Читать книгу Dämon II - Alfred Broi - Страница 18
Erinnerungen
ОглавлениеDie Fahrt in das Hafengebiet von Los Angeles verlief ohne weitere Zwischenfälle.
Christopher ließ Francesca zügig, aber nicht zu schnell fahren und sorgte dafür, dass sie Straßen benutzten, in denen wenig Verkehr und wenig Passanten waren, um nicht aufzufallen.
Es dauerte keine zehn Minuten und sie fuhren durch eine Gegend, die immer häufiger große Lagerhallen zeigte.
Christopher führte Francesca um einige Ecken herum, dann ließ er sie abbremsen. Er öffnete das Handschuhfach, holte einen kleinen Schlüsselbund hervor und sprang mit einem Lächeln aus dem Wagen. Dann rannte er zu einem alten Schuppen auf der rechten Seite und öffnete eine kleine Seitentür. Nach wenigen Sekunden, in denen er vollkommen entschwunden war, öffnete sich ein Rolltor, durch das Francesca und letztlich auch Douglas in das Innere der Lagerhalle fahren konnten.
Als beide Wagen hindurch waren, schloss Christopher, der direkt neben dem Eingang stand, das Tor wieder und sorgte für Licht.
Francesca und auch Douglas stoppten ihre Fahrzeuge und schalteten den Motor aus.
Während alle Personen ausstiegen, konnte sich Douglas ein wenig umschauen. Das Innere der Halle sah nur wenig besser aus, als die äußere Fassade. Überall waren erste Roststellen im Metall zu erkennen und die Farbe war vielfach abgeblättert und ausgeblichen. Der Innenraum bestand aus einem großen Raum für Lagerzwecke und einem kleinen abgeteilten Büroraum mit einer Glasscheibe.
An der linken Wand konnte Douglas einige große Kisten, Fässer und Ballen auf einem Hochregal erkennen, doch gab es keinen Hinweis auf ihren Inhalt. Davor war eindeutig ein Anhänger postiert, auf dem ein etwa fünf Meter langes Boot befestigt war. Zwar war eine zerschlissene, dicke, grüne Plane darüber gespannt, doch die Umrisse ließen keinen Zweifel aufkommen. Weiter konnte Douglas nichts in dem Raum erkennen, außer einigen kleinen Holzkisten, die verstreut herum standen.
„Was ist das hier?“ fragte er deshalb, als er neben Christopher trat.
Sein Freund sah ihn mit einem leichten Lächeln an. „Das gehört einem Bekannten!“
Douglas sah ihn ungerührt an. „Wie bekannt?“
„Nicht sehr!“ Christopher wusste, er konnte seinem ehemaligen Partner nichts vormachen. „Ich habe für ihn mal seine Ehefrau beschattet, die sich dann hier mit ihrem Lover getroffen hat. Nachdem der Fall abgeschlossen war und er sie aus dem Haus geworfen hat, dachte ich, diese Halle könnte noch mal nützlich für mich sein und ich habe den Schlüssel nachmachen lassen!“
Douglas schüttelte den Kopf. „Und so was war mal Polizist!“
Christopher verlor sein Lächeln. „Drauf geschissen, Doug!“
„Stimmt!“ stimmte Cynthia zu und warf Douglas einen ernsten Blick zu. „Denn jetzt ist sie nützlich!“
„Okay!“ Douglas gab sofort, wenn auch noch etwas widerwillig, nach. „Und was machen wir jetzt hier?“
„Zuallererst...!“ hob Christopher an und grinste breit. „...machen wir uns alle nackig!“
„Bitte was?“ Douglas war sofort entsetzt.
Doch auch die anderen blickten ihn entgeistert oder zumindest verständnislos an.
„Bist du jetzt völlig irre geworden?“ raunte Douglas noch hinterher.
Aber Christopher schüttelte nur den Kopf, wobei er sein Lächeln verlor. „Das musst du gerade sagen! Du bist schließlich Schuld an allem!“
„Was?“ Wieder war Douglas sofort entsetzt, aber auch etwas gereizt.
