen strich.
“Schh. Ist ja gut.”
“Liebes”, Toshira strich Chan zärtlich über die Haare an ihrer Schläfe, “ich werde dir jetzt alles erzählen, was ich weiß. Ab heute gibt es keine Geheimnisse mehr.” Sie sah ihrem Schützling fest in die Augen.
“Weißt du eigentlich, dass niemand geringeres, als Meren Fuchspelz, die berühmte Leiterin der Fuchspelz Compagnie persönlich, immer für dich gesorgt hat?”
Toshira erzählte Chan alles, was sie ihr so lange hatte verschweigen müssen. Über ihre Herkunft, den Æther, die beunruhigende Kette an Ereignissen. Sie konnte endlich reinen Tisch machen. Tabula Rasa, wie Ladhar sagen würde.
Nachdem sie ihre Ausführungen beendet hatte, schob Toshira ihre Ziehtochter auf Armeslänge von sich.
“Ob du die Prophezeite bist, oder nicht. Du bist mir das Liebste, das ich habe. Du bist durcheinander, und auch wütend auf mich, weil ich dir so lange die Wahrheit über dich verschwiegen habe. Dazu hast du auch allen Grund.”
Chan schniefte. “Toshi?”
“Ja?”
“Ich bin wirklich sauer. Aber ich bin auch froh, dass du bei mir bist.”
“Das ist ein guter Anfang.” Toshi lächelte scheu.
Chan sah sie an. “Ich werde ein neues Lederwams brauchen. Es hat ein Loch und wird mir zu eng.”
Toshira zog sie in ihre Arme. “Wenn das nur unser einziges Problem wäre.” Sie hielt ihre siebzehnjährige Ziehtochter eine Weile schweigend im Arm.
“Wir müssen jetzt gehen. Die anderen warten.”
Chan nickte. Auch wenn sie lieber erst einmal allein gewesen wäre.