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Wenige Minuten später betrat einer der Deckoffiziere die Kommandozentrale, machte neben Su Ying Halt und salutierte.

„Captain.“

„Ja?“

„Sie möchten bitte sofort auf Deck 3 kommen.“

„Warum? Was ist passiert?“

„In Kabine 334 hat es ... einen Unfall gegeben.“

Su Ying verließ die Zentrale und folgte dem Mann durch den Hauptgang. Sie betraten einen Lift, der sie nach unten brachte. Wenigen Sekunden später hatten sie das betreffende Deck erreicht. Die Tür der Kabine mit der Nummer 334 stand immer noch offen. Einige neugierige Passagiere hatten sich auf dem Gang versammelt. Doktor Razino, der Schiffsarzt machte ein bestürztes Gesicht. Was war es, das sein Antlitz entstellte? Es unterlag keinem Zweifel, dass sich etwas nicht Alltägliches ereignet hatte. Am hinteren Ende des Ganges sah sie einen Deckoffizier, der gerade damit beschäftigt war, sich zu übergeben.

„Was ist passiert?“, fragte Captain Ying, während sie auf den Arzt zukam.

Doktor Razino deutete mit dem ausgestreckten Arm in die Kabine. Sie warf einen kurzen Blick hinein und zuckte unwillkürlich zurück.

„Er wurde zuerst getötet und dann zusätzlich abgestochen“, erklärte Doktor Razino mit der Ruhe der Verzweiflung. „Anschließend wurde sein Körper zerkleinert, zerdrückt und in Brei verwandelt. Dann wurde das Gemisch aus Blut, Fleisch, zerkleinerten Knochen und Körpersäften an die Zimmerwände geschleudert. Ich kann noch nicht sagen, mit welchem Instrument das geschehen ist, aber ...“

Ying winkte ab und wandte sich an den Deckoffizier. „Wer ist der Tote?“

„Nadir Rahloon, 46 Jahre, zwei Kinder, geschieden. Er gehörte zu den Technikern, die den Antrieb entwickelt haben.“

„Wer hat den Vorfall gemeldet?“

„Die Passagiere in der Nachbarkabine. Sie hörten mehrere Schreie.“

„Wie ist der Täter hier reingekommen?“

Der Deckoffizier zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Die Tür ist jedenfalls nicht aufgebrochen worden. Vielleicht hat Rahloon ihn selbst hereingelassen.“

„Was ist mit den Überwachungskameras?“, wollte Ying wissen.

„Die Aufnahmen müssen erst noch ausgewertet werden.“

„In Ordnung. Informieren Sie mich, sobald es etwas Neues gibt. Und sorgen Sie unter allen Umständen dafür, dass die Passagiere nichts von diesem Vorfall erfahren.“

„Das dürfte nicht so einfach werden.“

„Tun Sie‘s einfach. Oder wollen Sie, dass hier an Bord eine Panik ausbricht?“

„Nein, natürlich nicht.“

„Und lassen Sie die Kabine versiegeln.“

„Zu Befehl, Captain.“

Ying wandte sich um und entfernte sich. Für einen Augenblick spielte sie mit dem Gedanken, den Flug abzubrechen und umzukehren, doch dann entschied sie sich dagegen. Es stand zu viel auf dem Spiel. Die Gesellschaft hatte Unsummen an Geld investiert, um dieses Schiff zu bauen. Wenn jetzt etwas schiefging, war es das Ende. Nicht nur für die Firma. Auch ihr würde man nie wieder ein Passagierschiff anvertrauen. Und damit war ihr beruflicher Abstieg besiegelt. Für sie kam höchstens noch ein Job als Captain auf einem Transportfrachter in Betracht.

Aber das wollte sie unter allen Umständen vermeiden. Im Moment war es besser, erst einmal abzuwarten, was die Untersuchungen ergaben. Anschließend konnte sie ihre Entscheidung immer noch überdenken. Jetzt kam es nur darauf an, den Jungfernflug der SEELENSPLITTER zu Ende zu führen. Sie hatte zu hart gearbeitet, um diesen Posten zu bekommen. Und sie wollte alles tun, um ihn auch zu behalten.

Mission in ferner Raumzeit: 1000 Seiten Science Fiction Abenteuer Sammelband

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