„Was?“ rief jetzt auch Christopher nicht minder verärgert zurück. „Bevor du hierhergekommen bist, hatte ich ein prima und ruhiges Leben!“
„Was?“ Douglas wurde noch genervter. „Du hast dich mit Alkohol zugeschüttet, Mann! Als ich dich getroffen habe, warst du besoffen und hast gestunken wie ein darmkranker Puma!“
„Ich...!“ Christopher stoppte ab, denn zum Einen erkannte er, dass alle anderen ihn anstarrten, zum Anderen wusste er, dass er seinem Freund nicht widersprechen konnte, weil er schlichtweg Recht hatte. „Na gut, verdammt. Ich hatte ein beschissenes Scheißleben! Zufrieden?“ Er starrte Douglas verärgert ins Gesicht. „Aber ich hatte wenigstens meine Ruhe! Und was ist jetzt? Du tauchst auf...!“ Er blickte in die Runde. „Ihr taucht auf...! Und plötzlich steppt hier der Bär und Leute laufen mit Knarren durch die Gegend und jagen uns. Und weil sie ja irgendwer oder irgendwas zu uns geführt haben muss, will ich sichergehen, dass niemand von uns verkabelt oder verwanzt ist! Klar?“ Christopher wartete, bis er in Douglas Augen Erkenntnis sehen konnte. „Also runter mit den Klamotten!“
„Du hast Recht!“ Douglas nickte. „Aber doch nicht alle hier auf einmal!?“
„Ja, schon klar, dass du dein kleines, dünnes Pippimäuschen nicht aller Welt zeigen willst!“
„Arschloch!“ brummte Douglas mürrisch.
Christopher grinste breit. „Aber ist in Ordnung. Die Frauen und ich gehen in den Büroraum, der Rest hinten in die Ecke!“ Er deutete auf einige große Holzkisten im hinteren Bereich, hinter denen man sich ungesehen entkleiden konnte.
„Das könnte dir so passen, was?“ Cynthia lachte einmal auf.
„Klar!“ Christopher nickte.
„Vergiss es!“ rief sie fröhlich und machte sich mit den anderen Frauen daran, in den angrenzenden Raum zu gehen.
Auch Christopher lachte. „Na, einen Versuch war es wert!“ Dann schob er Douglas und Alfredo in die Ecke hinter die Kisten, sodass man sie nicht mehr sehen konnte.
„Worauf wartest du?“ fragte Christopher nach einiger Zeit.
„Ich will erst deinen sehen!“ brummte Douglas.
„Na, von mir aus!“ erwiderte Christopher. „Sie sind sauber, Alfredo. Danke!“ Dann schien er sich wohl zu entkleiden. „Und?“
„Na ja...geht so!“ meinte Douglas. „Und damit kannst du Frauen wirklich zum Schreien bringen?“
„Ha!“ Christopher lachte einmal auf. „Prahlhans! Los runter mit der Buchse. Dann können wir es ausmessen!“
Wieder brummte Douglas. „Blöde kindische Spielchen! Ich bin nicht verwanzt!“ Doch an den Geräuschen konnte man erkennen, dass er sich entkleidete.
„Oh mein Gott!“ rief Christopher plötzlich laut aus. „Douglas! Bist du verrückt? Das ist ja...ach du Scheiße! Alfredo, drehen sie sich bloß um! Wie zum Teufel kriegst du den...? Herr Im Himmel! Ich hab ja schon gehört, dass Schwarze ganz besonders...! Aber dass hier...! Nee, das ist ja...! Gott...widerlich!“
„Und bin ich sauber?“ fragte Douglas und seine Stimme klang kraftvoll.
„Was? Ja, egal...! Tu da bloß wieder was drüber! Mir wird gleich schlecht!“
Einige Momente später kamen die Drei wieder hinter den Kisten hervor. Alfredos Blick zeigte Erleichterung, dass er sich jetzt wieder weiter von den beiden anderen entfernen konnte, Christophers Blick zeigte tiefstes Unverständnis und einen gewissen Grad an Schockzustand und Douglas Blick zeigte...ein beinahe unfassbar breites Grinsen.
