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Buddha und sein Ziel

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Der historische Buddha, Siddhãrtha Gautama lebte um 560 - 480 v. Chr. Er war der Sohn der Herrscherfamilie Shãkya, und wuchs in sehr behüteten und wohlhabenden Verhältnissen im heutigen Nepal auf. Es fehlte ihm an nichts, so besagt die Legende. Eines Tages stellte er fest, dass es neben der Sonnenseite des Lebens, dem Leben im Luxus und Reichtum, auch noch eine Schattenseite des Lebens gibt: Krankheit, Armut, Elend, vielfältiges Leid und den Tod. Fortan kreisten seine Gedanken darum, die Ursachen für das Leid und Unglück zu ergründen. So zog er im Alter von 29 Jahren in die Welt hinaus, um auf unterschiedlichen Wegen die Ursachen und die Gründe des Leids ausfindig zu machen. In dieser Zeit der Askese erhielt er den Beinamen „Shãkyamuni“, was so viel bedeutet wie: der Weise aus dem Geschlecht der Shãkyamuni. Er wurde damals ein Suchender, so wie heute einige meiner Leser es sind. Er hoffte, alles Leid abstellen, besiegen zu können, wenn er die Ursachen ergründen könnte. Er wollte die Menschen vom Leid befreien. Das war sein Ziel. Er wollte einen Weg finden, trotz all des Leids, das uns Menschen zustoßen kann, glücklich und zufrieden leben zu können. Was wir heute wollen, ist mit Buddhas Ziel vor rund 2500 Jahren identisch.

Er erreichte sein Ziel. Nach langer Zeit der Entbehrung und unter großen Anstrengungen gelang ihm mit 35 Jahren, unter dem legendär gewordenen Bodhibaum meditierend, die Antwort auf all seine Fragen klar zu sehen. Er empfand es als Erleuchtung seines Geistes, wie das Erwachen aus trübseliger Verblendung.

Die Erleuchtung verhalf ihm zu vier ganz wesentlichen Erkenntnissen. Er erkannte, dass Menschen auf vielfältige Art von Leid betroffen sind und sie sich ihrem Leid nicht entziehen können. Er erkannte die Ursachen allen Leids. Er erkannte, dass sich diese Ursachen und folglich das Leid grundsätzlich aufheben lassen. Und er erkannte den Weg zur Aufhebung des Leids, wie wir vorgehen müssen, um jegliches Leid abstellen zu können.

Diese grundlegenden Erkenntnisse formulierte er als Die Vier edlen Wahrheiten, die da lauten:

1 Die Wahrheit vom Leiden

2 Die Wahrheit von der Entstehung und den Ursachen des Leidens

3 Die Wahrheit vom Aufhören des Leidens

4 Die Wahrheit vom Weg zur Beendigung des Leidens durch die Aufhebung der Ursachen

Ab diesem Erleuchtungserlebnis nannte sich Siddhãrtha fortan Buddha (wörtlich: der Erwachte), und mit dieser Erkenntnis über die Vier edlen Wahrheiten beginnt die Lehre Buddhas. Buddhismus gründet sich auf diese fundamentalen Erkenntnisse, Erkenntnisse, auf die auch wir aufbauen können. Bis zu seinem Tod unterrichtete er eine große Zahl von Schülern und Wissbegierigen aus allen Bevölkerungsschichten und vermittelte so seine Erkenntnisse einer stetig wachsenden Anhängerschar. Er verstarb im Alter von achtzig Jahren.

Buddhismus für Anfänger, Fortgeschrittene und Gottverlassene

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