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Die Eisenkathedrale

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Vor ihnen hatte die andere Gruppe sich ebenfalls Scharmützel mit einer Einheit Dæmonen geliefert. Der Sei-Djahar hatte es mit drei der Quadrotauren aufgenommen, um seinen Kameraden den Rückzug zu ermöglichen. Zwei der Gardisten von Alvina Torrez hatten die Begegnung nicht überlebt. Chai, das Oberhaupt der Schwertmeistergilde, lag im Sterben. Eine große Wunde klaffte in seinem Brustkorb. Vendira hielt seine Hand. Sie weinte. Der Oberste Schwertmeister Morans strich ihr mit der Hand über das rotbraune Haar. Die Hand fiel leblos zu Boden. Der Sei-Djahar war tot.

Tarodrim, der den Obersten Schwertmeister bis in die Eisenkathedrale getragen hatte, brüllte. Wut und Trauer lagen in dem Geräusch, das von den metallenen Wänden des Tempels widerhallte.

Die Gruppe von Menon mit dem verletzten Gardisten auf der Trage traf ein. Zwei der vier Schwertgesellen hatten es nicht geschafft.

Die letzte Gruppe erschien. Luritri stützte den humpelnden Amaru. Der Zayao hatte eine Schnittwunde an seinem Katzenfuß davongetragen.

Sei-Dje Brishen sicherte die Gruppe nach hinten ab. Die Zöpfe ihres braunen Haarschopfs flogen, als sie den Kopf immer wieder suchend zu den Seiten wandte.

Brishen hatte ihren Meister erblickt, nachdem sie in die Eisenkathedrale trat.

“Nein!” Sie eilte zum Leichnam des Sei-Djahar. Die beiden anderen Sei-Dje sanken neben ihr auf die Knie. Gemeinsam trauerten sie um ihren gestorbenen Meister und um ihre toten Kameraden.

Chans Blick schweifte in die Ferne. Die Straßen wurden von Schreien erfüllt. An vielen Stellen waren Brände ausgebrochen, die sich rasch ausbreiteten. Rußwolken stiegen in die Luft. Tote lagen im Staub. Schleifspuren zeugten von Verschleppten. Ein sanfter Wind wehte trug den Gestank von Zerstörung mit sich.

Chan fröstelte. Der Bannkreis hatte sie stark geschwächt. Die Veränderung machte ihr Angst. Alle anderen wurden von Ladhars Runen nicht beeinträchtigt.

Sie wandte sich um. Ins Innere der Eisenkathedrale. Ängstliche Gesichter. Menschen, die nicht wussten, was aus ihren Angehörigen geworden war. Einwohner, die um Freunde bangten, um Geliebte trauerten.

Chan sah Adriël eine weinende Frau trösten. Ein Mann lag leblos zu ihren Füßen. Ihr Gesicht war von unfassbarem Verlust verzerrt. Der Mund weit offen. Klagelaute. Hilflosigkeit.

Im Tempel roch es nach Rost, Blut, Schweiß und Erde. Viele Stadtbewohner hatten in den hohen weiten Räumen Zuflucht gesucht. Ladhar zeichnete gerade einen weiteren großen Bannkreis in die Luft.

Die Bürger Morans wichen ängstlich vor den flammenden Runen zurück, die seine brennende Hand hinterließ.

“Ihr müsst keine Angst haben. Die Flammen sind nur gegen Dæmonen wirksam. Sie sind zu eurem Schutz.” Araneon sprach zu den Flüchtlingen. Er hielt seine Hand in eine der feurigen Runen, die in der Luft hingen. Zog sie langsam zurück. Seine Hand war unversehrt.

“Caliopé, die Urdrachin des Feuers, steht uns bei.”


Aetheris Band 1-3

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