Читать книгу Sammelband 7 Mystery Thriller - Der Sommer der Geheimnisse - Alfred Bekker - Страница 45
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Die Sonne kam heute nicht lange durch. Bald bildete sich in den Flussniederungen Nebel, der immer dichter wurde.
Monica war erleichtert, als sie nach dem Einkaufen den Heimweg antreten konnte.
Brighton blieb im Rückspiegel zurück und wurde bald vom dichter werdenden Nebel verschlungen. Monica folgte der schmalen Straße, die direkt nach Grovers Park führte, und war froh darüber, als sie endlich das schmiedeeiserne Tor erreichte und hindurchfuhr.
Eine halbe Stunde verging, bis sie den Inhalt ihres Kofferraumes ausgeräumt und sämtliche Vorräte ins Haus gebracht hatte.
Den offenen Kamin im großen Wohnzimmer hatte sie schon gestern Abend entdeckt. Da sie es sich für den Rest des Tages hier im großen Haus gemütlich machen wollte, hielt es Monica für eine gute Idee, sich nach Holz umzusehen. Unmittelbar neben der Villa befand sich ein kleiner Schuppen, in dem der Vorbesitzer sicher noch einige Holzvorräte liegen hatte. Deshalb ging Monica noch einmal hinaus ins Freie und öffnete die Tür des Schuppens.
Sie schrie erschrocken auf, als sie plötzlich Spinnweben in ihren Haaren fühlte. Es sah ganz so aus, als sei schon lange niemand mehr im Schuppen gewesen. Zwar herrschte ein dämmriges Zwielicht, aber Monica entdeckte dennoch den großen Holzstapel direkt an der gegenüberliegenden Wand. Sie nahm einige Holzscheite auf und trug sie hinüber ins Haus.
Nach dem Essen ging Monica zurück in ihr Arbeitszimmer, um am ersten Kapitel ihres Buches zu schreiben. Diesmal gelang ihr das besser. Sie spürte, wie eine neue Energie von ihr Besitz ergriff. Sie versetzte sich in die Gedanken ihrer Hauptfigur, einer jungen Frau namens Belinda Crane. Belinda Crane war von ihrem herrschsüchtigen Vater dazu bestimmt worden, den Sohn des Gutsbesitzers Stephen Farlow zu heiraten, aber Belinda liebte ihn nicht. Ihr Herz gehörte Jeffrey Dobbs, dem jungen Schmied aus dem Nachbarort. Der wiederum war für Belindas Vater nicht standesgemäß, und die daraus resultierenden Probleme waren vorprogrammiert.
Sie schrieb gerade die Szene, in der der Vater seiner Tochter eröffnete, wen sie jetzt heiraten solle. Monica versuchte sich ganz in die Gefühlswelt ihrer Figur hineinzuversetzen, beschrieb ihre Sorgen und Empfindungen, als ihr. Vater sie vor vollendete Tatsachen stellte. Belinda reagierte entsprechend impulsiv. Ihr Vater geriet in Zorn und drohte seiner Tochter, sie in ein Kloster zu schicken, wenn sie ihm nicht gehorchte ...
Das war der Augenblick, in dem ein dumpfes Poltern den Raum erfüllte, direkt über Monica. Jenseits der getäfelten Holzdecke!
Sofort hielt Monica im Schreiben inne. Erneut ergriff sie eine unbestimmte Furcht. Diesmal allerdings durfte sie sich nicht einschüchtern lassen. Die verdächtigen Geräusche waren aus dem ersten Stockwerk gekommen - also würde sie jetzt dorthin gehen, um sich selbst davon zu überzeugen, wer dieses Poltern verursacht hatte!