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Valerie Torrance wohnte in einer Luxusetage mit Blick auf den Hudson. Nachdem sie sich unsere Ausweise genau angesehen hatte, bat sie uns herein.

„Ich hatte erwartet, dass Sie irgendwann kommen würden. Sie oder irgendwelche anderen Polizisten, die in den alten Akten graben und vielleicht doch noch die Wahrheit herausfinden. Es hat mich nur gewundert, dass Sie bereits so schnell gekommen sind.“ Ihr Lächeln wirkte matt und traurig. Ich schätzte Valerie Torrance auf Mitte fünfzig. Sie trug ein dunkelblaues Kleid und hatte das gelockte, blonde Haar zu einem Knoten zusammengefasst.

Sie musterte mich einige Augenblicke nachdenklich und fuhr schließlich fort: „Die Schuld von damals hat meinen Mann all die Jahre gequält. Darum hat er kurz vor seinem Tod reinen Tisch gemacht. Ihrer Art von Gerechtigkeit ist er jetzt enthoben.“

Sie führte uns ins Wohnzimmer und bot uns einen Drink an. Wir lehnten ab.

„Sie sind doch wegen der Sara Darryl-Geschichte hier, nicht wahr?“, vergewisserte sie sich.

„Ja“, nickte ich.

„Glen hat mir erst kurz vor seinem Tod davon erzählt. Streng genommen hat er es gar nicht mir erzählt, sondern Eric…“ Sie schluckte.

„Eric Maxwell?“, hakte ich nach.

Sie nickte heftig. „Ja. Ich stand nur dabei und hörte zu. Später meinte er, es sei gut, dass ich jetzt auch Bescheid wüsste, so hätte er reinen Tisch machen können. Da war ihm ein Bedürfnis, so kurz vor seinem Tod. Das Ende war ja schließlich absehbar.“

„Was hat er Maxwell erzählt?“

„Es ging damals um eine Party während Glens Studentenzeit, bei der wohl auch reichlich Alkohol und Drogen konsumiert wurden. Sie fand in Glens damaliger Wohnung statt. Die meisten Gäste waren schließlich schon gegangen, nur zwei andere Studenten und Glen waren noch zusammen mit einer jungen Frau namens Sara Darryl in der Wohnung.“

„Die beiden anderen Männer waren Miles Guthrie und Dan Linneck“, stellte ich fest.

„Ja“, antwortete sie tonlos. Sie brauchte einen Augenblick, um sich so weit fassen zu können, dass sie in der Lage war, weiter zu sprechen. Schließlich fuhr sie fort: „Guthrie und Linneck haben Sara Darryl weitere Drogen eingeflößt und sie vergewaltigt. Glen hat nicht eingegriffen, sondern es geschehen lassen. Dafür hat er sich ein Leben lang geschämt. Er hat das immer mit sich herumgetragen, ohne sich jemandem anzuvertrauen.“

„Man hat die Leiche von Sara Darryl nie gefunden“, mischte sich Milo ein.

„Guthrie und Linneck haben sie verschwinden lassen. Glen wusste nicht wo und wie. Ich habe mich lange mit Eric Maxwell unterhalten, nachdem wir Glens Krankenzimmer verlassen hatten und mein Mann nach der Beichte vor Erschöpfung einschlief. Für Maxwell war Sara Darryl die Liebe seines Lebens. Er hatte sich kurz vor der Party wohl mit ihr gestritten und sie deswegen nicht begleitet.“

„Guthrie und Linneck sind inzwischen tot“, sagte ich.

„Ich habe davon gehört. Aber ich glaube nicht, dass Maxwell damit etwas zu tun hat.“

„Warum nicht?“

„Ich traue es ihm einfach nicht zu. Er machte auf mich einen so feinsinnigen Eindruck.“

Der Mörder ist falsch verbunden: 8 Krimis

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