Auch Cynthia und die anderen kamen zurück in die Halle. „Was grinst du denn so?“ fragte sie natürlich sofort ihren Mann.
„Ach, nur so!“ flötete der wohlgelaunt.
„Hör mal, Cynthia!“ meinte Christopher aber sofort. „Ich mag dich ja echt gut leiden, aber dass du auf solche...Dinger stehst, hätte ich jetzt nicht gedacht!“ Er deutete auf Douglas bestes Stück.
Cynthia folgte seinem Blick und musste dann ebenfalls breit grinsen. „Klar macht es nicht nur die Größe...!“ Sie trat zu Douglas. „Aber warum soll ich nicht davon profitieren, wenn ein Mann auch mit einem solchen Prügel richtig gut umgehen kann!“ Sie küsste ihrem Mann sanft auf die Wange und Douglas strahlte Christopher an, wie ein Honigkuchenpferd.
„Können wir langsam mal wieder Ernst werden?“ raunte Talea mürrisch.
Christopher räusperte sich und musste einmal tief durchatmen. „Natürlich! Du hast Recht! Wir sind hier schließlich nicht zum...äh...hier!“
„Verdammt richtig!“ gab die junge Schwarze zurück.
„Dann sucht euch schon mal ein lauschiges Plätzchen...!" Christopher deutete auf ein paar alte Stühle neben einigen Kisten und großen Stoffsäcken in der hinteren linken Ecke der Halle. „Ich muss kurz noch was erledigen!“
Talea nickte ihm zu und zusammen mit den anderen ging sie in die angedeutete Richtung.
„Und was machst du?“ fragte Douglas noch.
„Mann Doug, ich muss mal pissen!“ Damit drehte auch er sich um und ging in den Büroraum.
Doch nicht zum Pinkeln, wie er gesagt hatte, sondern weil er plötzlich das Gefühl hatte, er müsse allein sein und könne die Anwesenheit der anderen nicht mehr ertragen.
Eine der Ursachen hierfür, das spürte er nur zu deutlich, war die Tatsache, dass sein Kreislauf langsam absackte und sich in seinem Körper ein sehr deutliches Verlangen breit machte. Das Verlangen nach etwas, dass ihn wieder aufbauen würde, damit er weiterhin durchhalten konnte.
Nach einem ordentlichen Schluck Whiskey, der sein Innerstes beleben und ankurbeln und wieder für Ordnung in seinem Organismus sorgen würde.
Ja, genau das hatte er jetzt bitter nötig – und er wusste auch, wo er etwas davon finden würde.
Er drehte sich kurz um und schaute aus der Glasscheibe des Büros in die Halle. Er konnte alle anderen erkennen, doch niemand nahm Notiz von ihm.
Also drehte er sich zurück zu dem Schreibtisch, bückte sich herab und zog die unterste rechte Schublade auf, wo sogleich eine fast volle Flasche Jonny Walker zum Vorschein kam, die er vor einiger Zeitz für genau einen solchen Fall hier versteckt hatte.
Christopher grinste breit, als er sie an sich nahm. „Hallo Jonny!“ sagte er liebevoll, während er die Flasche aufschraubte. „Schön dich wiederzusehen! Auf unser beider Wohl, alter Junge!“ Dann führte er die Öffnung zum Mund und genehmigte sich einen großen, tiefen Schluck. Dabei stöhnte er zufrieden und es schien, als würde sich sein ganzer Körper schlagartig entspannen. Schließlich setzte er die Flasche wieder ab. Für einige Sekunden blieb er unbeweglich stehen und schaute aus dem Fenster auf die anderen Personen in der Halle. Dann atmete er einmal tief durch, führte die Flasche abermals zum Mund und trank ein zweites Mal. Als er die Flasche schließlich wieder in die Schublade legte, war sie nur noch knapp halbvoll, doch er fühlte sich jetzt viel besser.
Aufrecht und mit geraden, fordernden Schritten ging er aus dem Büroraum, durch die Halle zu den anderen.
„Chris, endlich!“ rief Cynthia, als sie ihn kommen sah.
Er lächelte ihr zu und stellte sich dann so, dass er niemanden direkt neben sich hatte.
