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„So einen Fleck auf der Hand habe ich vor kurzem erst gesehen“, sagte ich, als Milo und ich wieder im Sportwagen saßen. „Jay McIntosh hat ein Feuermal auf der Hand. Er lungerte am Tatort herum und rechtfertigte dies mit seinem Presseausweis…“

„Dann sollten wir uns vielleicht mal genauer darüber informieren, was für eine Art Reporter dieser McIntosh ist“, antwortete Milo. Während ich losfuhr und den Sportwagen die breite Allee entlangfuhr, schaltete Milo das eingebaute Laptop an.

Schon eine einfache Online-Suche erbrachte interessante Ergebnisse.

„Ich weiß nicht, ob Journalist wirklich die richtige Berufsbezeichnung für Mister McIntosh ist, Jesse! Die Beiträge für örtliche Zeitungen und Rundfunk machen wohl keineswegs den Hauptteil seiner Aktivitäten aus.“

„Ach, wie würdest du ihn denn bezeichnen?“

„Wie wär’s mit ‚Pressesprecher der LIFE IS DIVINE FOUNDATION’. Nach dem, was ich hier finde, verantwortet Jay McIntosh deren Internetauftritt und wird als Mitarbeiter verschiedener Broschüren genannt, die diese Stiftung regelmäßig herausbringt!“

„Wenn er tatsächlich Miles Guthrie beobachtet hat, dann könnte er ein wichtiger Zeuge sein.“

„Oder der Täter!“, meinte Milo. Er tippte noch etwas auf der Tastatur herum. „Sieh an…“, murmelte er. „Wenn man McIntoshs und Guthries Namen zusammen in die Suchmaschine eingibt, kommt man auf eine Website, auf der Abtreibungsärzte angeprangert werden. Hier ist sogar ein Foto von Dr. Guthries Praxis.“

„Wer steht im Impressum?“

„Jay McIntosh.“

„Na wunderbar, dann wird sich dieser Garrison mit seiner sauberen Stiftung sicher herausreden können!“

„Auf der Hauptseite werden die Anhänger der LIFE IS DIVINE-Bewegung dazu aufgerufen, Aktionen bei diesen Arztpraxen, Kliniken und Beratungsstellen durchzuführen! Bei manchen Betroffenen sind auch Privatadressen angegeben.“

„Auch bei Dr. Guthrie?“, fragte ich

Es dauerte einen Augenblick, bis Milo die entsprechende Seite gefunden hatte. „Hier ist ein schönes Foto des Bungalows aus Riverdale und von seiner Praxis im Brandon Tower.“

„Er wird uns zumindest ein paar Fragen beantworten müssen, Milo.“

„Ich schlage vor, wir fahren gleich hin.“

„Seine Adresse steht im Impressum. Einen Moment… 334, Denzell Road, Queens.“

Während der Fahrt führte Milo noch eine Standardabfrage über das allen Polizeieinheiten zugängliche Datenverbundsystem NYSIS durch. Es stellte sich heraus, dass Jay McIntosh mehrere einschlägige Vorstrafen hatte. „Bedrohung von medizinischem Personal in verschiedenen Kliniken, Sachbeschädigung im Zusammenhang mit Protestaktionen, Nötigung von Patientinnen, die daran gehindert wurden, ihre Arzttermine wahrzunehmen… Da kommt einiges zusammen, Jesse!“

„Andererseits würde es mich wundern, wenn jemand, der so offen zu seinen Überzeugungen steht, diesen Mord begangen hat – denn das war keine Spontantat, sondern minutiös geplant.“

„Du meinst, er hätte erstmal dafür gesorgt, dass sein privater Webauftritt getilgt wird?“

„Oder von Anfang an einen anonymen Server aus Russland oder der Ukraine benutzt, wo eine Identifizierung völlig ausgeschlossen gewesen wäre!“

„Warum sollte er? Sein Webauftritt bewegt sich ebenso im Rahmen der Gesetze wie seine Arbeit für die LIFE IS DIVINE FOUNDATION“, gab Milo zu bedenken. „Das deckt alles die Meinungsfreiheit. Und wenn jemand auf dieser Seite nachsieht, um sich ein Opfer für einen Mordanschlag zu suchen, kann McIntosh seine Hände in Unschuld waschen.“

Der Mörder ist falsch verbunden: 8 Krimis

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