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Rührung

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»Wieso lebt einer mit vierzig Jahren noch bei Mama und Papa? Kann mir das einer von euch erklären?« Gerrit klopfte mit seinem Teelöffel auf die Tischkante.

Lothar Uphoff und Habbo Janssen schauten ihn erstaunt an und rührten in ihren Teetassen.

In aller Ruhe trank Janssen seine Tasse aus. Dann antwortete er gutmütig: »Wenn er noch keine eigene Familie hat, warum soll er …«

»Ja ja«, unterbrach ihn Roolfs, »ich weiß, was du sagen willst. Warum soll er dann Geld für ein Haus ausgeben, in dem er einsam auf dem Stuhl sitzt und traurig aus dem Fenster guckt? Aber irgendwie ist das doch nicht ganz normal, oder? Was meinst du, Lothar?«

»Irgendwie komisch ist es schon«, räumte Uphoff ein.

»Aber so selten ist das doch gar nicht«, protestierte Habbo Janssen zaghaft. »Der Sohn meiner Schwester wohnt mit einunddreißig Jahren auch noch zu Hause, und in unserem Bekanntenkreis …«

»Habbo!«, unterbrach ihn Roolfs. »Das ist wie bei der Bausparkassenwerbung. ›Ich wohne oben bei Mutti.‹ Da kann ich nur sagen: ›Wie uncool‹!«

»Ich kenne den Werbespot auch«, erwiderte Habbo Janssen beleidigt. »Ich will dir mal was sagen: So uncool ist der Thomas in der Fernsehwerbung doch gar nicht. Der sieht noch sehr jugendlich aus, während sein ehemaliger Mitkonfirmand mit seinem Superhaus mindestens zehn Jahre älter wirkt, vor allem in so einem komischen Cordanzug.«

Genervt ging Kriminaldirektor Uphoff dazwischen: »Fakt ist: Tammo Tjarksen wurde in den frühen Morgenstunden erschossen und dann erhängt. Das hat die Obduktion klar ergeben. Die Gerichtsmedizin hat vorhin angerufen, der Bericht wird uns gleich gefaxt. Die genaue Uhrzeit haben wir nicht, aber es muss zwischen zwei und halb vier gewesen sein. Präziser geht es nicht. Niemand auf der Weihnachtsfeier weiß, mit wem Tjarksen nach Hause gefahren ist. Und bisher haben wir noch niemanden gefunden, der etwas von dem mitbekommen hat, was auf dem Weihnachtsmarkt passiert ist. Wir haben nichts Konkretes. Auch nicht gegen Klaus. Wir müssen uns in alle Richtungen vorarbeiten.«

»Trotzdem habe ich da so ein komisches Gefühl«, bemerkte Roolfs.

Uphoff überging den Einwurf. »Gerrit, ihr klappert heute die leitenden Angestellten von Tjarksen ab. Fangt in der Norder Filiale an. Da war ja auch die Adventsfeier. Und dann müssen die Anwohner des Marktplatzes befragt werden. Übrigens: Morgen fängt die neue Kollegin an. Seid ein bisschen nett zu ihr. Sie ist uns für ein halbes Jahr überstellt. Die Stelle von Hauptkommissarin Wessels wird nicht wieder besetzt, aber als Überbrückung macht die neue Kollegin ein paar Monate bei uns mit, und dann wird man etwas für sie finden.«

»Geht klar«, antwortete Roolfs.

»In Ordnung«, brummt Uphoff und räusperte sich. »So, Leute, ich muss wohl nicht sagen, dass dieser Fall so schnell und so sauber wie möglich geklärt werden sollte. Ich werde euch Oosterhuis vom Hals halten, aber dafür will ich Ergebnisse sehen. Es geht schließlich um das Fürstenhaus!«

»Und um eine schöne Adventszeit!«, ergänzte Janssen mit gutmütigem Lächeln.

»Und um das Weihnachtsgeschäft«, sagte Roolfs.

Morgen kommt der Weihnachtsmann

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