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Hilfreiche Wörter, hemmende Wörter

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Rettende und erhellende Worte können ganz klein und unbeachtet sein, hinderliche Worte ebenso. Darauf hinzuweisen und die Patientin den Unterschied fühlen zu lassen, kann viele Probleme schon relativieren und lösbarer erscheinen lassen. Zu eher bedrückenden Worten gehören: zu, aber, doch und versuchen, in einer zweiten Kategorie alle verabsolutierenden Wörter wie alle, nie und immer.

Hier ein paar Beispiele: Wie oft bekommen wir in den Sitzungen zu hören, etwas sei zu viel, zu schwer, zu … Das bedeutet, dass etwas gar nicht mehr geht. Was heißt das? Aufgeben? Sterben? Was ist denn wirklich zu schwer? Einen 100 kg schweren Stein hochzuheben, einen alten Baum aus der Erde zu reißen, das ist zu schwer, um es ohne Hilfsmittel zu tun. Vielleicht ist es hilfreicher zu sagen, etwas sei gerade sehr schwer oder sehr viel, das da zu bewältigen sei. Dabei habe ich gleichzeitig ein weiteres relativierendes Wort eingefügt, das Wort gerade, im Sinne von zurzeit. Es war ja sicher nicht immer so und wird auch nicht immer so bleiben. Und für den Jetztzustand können wir eine Lösung finden.

Ein positives Einschiebsel in einen klagenden Satz ist das Wort noch. Spüren Sie selbst den Unterschied zwischen »Ich kann das nicht« und »Ich kann das noch nicht«. In die Reihe der Worte, die uns das Leben schwer machen, gehört auch das Wort aber. Eher destruktiv ist es, zwei Satzteile mit einem aber zu verbinden. »Das ist eine gute Idee, aber…«, »Das würde ich so gern, aber… Dieser zweite Satz mit seinem aber zeigt eine Hürde an, während das kleine Wort so ein Hinweis darauf ist, dass dieser Wunsch ernst zu nehmen ist. Das Aber macht deutlich, dass nicht oder nur schwer zu erreichen sei, was sich im ersten Teil des Satzes zeigt: Freude, Erwartungen, Möglichkeiten von Wunscherfüllungen und überhaupt ersehnte Veränderungen im Leben. Das aber kann den ersten Satzteil negieren: »Ich mag dich ja gern, aber…«.

Die einfache Lösung ist es, das Wort aber durch das Wort und zu ersetzen. Viele Patienten nehmen diese Differenzierung mit Erleichterung an, erlaubt sie ihnen doch, zwei sich (scheinbar oder wirklich) widersprechende Gefühle zu haben und diese nebeneinander bestehen lassen zu dürfen. Wenn ich sage: »Ich müsste zum Zahnarzt gehen, aber ich habe Angst,« dann gehe ich nicht – unabhängig von den Konsequenzen. Sage ich dagegen: »Ich muss zum Zahnarzt gehen, und ich habe Angst«, dann gehe ich zum Zahnarzt, mit meiner Angst.

Wir alle kennen die zwei oder mehr Seelen, die manchmal in unserer Brust wohnen. Und oft werden wir mit einer rigiden Forderung konfrontiert, die da lautet, man müsse sich doch mal entscheiden: Ja oder Nein. Auch hier gibt es Zauberworte: Sie heißen vielleicht oder auch: »Ich weiß es noch nicht«. Zweifeln und Zögern sind erlaubt!

Was wäre, wenn ...

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