Читать книгу Aetheris Band 1-3 - Alec J. Archer - Страница 72
Das Verhör
ОглавлениеVendira sprach mit erzwungener Ruhe. “Wenn Ihr mir nicht sofort, verratet, wo meine Freunde gefangen gehalten werden, werdet ihr den kommenden Angriff der Gehörnten nicht mehr erleben. Draußen vor der Stadt haben wir ein Rudel Großkatzen zurückgelassen.”
Sie senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. Brachte ihre Lippen ganz nah an das Ohr der gefesselten Wache.
“Sie haben seit Fort Fox nichts mehr zu fressen bekommen. Ich nehme an, die Jagd auf Euch und das anschließende Mahl wäre ihnen ein Fest.”
Vendira nahm wieder etwas Abstand zu der Wache ein. Der Mann war leichenblass. Er sagte nichts. Zitterte leicht. Hielt die Augen starr nach vorn gerichtet.
“Verdammt man. Ich habe Euch ausgebildet. Ihr solltet wissen, wann Schluss ist. Mir ist es ernst. Dies ist nicht Euer Kampf. Ihr solltet der Obersten Rätin dienen, nicht dem verkommenen Rest, der sich gegen sie stellt.”
“Gardist Cano, Danior. Drittes Regiment von Moran. Palastgarde.”
“Das weiß ich Gardist Cano, seufzte Vendira. Ich habe Euch selbst beigebracht, Euren Namen und Rang zu nennen, wenn Ihr verhört werdet. Ich kann mir nicht leisten, meine Freunde zu verlieren. Sie sind mir leider wichtiger, als Ihr.”
Sie zuckte mit den Schultern. “Ich hoffe, ihr denkt an meine Entschuldigung, wenn ihr den Katzen als Mahlzeit dient. Zeit für die Fütterung. Wir suchen uns einen anderen.”
Vendira wandte sich um und lief los. Die fünf Schwertgesellen packten den Mann.
“Wartet!” Die Halbelfe blieb stehen und lächelte. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. “Ich weiß, ich kann mich auf Euer Wort verlassen, Sei-Djin. Sie ist in den Zellen der Peredas. Bitte lasst mich schnell sterben.” Sein Ruf war voller Flehen. “Werft mich nicht den Raubtieren vor.” Vendira wandte sich um. “Das lässt sich machen, Gardist Cano. Ich ziehe es allerdings vor, Euch gehen zu lassen. Moran braucht Leute, die richtige Entscheidungen treffen. Die Katzen jagen lieber andere Beute.” Sie schnitt den Strick, der seine Hände band, mit einem Hieb entzwei. “Es tut mir leid, wenn ich Euch Angst eingejagt habe. Aber ein Mensch, für den ich durchs Feuer gehen würde, schwebt in großer Gefahr.” Der Gardist nickte. “Eines noch, Gardist Cano. Ich gehe ein großes Risiko ein, indem ich Euch laufen lasse. Bedenkt das, bevor ihr geradewegs zum Rat lauft und mich dort verratet.” Der Wachsoldat nickte abermals. “Ladri Sei-Djin Vendira”, sprach er nun ruhiger, “ich habe zwei Kinder. Ich würde für sie das tun, was ihr getan habt. Ohne zu zögern. Ich werde Euch nicht verraten.”