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Der Suchende

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Suchende wollen den Sinn der Lehre, den Sinn des Lebens verstehen lernen, wollen verstehen, was Buddha den Menschen mit seiner Lehre vermitteln will.

Im Wort Suchender zeigt sich einerseits Neugier, Sehnsucht und die Hoffnung, Antworten zu finden auf all die unbeantworteten und oft so quälenden Fragen, und andererseits die Hilflosigkeit, Verzweiflung bis hin zur Aussichtslosigkeit.

Besonders in extrem belastend oder gar aussichtslos empfundenen Situationen besinnen sich Menschen ihrer Religionszugehörigkeit, suchen Zuflucht in ihrem Glauben, erhoffen sich Hilfe durch Beten und rituelle Zuwendung, durch Zwiesprache mit Gott, mit dem Allmächtigen.

Zweifellos mag es Menschen geben, die in ihrem Glauben Zuflucht, Schutz und Geborgenheit finden, und deren Religion und deren Gott ihnen Antwort auf all die Fragen gibt – auch in den widrigsten Situationen.

Aber diejenigen, die keine Hilfe erfahren, die nicht erhört werden, die kein Zeichen der Zuwendung verspüren, deren Stoßgebete in größter Not ins Leere gehen, die immer wieder nicht einmal den geringsten Trost bekommen, diese Menschen verzweifeln, begeben sich auf die Suche, werden somit Suchende.

Ihr Selbsterhaltungstrieb und das tief sitzende Gefühl, eine Lebensberechtigung zu haben, auch der Wunsch nach Glück und Zufriedenheit, sind ihnen Motivation genug.

Das Gefühl, von Gott und der Welt (gar von allen guten Geistern), verlassen zu sein, führt den Menschen nicht selten in eine esoterische Buchhandlung, zu den Regalen mit den buddhistischen Büchern, oder er bekommt von einem mitfühlenden Menschen, von einem Leidensgenossen, ein buddhistisches Buch in die Hand gedrückt.

Oft ist dies der Anfang des Weges, mit buddhistischem Gedankengut zu sympathisieren, und in dem Moment tut es demjenigen gut. „Es tut gut“ ist eine Erfahrung, die man nicht vergisst, und die immer dann ins Gedächtnis zurückkehrt, wenn sich Leid und Ungemach erneut einstellen. Buddhistisches Denken tut gut. Buddhismus kann helfen, auf eine ganz andere Art Zuflucht zu finden, kann helfen, auf eine ganz besondere Weise dem Leid und Unglück zu begegnen, kann helfen, letztlich Glück und Zufriedenheit zu erfahren.

Wenn Sie sich auf diesen Weg begeben, werden Sie mit jeder neuen Erkenntnis reifen. Das Lesen und Studieren buddhistischen Gedankenguts ist dabei nur einer von vielen Aspekten. Das Wichtigste auf Ihrem Weg ist Ihr ureigenes, persönliches Erlebnis mit diesem Gedankengut, wie Sie in der Praxis damit umgehen, den Sinn erkennen und wie Sie die selbst gemachten Erfahrungen in Ihr reales Leben umsetzen und integrieren. Der Impuls liegt bei Ihnen, das anhaltende Bestreben liegt bei Ihnen, auch der Erfolg liegt allein bei Ihnen.

Mit anderen Worten: Alles, was ich hier aufschreibe, ist meine Erfahrung, und noch nicht Ihre. Machen Sie Ihre eigene Erfahrung, machen Sie buddhistisches Gedankengut zu Ihrem. Das ist fundamental wichtig. Ich kann nur Ihr Wegweiser sein.

Wenn Sie hungrig und durstig sind, dann nützt es Ihnen nichts, wenn ich für Sie esse und trinke. Um Ihren Durst und Ihren Hunger zu stillen, müssen Sie selbst essen und trinken. So verhält es sich auch mit dem Buddhismus. Sie selbst müssen Buddhismus praktizieren und selbst erleben, um den Weg zu einem glücklichen und zufriedenen Leben zu finden.

Ich zeige Ihnen also den Weg zum Glücklich- und Zufriedensein und Sie werden – am Ziel angekommen – feststellen, es ist nicht das, was Sie anfänglich annahmen, beziehungsweise vermuteten oder mutmaßten. Ihr Weltbild und Wertesystem können sich auf dem Weg dahin grundlegend verändern, sogar aus den Fugen geraten, und das kann bei Ihnen zu ganz erheblichen Verwirrungen und Irritationen führen. Während des Weges müssen Sie sich auf diese Veränderung einstellen, muss sich Ihre Persönlichkeit stabilisieren und festigen, um mit derartigen Verwirrungen und Irritationen schadlos umgehen zu können. Aber ich verspreche Ihnen, Sie haben gute Chancen – am Ziel angekommen – wirklich glücklich und zufrieden sein zu können.

Hinsichtlich der Vorstellung, was Glücklich- und Zufriedensein bedeutet, wird mit großer Wahrscheinlichkeit bei der überwiegenden Zahl der Suchenden, und vielleicht auch bei Ihnen, schon am Anfang des Weges ein Missverständnis vorliegen. Dieses Missverständnis gründet sich auf unsere unterschiedliche Vorstellung vom Glücklich- und Zufriedensein. Es wird anfänglich eine unbequeme Erfahrung sein, denn Geld, Erfolg, Ruhm und Ehre sind kein Garant fürs Glücklich- und Zufriedensein, sind nicht das gesuchte Ziel, sind nicht die Lösung. Der Weg zu Wohlstand, Erfolg, Ruhm und Ehre ist kein Irrweg, aber nicht der Weg, um nachhaltig glücklich und zufrieden leben zu können.

Buddhismus für Anfänger, Fortgeschrittene und Gottverlassene

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