Читать книгу Aetheris Band 1-3 - Alec J. Archer - Страница 80
Auf dem Weg zur Eisenkathedrale
ОглавлениеIn der Stadt machte Chan immer mehr Rauchsäulen aus. Die Dæmonen wüteten bereits in verschiedenen Teilen der Stadt. Der Wind trug Brandgeruch heran. Er vermischte sich mit Schreien und dem Anblick wallender Ætherschlieren.
“Also los.” Luritri stellte am Eingang des Ceonstempels kleine Gruppen zusammen, die nacheinander in kurzen Abständen los laufen sollten.
Die Vorhut bildete Adriël, um einen sicheren Weg auszukundschaften. Er wandte seine Künste an, die ihn nahezu unsichtbar erscheinen ließen.
Ihm folgten der Leodar Tarodrim und Araneon, die gemeinsam Finola Meda schützten. Zur Verstärkung stellte Luritri der Gruppe drei der Gardisten und Sheriff Torrez zur Seite. Den Rücken der Gruppe deckte Chai, der Sei-Djahar.
Anschließend war Chan an der Reihe. Begleitet von Toshira, Ladhar, Vendira und Lormun. Toshira nickte der Halbelfe und dem Gelehrten zu. Dann wandte sie sich an den Orc. “Alles klar, Lormun?”
Der Orc nickte. “Ich bin bereit.”
Darauf folgten drei weitere Gardisten, die Menon und ihren verletzten Kameraden begleiteten, den sie auf einer Trage transportierten. Sie wurden von vier Schwertgesellen eskortiert, wie an ihren schwarzen Abzeichen gut zu erkennen war.
Den Schluss bildeten drei weitere Soldaten mit den beiden Zayao Amaru und Luritri sowie der fünften der Sei-Djarim. Es war eine Schwertgesellin namens Brishen. Sie war schlank und hochgewachsen. Ihr wuchtiger Zweihänder wirkte überdimensioniert für ihre zarte Gestalt. Ihre dicken Dredd-Zöpfe wurden von dem schwarzen Band der Sei-Djarim gebändigt.
Drei Straßen hatten Chan und ihre Gruppe auf ihrem Weg bereits passiert. Ohne Zwischenfälle. Adriël war ein exzellenter Kundschafter. An der vierten Kreuzung mussten sie sich links halten. Das goldene Kopftuch von Meister Chai war eben hinter der Ecke verschwunden. Er bildete die Nachhut seiner Gruppe.
Chan nahm den Æther als erste wahr. “Dæmonen”, rief sie und zog ihr Bastardschwert blank.
Toshira zog ihre beiden Kasans. Vendira ihre Kurzschwerter, Lormun das Orc-Breitschwert. Ladhar drückte sich an eine Hauswand. Seine Hand wurde weiterhin von Flammen umzüngelt.
Krelynn erschien. Von einem Augenblick auf den anderen stand er vor ihnen.
“Wenn du jetzt nicht die Seiten wechselst, Tochter, wird es dein Untergang sein.” Der Elf lächelte grausam. “Sei nicht töricht. Du kannst weiterleben.”
Vendira baute sich breitbeinig an der Spitze ihrer Kameraden auf. “Ich werde dich bekämpfen. Dich zu Fall bringen. Körperlich mag ich von dir abstammen, aber mein Geist ist frei. Ergib dich oder stirb.”
Krelynn lachte schallend. “Wie berechenbar. Schade, dann stirb wohl, Tochter. Lass deinen Geist von deinem Körper befreien.” Er verblasste.
Eine Handvoll Quadrotauren erschien in einem weiteren Ætherwirbel. Sie schwangen ihre mächtigen drei Schritt langen Breitschwerter.
Zwei der Angreifer nahmen augenblicklich Vendira mit waagerechten Hieben in die Zange. Wie die Klingen einer Schere schnappte die Falle zu.
Die Halbelfe stand seitlich zu ihnen. Sie bog sich nach hinten, um einer auf Kopfhöhe heranfliegenden Klinge auszuweichen. Im letzten Moment legte sie den Kopf ins Genick. Gleichzeitig federte sie vom Boden hoch. Zog ihren Oberkörper und ihre Beine in die Waagerechte. Gerade so hoch, dass sie über die zweite Waffe hinwegsprang, die in Höhe ihrer Schulterblätter heranwuchtete.
Lange rotbraune Haarsträhnen fielen zu Boden. Vendira fiel mit dem Kopf voran, vollführte eine halbe Drehung um ihre Längsachse, wechselte von der Überstreckung ihres Körpers fließend in die Beugung, wie Schilfgras im Sturm. Sie rollte sich über Kopf und Rücken ab. Kam direkt vor ihren Angreifern auf die Füße.
Ehe die Tauren einen weiteren Angriff führen konnten, drang eines der Kurzschwerter dem Ersten mitten zwischen die Augen.
Das andere strich zugleich über die Kehle des Zweiten. Beide sanken tot zu Boden.
Ein dritter Taure näherte sich ihr. Sein mächtiger Hieb wurde vom Breitschwert des Orcs abgefangen.
Lormun stieß einen Kriegsschrei aus. Seine Muskeln spannten sich, als er das Schwert des Gehörnten mit seiner Klinge nach unten drückte. Die Spitze des gigantischen Vierhänders stach in den Straßenstaub.
Der Orc hob das Knie und stampfte die Klinge mit der Fußsohle weiter in den Boden hinein. Drückte sich durch die Streckung des Knies nach oben ab.
Der Quadrotaure ließ die Klinge mit zwei Händen los. Er versuchte, den Orc zu packen. Dieser ergriff dessen Hörner und zog sich weiter voran. Sein Knie krachte mit brachialer Gewalt in die Nüstern des Tauren. Der Stierkopf ruckte nach hinten.
Lormun griff mit einer Hand um.
Der Gehörnte schüttelte seinen Kopf. Die Klinge ließ er vollends los. Mit allen vier Händen umschlang er den Rumpf des Orcs. Seine Hufe stampften wild. Doch er konnte seinen Gegner damit nicht erreichen.
Lormun ruckte am Kopf des rasenden Tauren. Verdrehte ihn in einem Gewaltakt, der seine Armmuskeln hervortreten ließ.
Sein Breitschwert war zu Boden gefallen.
Ein schauriges Knacken fraß sich in Chans Gehörgänge. Der Quadrotaure sank leblos zu Boden.
Die beiden übrigen Gegner starben unter gezielten Stichen, die ihre Nacken durchdrangen. Toshira stieß falkengleich von oben auf sie nieder.
“Olé”, rief Vendira, den berühmten Schlachtruf der Stierkämpfer aus Lyrin-Kuppe nachahmend.
Weitere Dæmonen erschienen.
Ladhar erwachte aus seiner Erstarrung. Er zeichnete mit seiner Hand feurige Symbole in die Luft. Lief die Fläche ab, während die anderen kämpften. Schließlich war die letzte Rune vollendet. Der Erd-Æther floss ab. Verschwand im Nichts. Die Gehörnten zogen sich zurück.
Chan sackte zu Boden.
“Schnell, zieht sie aus dem Bannkreis!”