Читать книгу Acht - Andreas Michels - Страница 11

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Nach einem freudlosen Zurückwinken trottete er weiter den Flur entlang, nur um auf Höhe der Küche von Jochen mit einem kurzen Ruf abgefangen zu werden. Dieser saß, natürlich mit einem Buch vor sich, am Tisch und blinzelte kurzsichtig in seine Richtung. »He! Hier ist Post für dich!«

Das Herz von Alex schien für einen Moment auszusetzen. Sollte dieser Tag etwa doch noch ein gutes Ende haben? Er brachte ein schnelles »Danke« zustande, als er den Umschlag von Jochen in die Hand gedrückt bekam. Hastig riss er ihn auf und überflog die wenigen Zeilen. Inzwischen kannte er auch diese Briefe nur zu gut und so blieben lediglich die signifikanten Stellen in seinem Gedächtnis hängen:

„… teilen wir Ihnen mit … für den Studiengang - Lehramt an Gymnasien - mit den Fächern Englisch und Geschichte … aufgrund von Überbelegung … leider nicht berücksichtigen können …“

Weiter las er nicht, sondern warf den Brief achtlos auf die Tischplatte. Während Jessy sich im Hintergrund einem fiktiven Höhepunkt entgegen stöhnte, legte Jochen den Kopf schief und musterte ihn mit argwöhnischem Gesichtsausdruck. »Kein Sieg, hm?« Alex bekam plötzlich einen Knoten im Hals und nickte lediglich zur Antwort.

Sein Mitbewohner legte den Kopf ein wenig zur Seite. »Du machst ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. Was stand denn in dem Brief?«

Nach kurzem Zögern brachte er Jochen auf den aktuellen Stand der Ereignisse, während dieser ungefragt Tassen austeilte und Kaffee eingoss. »Hast du jetzt noch was an Bewerbungen laufen?« Ein Kopfschütteln war die einzige Antwort, die Alex geben konnte.

»Also bis auf weiteres Plan B, nehme ich an? Gehst du weg!«

Der zweite Teil zielte auf Miss Daisy ab, die sich klammheimlich an die auf dem Tisch stehende Milch heranzuschleichen versuchte und jetzt beleidigt, mit hoch erhobenem Schwanz, wieder den Rückzug antrat.

»Was anderes bleibt mir kaum übrig. Oder hast du eine Idee?«, brummte Alex. Sein Mitbewohner befreite das Milch-Tetra-Pack von Katzenhaaren, goss sich etwas davon in den Kaffee und kostete vorsichtig. »Nein, nichts was wir nicht schon durchgekaut hätten.«

Als der Gesichtsausdruck von Alex daraufhin arktische Züge annahm, zuckte er entschuldigend mit den Achseln und widmete sich wieder seinem Buch. Bevor er jedoch zu lesen begann, schaute er nochmals zu ihm herüber. »Ach, Sven hat gefragt, wer heute Abend mit raus in die Stadt will. So auf ein paar Bierchen. Ich wäre dabei, wie sieht es bei dir aus?« Alex musste nicht lange überlegen. »Klar, bin dabei!«, meinte er schlicht.

Es blieb nicht bei einem Bier. Bei weitem nicht.

Acht

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