Doch da hatte er die Rechnung ohne Douglas gemacht. Durch die Art und Weise, wie er Cynthia zulächelte misstrauisch geworden, trat er zwei Schritte auf ihn zu und musterte ihn dabei bereits sorgfältig. „Und, warst du erfolgreich?“ raunte er.
„Ja...war ich!“
Douglas atmete neben ihm tief ein, dabei verfinsterte sich sein Gesicht. „Wenn du nur pinkeln warst, warum stinkst du dann so erbärmlich nach Alkohol?“
„Was?“ Cynthia war sofort entsetzt und erhob sich.
„Was?“ Christopher versuchte auszuweichen.
„Oder ist das deine Pisse, die mittlerweile auch schon nach Whiskey riecht?“
„Was?“ Jetzt war Christopher unangenehm verwirrt. „Nein! Ich musste doch nicht!“ fügte er kleinlaut hinzu. „Ich hatte stattdessen Hunger!“
Douglas nickte. „Auf ne Pulle Whiskey, ja?“
Cynthia trat direkt neben Christopher und schnüffelte. „Doug hat Recht!“ Sie schaute ihren Freund entgeistert an. „Du hast getrunken!“
„Ja!“ Er schaute ihr für eine Sekunde direkt in die Augen, doch dann wich er ihr verschämt aus. „Ja, hab ich! Na und? Ist das jetzt verboten, oder was?“
„Bei dir schon!“ rief Douglas sofort.
„Oh Mann, Doug, halt bloß deine Schnauze!“ Christopher verzog schmerzhaft sein Gesicht und war sichtlich genervt. „Ich brauchte doch nur einen kleinen Schluck gegen den Stress heute Morgen!“ Er schaute alle Anwesenden entschuldigend an. „Das war ein bisschen viel für mich, das ist alles! Jetzt ist es wieder gut und ich bin wieder voll bei der Sache!“
„Wohl mehr voll, als bei der Sache, du Idiot!“ Douglas ließ nicht locker.
„Halt dein blödes Maul, Doug, bevor...!“ Christopher war jetzt ebenfalls ziemlich sauer.
„Bevor was?“ Hä?“ Douglas trat direkt vor ihn und hatte seine Fäuste bereits geballt. In seinen Augen sah man Verärgerung und Unverständnis und den eiskalten Willen, zu kämpfen, falls es notwendig sein sollte. „Willst du mich schlagen?“
„Willst du das?“ Christopher ballte ebenfalls die Fäuste.
„Nein!“ Douglas blickte seinen Freund direkt an. „Das will ich nicht!“ Er atmete kurz durch. „Aber ich würde es, wenn ich es müsste!“
„Dann tu dir keinen Zwang an!“ brüllte Christopher wütend.
Niemand, auch Christopher nicht, hätte damit gerechnet, dass Douglas wirklich zuschlagen würde. Doch er tat es. Eine kurze, aber ziemlich harte linke Gerade, vollkommen ansatzlos, aber sehr effektiv. Und sie traf Christopher genau dort, wo es ihm im Moment am allermeisten wehtat: Im Magen!
Ein dumpfes Geräusch zeugte von dem kraftvollen Aufschlag, zeitgleich verlor Christopher alle Luft aus den Lungen. Vollkommen verblüfft riss er seine Hände zu seinem Bauch, während sich sein Gesicht puterrot färbte. Mit bebenden Lippen und weit aufgerissenen Augen versagten die Beine unter ihm und er fiel hart auf die Knie, wo er sich schweratmend auf die Hände stützen musste.
Douglas blieb reglos stehen und schaute mit todernster Miene zu ihm herab. „Du hättest mich nicht reizen sollen!“
Während Christopher keuchte, nickte er, doch dann kam er langsam wieder zu Atem. Sein Kopf hob sich, dann streckte er den Oberkörper einmal durch. Schließlich winkelte er sein linkes Bein an, legte beide Hände darauf und wollte sich so in die Höhe drücken.
