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Tunnel unter Moran

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Der Tunnel erstreckte sich weit. Adriël hatte jegliches Gefühl dafür verloren, wie lange er schon durch die unterirdische Röhre wanderte.

Die Wände schienen natürlichen Ursprungs zu sein. Er hatte behauene Stollen gesehen, in denen die Spuren der Bearbeitung leicht auszumachen waren. Er fragte sich, warum der Tunnel unbewacht war. Ein Seilzug zog sich über ihm an der Decke entlang. Anscheinend gab es doch eine Art Alarmsystem. Das würde bedeuten, dass am Ende des Tunnels Wachen postiert waren.

Adriël streckte den Arm aus. “Wartet”, flüsterte er Luritri zu. Vor sich nahm er ein schwaches Leuchten wahr. Er näherte sich dem Ausgang vorsichtig. Der Gang endete in einem Gebüsch. Davor stand ein Wächter. Er zeichnete sich deutlich vor dem hellen Eingang ab.

“Halt, wer da?” Die Wache hielt eine Armbrust in der Hand. Sie zielte aber nicht direkt auf Adriël sondern war in Richtung der Decke gerichtet.

“Moran wird angegriffen”, gab Adriël zurück. “Die oberste Rätin ist bei uns. Wir sind über zweihundert Flüchtlinge.”

Die Wache richtete die Armbrust nun auf Adriël. “Keinen Schritt weiter. Wo ist Finola Meda?”

Wie die Wache ihnen berichtet hatte, mündete der Fluchttunnel in einen Wald. Wenig später hatte der Wächter das Geäst mit einem Buschmesser entfernt. So leise wie möglich schritten die Moraner hinter der Obersten Rätin voran.

Auf einer Lichtung sammelte sich die Gemeinschaft.

Adriël sah Verzweiflung, Trauer und Müdigkeit in den Gesichtern der Moraner.

Es brach ihm fast das Herz. Konnte es dies alles wert sein? Hatte er sich der richtigen Sache verschrieben? Er war sich schon lange nicht mehr sicher.

Aetheris Band 1-3

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