Читать книгу Das Seelenkarussell - Band 1 - Vera - Andreas Loos Hermann - Страница 13

Kapitel 9

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Erst in ihrem Zimmer kam ihr zu Bewusstsein, dass sie eigentlich gerade ein Date vereinbart hatte. Es war ihr so logisch vorgekommen. Sie lauschte in sich hinein, sie war noch immer nicht müde, da der Marsch ihren Kreislauf auf Touren gebracht hatte. Oder war da noch etwas Anderes, sollte sie sich gar ein wenig verliebt haben. Sie war sich nicht sicher, aber auf alle Fälle freute sie sich auf den nächsten Abend. Sollten die anderen sagen, was sie wollten. Es war ja kein offizielles Essen vereinbart. Sie mussten ja niemandem sagen, dass sie sich trafen. Sie konnte ja Müdigkeit vorschützen und Georg konnte sagen, dass er noch eine wichtige Arbeit für die Konferenz im Hotel erledigen müsse.

Vera beschloss, einfach nicht weiter darüber nachzudenken, ob das jetzt eine Beziehung mit Georg werden könnte oder nicht. Das war sicherlich besser so, denn wie sollte sie nach Hamburg kommen oder Georg nach Wien. Eine Beziehung über mehr als tausend Kilometer Entfernung war nicht das, wovon sie träumte. Aber vielleicht kam alles auch ganz anders. Jetzt wollte sie sich nur darauf freuen, dass ihr morgen ein interessanter Abend bevorstand. Wie und wo dieser Abend allerdings enden würde, hätte sie sich in ihren wildesten Alpträumen niemals ausmalen können.

Vera zog ihren Hosenanzug aus und warf ihn achtlos über die Stuhllehne. Sie betrachtete sich in BH und Höschen im großen Spiegel im Badezimmer und fand, dass es an ihrer Figur wirklich nichts auszusetzen gab. Ihr Busen hatte genau die richtige Größe und um ihre Taille war wirklich kein Fett zu sehen. Ihre recht langen Beine waren gut geformt, wenn auch vielleicht mit einer Spur zuviel Muskeln für ihren Geschmack. Die hatte sie vom Tennisspielen, da sie letzten Sommer sehr viel gespielt hatte. Aber wenn sie es genau nahm, dann hatte sie nicht den geringsten Grund, mit ihrer Figur unzufrieden zu sein. Sie dachte, wenn Georg mich jetzt so sehen könnte, dann würde er rasch schwach werden und in ihren Armen landen, aber er hatte ja nicht einmal den Versuch gemacht, sie zum Abschied auch nur zu küssen. Es gab ihr einen leisen Stich, wie sie daran dachte. Wollte er sie überhaupt, aber sonst hätte er sie ja wohl kaum eingeladen, den morgigen Abend allein mit ihm zu verbringen. Wieso fragte sie sich eigentlich, ob er sie wollte, das sollte ihr doch egal sein. Nur war es das nicht. Vielleicht war sie doch ein wenig in Georg verknallt oder wollte sie nur ein Abenteuer, weil sie die Beziehung mit Michael nicht mehr ausfüllte und sie sich von Michael bereits sehr entfernt hatte. Sie wusste es nicht und ihr Verstand würde es ihr heute auch nicht mehr sagen. Morgen würde sich alles herausstellen. Wer weiß schon am Abend, was der nächste Tag bringen würde. Sie freute sich einfach darauf, Georg wieder zu treffen und es der Situation zu überlassen, wie sich der Abend entwickeln würde.

Sie beschloss, nun endlich ins Bett zu gehen, da ihr bis zum Aufstehen nur mehr wenige Stunden blieben. Seit sie sich mit Georg für morgen verabredet hatte, hatte sie an Michael gar keinen Gedanken mehr verschwendet. Sie dachte noch daran, was Georg ihr alles gesagt hatte, da war sie auch schon eingeschlafen.

Das Seelenkarussell - Band 1 - Vera

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