Doch in diesem Moment trat Cynthia direkt vor ihn. Sie hatte es in seinen Augen gesehen und auch die Fäuste, die er geballt hatte, waren ihr nicht entgangen. Christopher hatte die Zeit nicht nur genutzt, um sich zu erholen, sondern um zu einem Gegenangriff anzusetzen.
Und er hatte Cynthia nicht bemerkt, sodass er in der Tat blitzschnell aufspritzte und auf Douglas losgehen wollte.
Cynthia aber stemmte sofort ihre rechte Schulter in seinen Oberkörper und drückte mit all ihrer Kraft dagegen. „Nein, Chris, nicht!“
„Ach, verdammt, lass mich!“ brüllte er wieder wütend. „Niemand schlägt mich ohne Grund! Auch Doug nicht! Erst recht nicht er!“ Christopher starrte seinen Freund hasserfüllt an, der bereits wieder seine Fäuste hob.
„Aber du hast selber Schuld, Mann!“ Cynthia blieb standhaft. Zusätzlich griffen jetzt noch Talea und Alfredo von hinten seine Schultern und zogen sie zu sich. „Du hast es verdient!“
„Warum sagst du sowas?“ Christopher gab noch nicht auf und mobilisierte nochmals alle Kräfte. „Wenn ihr alle glaubt, dass ich so ein Arschloch bin, warum seid ihr dann überhaupt hierhergekommen?“
„Weil wir dir helfen wollen!“ rief Cynthia, die spürte, dass Christophers Kraft allmählich nachließ.
„Mir braucht niemand zu helfen! Mir kann niemand helfen!“ Er gab sein Vorhaben schlagartig auf, sein Körper sackte zusammen, seine Stimme wurde schmerzvoll und weinerlich. „Ich kann mir ja nicht mal selbst helfen, verdammt!“ Er schob alle von sich, drehte sich um, machte zwei Schritte und ließ sich dann auf einem der großen Stoffsäcke sinken.
Für eine Sekunde erstarrten alle in ihren Bewegungen, denn das erbärmliche Bild dieses Mannes traf sie zutiefst.
Cynthia schaute Douglas mit feuchten Augen an, doch ihr Mann konnte ihr nicht helfen. Und sie konnte Christophers Reaktion nicht akzeptieren. Mit zwei Schritten war sie wieder bei ihm, hockte sich neben ihn und legte ihm ihre linke Hand auf seine rechte Schulter. „Chris, bitte!“
Doch ihr Freund spritzte blitzschnell in die Höhe, drehte sich zu ihr und schrie. „Geht weg! Alle!“ In seinen Augen waren Tränen, in seinem Blick tiefster Schmerz. “Lasst mich allein!“ Er senkte seine Stimme wieder, wandte sich erneut ab und machte einige Schritte von ihnen weg.
Cynthia schaute zurück zu den anderen und in ihren Gesichtern sah sie, dass sie alle unfähig waren ihr zu helfen, dass sie aber wollten, dass sie an ihrer Satt nicht aufgab. „Das...können wir aber nicht!“ Sie ging auf ihn zu.
„Doch, ihr könnt!“ Christophers Stimme war jetzt sehr leise und kraftlos. „Dreht euch um und geht einfach!“ Er hob seinen Kopf wieder an und atmete einmal tief durch. „Oder noch besser, ich gehe!“ Und damit machte er sich auf den Weg zum Ausgang.
„Tu es nicht, Chris. Geh nicht!“ Cynthia war sichtlich verzweifelt.
„Nenne mir nur einen Grund, warum ich bleiben sollte?“ Christopher hielt nicht inne, hatte die Ausgangstür fast erreicht.
„Weil...!“ Cynthias Blick zeigte Trauer. „...du sonst...!“ Christopher legte die Hand auf die Türklinke und drückte sie herunter. „...zwei Menschen weiterhin ihrem furchtbaren Schicksal überlassen würdest...!“ Christopher öffnete die Tür und machte einen Schritt nach draußen. „...obwohl wir die Mittel für ihre Rettung...!“ Er ergriff wieder die Klinke, schien einen Sekundenbruchteil zu zögern, doch dann zog er einmal kräftig, sodass die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. „...in unseren Händen halten!“