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Waffenrunen

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“Ladhar, wie weit bist du mit den Waffenrunen?”, erkundigte sich Vendira.

“So gut wie fertig.” Ladhar schlug sich vor die Stirn. “Die Aufzeichnungen sind bei meinen Sachen. In den Quartieren.”

“Das können wir vergessen.” Die Halbelfe verschränkte ihre Arme vor der Brust. “Unsere Waffen werden gut bewacht sein. Ich glaube nicht, dass der Rat die Quartiere unbewacht...”

“Der Rat ist Geschichte.”

Finola Meda betrat den Raum. Sie hatte ihre Amtstracht gegen erdfarbene Lederkleidung getauscht. Sie trug eine der seltenen Repetier-Sardinas am Gürtel. Adriël hatte Chan davon erzählt. Er hatte versucht, eine zu erstehen. Der Preis lag bei 500 Goldstücken. Daneben hing ein Rapier. Ein Kapuzenumhang verstärkte den verwegenen Eindruck, der im starken Gegensatz zu ihrem vorherigen Auftreten in Amtsroben stand.

Die Schwertgesellen nahmen die Wachen in ihre Mitte. Die Munition und ihre Fechtwaffen hatte man ihnen abgenommen.

“Ihr solltet Euch fürs Erste fern vom Clan der Peredas halten”, hob Finola Meda an. “Die Dæmonen werden nach unseren Informationen bald angreifen. Deshalb werden wir Euch nicht entwaffnen.”

Sie wies auf die Wachen. “Gebt Ihnen Ihre Waffen wieder. Sie werden sie bald für andere Gegner brauchen.”

Vendira umarmte die Oberste Rätin. “Du hattest schon immer einen Sinn für das Praktische, Finola.” “Wenn es stimmt, was ihr sagt”, Finola Meda schürzte die Lippen, “und daran zweifle ich nicht, ist müssen wir die Verteidigung der Stadt gegen die Dæmonen organisieren. Das wird schwer genug, auch ohne die Querelen des Rates. Die Bewohner Morans sind uneins. Es ist unwahrscheinlich, dass sich das kurzfristig ändern lässt.”

“Ladri Meda”, meldete sich der Oberste Schwertmeister zu Wort. “Ihr seid wohlauf. Das ist eine gute Nachricht.”

Sei-Djahar”, die Rätin verbeugte sich kurz. “Eure Fürsorge ehrt mich.” “ihr wollt sicher eure Waffen wieder haben”, Finola legte Chan freundschaftlich eine Hand auf den Arm. “In den allgemeinen Wirren sollte es uns möglich sein, die Gästequartiere im Palast unbemerkt aufzusuchen.”

“Seht ihr, Ladri Halbelfe, Ihr müsst positiver in die Zukunft blicken. Nicht alles schwarz sehen.”

Vendira drehte sich zu Ladhar um. “War das eben Ironie?” Sie zog eine Augenbraue hoch.

“Wir begleiten euch. Sollten wir auf Widerstand treffen, besitzt mein Wort sicherlich noch einiges an Gewicht.” Chai band sich das goldene Tuch um den Kopf. Das Abzeichen der Sei-Djahar. Diese Insignien erhielten nur die sechs Leiter der Schwertgilden. Niemand sonst. “Und wenn nicht”, Schwertmeister Chai legte die Hand an den Griff seines Zweihand-Kasans, “dann mein Schwert.” Die fünf Schwertgesellen, die Sei-Djarim, traten an seine Seite.

Chan räusperte sich. “Wo ist eigentlich Toshi?”

Vendira zuckte mit den Schultern. Vermutlich bei den anderen. Sie sind im Zellentrakt neben dem Palast eingesperrt. Die nächste Station unserer Reiseroute.”

“In Ordnung”, Chan seufzte.

“Wir sollten uns beeilen. Navar hat mir eben ein Bild einer Gruppe Dæmonen übermittelt. Das Fort war im Hintergrund zu sehen. Vielleicht zehn Meilen entfernt.”


Aetheris Band 1-3

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