Читать книгу Mörder geben kein Pardon: Drei Krimis - Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Karl Plepelits - Страница 16

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Käding verließ vor uns Selenes Bar. Wir hatten ihm versprochen, das Lokal frühestens zehn Minuten später zu verlassen. Doch es sollte anders kommen.

Ein Detonationsgeräusch war von draußen zu hören. Es übertönte die gedämpfte, jazzige Musik, die in Selenes Bar die akustische Hintergrundkulisse bildete.

Ein Mann betrat die Bar und rief: „Da ist ein Wagen in die Luft geflogen!“

Roy und ich drängten uns nach draußen. Die Sirenen von Einsatzfahrzeugen der Schutzpolizei und des Feuerwehr waren bereits ein paar Straßenzüge weiter zu hören. Es konnte nur noch wenige Minuten dauern bis die offenbar von Anwohnern alarmierten Rettungskräfte eintrafen.

Wir sahen Flammen aus einem gelben Porsche schlagen. Ich wusste sofort, dass es Kädings Wagen war. Er stand auf europäische Sportwagen. Gleichgültig, wie gut oder schlecht die Geschäfte auch immer gehen mochten, diesen mehr als dreißig Jahre alten Oldtimer hätte er nie verkauft.

Der Tank brannte auch. Es war unmöglich, sich dem Wagen weiter als fünf, sechs Meter zu nähern, wenn man keine Schutzkleidung trug.

Roy hatte schon begonnen, Kriminaldirektor Hoch über das Geschehen zu informieren. Dass sich unser Chef um diese Zeit noch im Büro befand, war nichts Ungewöhnliches. Seit er vor vielen Jahren seine Familie ermordet worden war, hatte er sein Leben voll und ganz der Bekämpfung des Verbrechens gewidmet und schon so manche Nacht im Büro verbracht. Er war morgens der erste und abends der letzte im Polizeipräsidium.

Roy klärte ihn in seinem knappen Bericht über den Inhalt der Unterredung auf, die wir mit Käding gehabt hatten.

Ich machte mich daran, Passanten zu befragen. Vielleicht hatte jemand von ihnen etwas Verdächtiges bemerkt. Jemanden, der sich an dem ziemlich auffälligen Porsche-Oldtimer zu schaffen gemacht hatte, zum Beispiel.

Inzwischen traf die erste Einheit des Feuerwehr ein.

Die Flammen wurden von den Feuerwehrleuten innerhalb kürzester Zeit gelöscht. Wenig später trafen auch die Einsatzwagen des Schutzpolizei sowie ein Krankentransporter des Rettungsdienst ein.

Letzterer kam mit Sicherheit zu spät.

Von unserem Polizeipräsidium aus wurde bereits mit der Kriminalpolizeiliche Einsatzgruppe Erkennungsdienst Kontakt aufgenommen, aber bei den Verkehrsverhältnissen, die um diese Zeit im Großraum Hamburg herrschten, würden die Kollegen wohl eine gute Stunde brauchen, um von der hier her zu gelangen.

Der Wagen bot ein Bild des Grauens.

Der einzige Insasse war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.

Aber er trug eine Rolex um das Handgelenk seiner linken. Genau wie Käding.

Der Einsatz der Schutzpolizei-Kräfte, die damit begannen, den Tatort weiträumig abzusperren, wurde von einem Beamten namens Björn Helgesen geleitet. Er wollte uns erst aus dem näheren Umkreis des explodierten Wagens verweisen, bis wir ihm unsere Kripo-Marken zeigten.

„Sorry! Ich konnte ja nicht wissen, dass Sie diesmal sogar zuerst am Tatort sind.“

„Wir brauchen Ihre Unterstützung“, sagte ich. „Erstens muss gewährleistet sein, dass sich niemand mehr an dem Wagen zu schaffen macht, bis unsere Spurensicherer hier sind.“

„Kein Problem.“

„Zweitens könnten Sie vielleicht noch ein paar weitere Beamte herbeordern, ehe sich die Passanten und Schaulustigen zerstreuen.“

„Was sollten die denn gesehen haben?“, fragte Helgesen.

„Der Tote im Porsche ist mit neunundneunzigprozentiger Wahrscheinlichkeit ein Informant von uns. Minuten bevor er hier den Tod fand, hat er sich mit uns getroffen. Ich nehme an, dass ihm jemand auf den Fersen war, ihn beobachtet hat und ausschalten wollte.“

„Ein gelber Porsche ist ja auch nicht gerade unauffällig“, gab Roy zu bedenken. „Der Täter hatte leichtes Spiel. Er brauchte nur Augenblicke, um eine Sprengladung anzubringen, die er dann per Fernzünder hochgehen lassen konnte!“

Mörder geben kein Pardon: Drei Krimis

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