Читать книгу Dämon I - Alfred Broi - Страница 14
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ОглавлениеFast kam so etwas wie Freude in ihm auf, als er sah, dass er seinen Verfolger offensichtlich abgeschüttelt hatte.
Er nahm eine Querstraße nach der anderen und war fast davon überzeugt, entkommen zu sein.
Er dankte dem Herrgott dafür, dass er ihm diese Schmerzen erspart hatte, die es ganz sicher gegeben hätte, wäre er in die Fänge dieses Geistes geraten.
Sein Herz tat einen freudigen Satz...und merkwürdigerweise auch sein Auto!
Herrgott, was zum Teufel...?
Weiter kam er nicht, denn bei einem Blick in den Rückspiegel erkannte er knallhart, dass Gott im Moment ganz sicher nicht bei ihm war.
Christopher war wieder genau da, wo er sein wollte, nämlich einen Millimeter vom Arsch seines Widersachers entfernt.
Obwohl er sich irgendwo schon selbst wunderte, dass er sein Opfer wiedergefunden hatte.
Es musste reiner Instinkt gewesen sein und es war auch völlig egal.
Er hatte ihn wieder, nur das zählte.
Und dieses Mal würde er ihn zur Strecke bringen.
Der schwarze Mann setzte erneut zum Überholen an und er fragte sich, ob er ihn ein zweites Mal rammen sollte.
Allerdings war dafür im Moment ein schlechter Platz.
Etwa hundert Meter weiter vorn erkannte er eine Lücke in der Reihe parkender Autos. Das wäre genau der richtige Ort, um seinen Widersacher endgültig in die ewigen Jagdgründe zu schicken.
Christopher sah es. Irgendwo in den Augen seines Gegners sah er eine Riesenportion Hinterlist und bei einem kurzen Blick nach vorn, wusste er, was dieser kleine Stinker vorhatte.
Doch er reagierte diesmal blitzschnell - und sehr effektiv.
Vollbremsung! Mit quietschenden Reifen riss er das Steuer nach rechts herum, krachte erneut gegen einen parkenden Wagen.
Aber sein Gegner war geschlagen.
Wie ein Pfeil schoss er vor ihm schräg über die Fahrbahn, hätte ihn ganz sicher mit dieser Attacke in den angrenzenden Vorgarten getrieben, und war jetzt selbst derjenige, der schreiend und total hilflos die kleine Böschung hinauf raste.
Bevor er dann vom Boden abhob und durch einen Wust von mannshohen Büschen wieder vom Grundstück jagte, um halb über, halb auf einen weiteren parkenden Wagen zu krachen und sich dabei derbe überschlug, war Christopher auch schon aus seinem Auto gesprungen und auf dem Weg zu ihm.
Das Auto lag auf der Fahrerseite und es dampfte und zischte bedrohlich.
Mit einem Satz war Christopher an der Beifahrertür und hielt seine Waffe, die er aus dem Handschuhfach mitgenommen hatte, hinein.
Er wollte schon einen Spruch loslassen, als er sein Opfer halb besinnungslos und total verdreht am Boden sah.
Er blutete stark am Kopf und sein Stöhnen klang wirklich schmerzvoll.
Also holte er ihn einfach aus dem Wrack heraus und zog ihn in sichere Entfernung.
Man war sich nie sicher, inwieweit Autos nicht doch explodieren konnten und kaum hatte er diesen Gedanken ausgedacht, ging der Toyota auch schon in einem mächtigen Feuerball zum Teufel.
Es wurde für einen Moment taghell und überall flogen brennende Blechfetzen herum.
Der Donner der Explosion war kaum entschwunden, da wurde ein zweites Auto in Stücke gerissen, das von der Explosion ebenfalls Feuer gefangen hatte.
Wieder wurde es taghell und wieder zischten Blechteile durch die Luft.
Doch beide Männer waren in sicherer Entfernung in Deckung gegangen.
Sein Opfer stöhnte immer noch, war aber inzwischen wieder bei Bewusstsein. Er rang wild nach Luft und jede Menge Schweiß war auf seinem blutverschmierten Gesicht.
„Sind sie okay?“
„Was...was ist passiert?“
„Was passiert ist? Sie Vollidiot! Sie haben hier mitten in New York Paris-Dakar gespielt. Das ist passiert!“
„Ich...!“, weiter kam er nicht, denn er brauchte alle Luft, um aufzustehen.
Christopher half ihm dabei und stützte ihn sogar. Irgendwo hatte er doch Mitleid mit ihm und vergaß seine Tötungsabsichten. Der Kerl konnte sich ja kaum auf den Beinen halten.
Sekundenbruchteile später fand er sich auf dem Boden wieder und er wusste sofort, dass er sich verdammt nochmal geirrt hatte.
Dieser Kerl war nicht nur wieder voll bei Bewusstsein, er legte ihn sogar erneut auf dieselbe Art flach, wie vor dem Haus der Paddingtons.
Und zwischen seinen Beinen hatte Christopher das Gefühl, als würde jemand seine Eier wie einen Luftballon aufblasen.
„Oh mein Gott!“, stöhnte er, halb voller Schmerz, halb aus Wut. „Oh so eine verdammte Scheiße!“ Er zwang sich auf die Knie, schaute sich um und sah, wie sein Gegner humpelnd von dannen zog. Mühsam bahnte er sich seinen Weg auf die Beine und begann zu rennen.
„Bleib stehen, du widerliches Dreckschwein!“, schrie er, während er langsam an Geschwindigkeit gewann.
Der Kerl drehte sich einmal ängstlich um und versuchte ebenfalls zu beschleunigen, aber der schwarze Mann war schneller.
Mit einem gewaltigen Satz war Christopher bei ihm und riss ihn zu Boden.
Erbarmungslos wuchtete er ihn auf den Rücken und sorgte erstmal dafür, dass er sich nicht wehren konnte.
„Also. Du hast alle Chancen gehabt, mein Freund. So wie ich das sehe, wirst du sehr lange brauchen, um über deine Fehler nachzudenken!“ Wütend riss er ihn in die Höhe. „Und nun gib mir deine Eier!“