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Die Situation hatte sich nun gedreht. McIntoshs Fingerabdrücke auf einem der Parktickets, die nahe dem Tatort vom Automaten an der Schranke zur Tatzeit eingezogen worden waren, machten aus dem Journalisten im Dienst der LIFE IS DIVINE FOUNDATION einen Tatverdächtigen ersten Ranges.

Außerdem hatten wir Anhaltspunkte dafür, dass zwei gesuchte Personen sich in der Wohnung aufhielten.

Das reichte, um die Wohnung gewaltsam zu öffnen.

Unsere Kollegen Fred LaRocca und Josy O’Leary waren auf dem Weg nach Queens, um uns zu unterstützen. Ein Team der Scientific Research Division wurde zur Spurensicherung angefordert.

Blaise und McMillan wurden auf Grund ihrer Vorstrafen als gefährlich eingestuft. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sie im Besitz von Waffen waren.

Daher warteten wir bis zum Eintreffen der Kollegen und überwachten in der Zeit die Wohnung.

Für den eigentlichen Einsatz legten wir sicherheitshalber Kevlar-Westen an.

Als Josy und Fred eintrafen, legten wir los. Das SRD-Team aus der Bronx würde noch etwas auf sich warten lassen.

„Der Haftbefehl für McIntosh ist in meiner Tasche“, sagte Fred LaRocca.

„Es könnte sein, dass er gar nicht in der Wohnung ist“, sagte ich. „Die Nachbarin will gehört haben, dass eine der drei Personen wieder gegangen ist.“

„Das muss ja nicht stimmen“, meinte Josy.

„Die machte mir schon einen recht aufmerksamen Eindruck“, erwiderte ich.

Milo trat die Tür ein, ich stürzte mit der Dienstwaffe im Anschlag voran. Im Vorraum war niemand.

Die Tür zum Nachbarzimmer war geschlossen. Stimmen waren zu hören. Ein Mann und eine Frau. Sie schienen ziemlich heftig zu streiten.

Die Tür öffnete sich. Die Frau trat uns entgegen und stutzte. Es handelte sich zweifellos um Tara McMillan.

„Keine Bewegung! FBI!“, rief ich.

Josy packte sie Arm und riss sie zur Seite.

Ich stürzte durch die Tür in den Nachbarraum.

William Blaise richtete eine Waffe auf mich. Er zögerte mit dem Schuss. „Lassen Sie die Waffe fallen, Blaise, das Spiel ist aus!“, rief Milo, der mir dicht auf den Fersen war.

Blaise schluckte.

„Wollen Sie uns beide töten, Blaise?“, fragte ich. „Wie wollen Sie das machen, wenn Sie auf einen von uns schießen, wird der andere abdrücken. Und auf die kurze Entfernung schießen FBI-Agenten auch nicht daneben.“

William Blaise schwenkte den Pistolenlauf herum.

Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Im Hintergrund war zu hören, wie Josy O’Leary bei Taras McMillan die Handschellen klicken ließ.

„Okay!“, keuchte Blaise schließlich. Er senkte die Waffe.

„Legen Sie die Waffe ganz langsam auf den Boden“, befahl ich.

Er gehorchte.

Anschließend ließ er sich widerstandslos Handschellen anlegen und festnehmen.

Milo klärte ihn über seine Rechte auf. Er schien allerdings gar nicht richtig zuzuhören. Wir setzten beide auf die Couch im Wohnzimmer.

„Wo ist Jay McIntosh?“, fragte ich.

Eisiges Schweigen schlug mir entgegen.

„Sie wollen McIntosh nicht verraten, aber dabei sollten Sie bedenken, was für Sie auf dem Spiel steht“, sagte Milo. „Die vorsätzliche Verursachung eines Stromausfalls in einer Klinik ist sicher schon eine schlimme Sache und je nachdem, was der Staatsanwalt daraus macht und wie die Beweislage ist, können Sie am Ende eine Anklage wegen versuchten Totschlags am Hals haben. Aber wenn Sie mit den Behörden zusammenarbeiten…“

„Darauf können Sie lange warten!“, fauchte Tara McMillan.

„Jay McIntosh werfen wir einen Mord vor“, gab ich zu bedenken. „Ich weiß nicht, wie weit Sie da mit drinhängen, aber wenn Sie uns etwas sagen wollen, wäre das jetzt der richtige Zeitpunkt!“

„Das sieht Ihnen ähnlich!“, rief Blaise. „Die Mörder schützen Sie! Wenn jemand wie dieser Guthrie stirbt, machen Sie wer weiß was für ein Aufhebens, aber täglich werden irgendwo in den Vereinigten Staaten von Amerika Menschen völlig legal umgebracht. Zellhaufen nennt man sie dann, damit das Gewissen betäubt wird! Aber sie sind viel mehr!“

„Und einen Mann wie Dr. Guthrie zu töten ist in Ordnung?“, fragte Josy O’Leary empört.

„Mörder bekommen die Todesstrafe“, meldete sich jetzt Tara McMillan zu Wort.

Mir lag eine Erwiderung auf der Zunge, aber ich schluckte sie hinunter. Es hatte keinen Sinn, die Unterhaltung fortzusetzen.

„Am besten, die kommen so schnell wie möglich in die Gewahrsamszellen unser Field Office“, sprach Milo mir aus der Seele. „Sollen sich unsere Verhörspezialisten mit ihnen beschäftigen!“

Der Mörder ist falsch verbunden: 8 Krimis

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