Читать книгу Die Missionen 141-150 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21015 - Antje Ippensen - Страница 12

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Diesmal kommen sie zu fünft. Ich sehe sie nicht und höre sie nicht, aber ich spüre sie, und ich weiß sogar, wie lange sie noch brauchen werden, um uns zu erreichen: Genau fünfzig Sekunden. In diesem Radius kann ich sie wahrnehmen, wie mit einer Antenne.

Konnte ich das schon immer?

Ich kann mich nicht erinnern und grübele immer noch über meinen Namen nach.

„ Rasch!“, drängt der Hermione.

Ob er ebenfalls bemerkt, dass die nächsten Gegner bereits auf dem Weg hierher sind, um den Tod des einen zu rächen, den das Nebelnetz zerquetscht hat?

Noch vierzig Sekunden.

Plötzlich sitze ich auf dem Rand des Krankenbettes. Ich drehe meinen Kopf und sehe, dass ich mich in einer Art Labor befinde. Von der Decke hängen Kabel und Schläuche, zwischen denen sich der Hermione bewegt hat. Die andere Wand, die der Tür gegenüber liegt, ist gespickt mit Apparaturen und Anzeigen, Holoprojektoren, Bildgebern verschiedener Art. Was bedeutet das alles?

„ Nun komm schon!“, drängt der Hermione erneut. „Ich fliehe nicht allein. Ohne dich bin ich verloren.“

Und ich ohne dich!, denke ich unwillkürlich und sehe, wie ich mich vom Bettrand erhebe.

Ich wende mich dem Hermionen zu. Er wirkt ein wenig erleichtert.

Nur noch fünfundzwanzig Sekunden.

Er tretet an die Seitenwand und legt seine Hand auf eine bestimmte Stelle. Plötzlich tut sich ein hohes Viereck auf. Eine unsichtbare Tür, die der Hermione geöffnet hat.

Ich starre auf seine Hand und bemerke, dass sie anders aussieht als die andere. Jetzt verändert sie sich wieder, wird normal.

Wie ist das noch mit diesen Hermionen? Ja, es wird behauptet, sie könnten bis zu einem gewissen Grad ihr Äußeres anpassen, könnten verschiedene Menschenrollen annehmen. Natürlich nur im Rahmen ihres künstlichen Skelettes, ohne die Körpermasse verändern zu können. Normalerweise können sie sich auch selbst heilen mit diesem Trick. Es sei denn wohl, die Verletzungen sind dermaßen gravierend wie in seinem Fall.

Ich torkele durch die Öffnung hindurch. Der Raum dahinter ist genauso hell erleuchtet wie der Raum, den wir verlassen haben. Der Durchgang verschwindet wieder. Ich spüre es mehr als dass ich es sehe.

Kaum ist es geschehen, als die fünf Insektoiden den Raum erreichen, in dem ich erwacht bin. Sie beginnen sofort, ihn zu durchsuchen nach uns. Ich spüre das so deutlich, als könnte ich zusehen.

„ Hilf mir bitte, mich zu regenerieren!“, drängt jetzt der Hermione.

Regenerieren? Was meint er?

Jetzt erst achte ich auf meine direkte Umgebung. Dieser Raum hier ist größer. Ich sehe mehrere Tanks mit einer undurchsichtigen Flüssigkeit. Ansonsten ist der Raum mit seltsam anmutenden Apparaturen überladen.

Der Hermione deutet auf den nächstbesten Tank.

„ Der hier scheint richtig zu sein. Ich steige hinein. Achte du inzwischen auf die Umgebung. Und sobald ich untergetaucht bin, setzt du die Automatik in Gang.“

Welche Automatik?, frage ich mich unwillkürlich.

Als würde der Hermione meine Gedanken hören, deutet er auf eine Art Tastatur und sagt mir, in welcher Reihenfolge ich sie betätigen muss.

Das kann ich mir merken. Er steigt in den Tank, taucht unter, und ich drücke auf der Tastatur herum.

Wieso kann ich mich bewegen?, frage ich mich dabei. Und wieso fühlt sich mein Körper dennoch an als sei er gelähmt? Ich habe kein Gefühl dafür. Ich spüre zwar mit meiner nackten Haut, aber nichts darunter... irgendwie.

Und die Stimme des Hermionen antwortet:

„ Du wirst dich daran gewöhnen! Das war bei mir anfangs ähnlich. Obwohl man es kaum miteinander vergleichen kann. Denn du hast in deinem Körper anscheinend tatsächlich keinerlei Gefühl. Obwohl er aussieht wie der eines normalen Menschen. Sogar dein Bart wächst, aber deine Muskeln arbeiten nicht. Sie sind nur straffes Fleisch, haben also eine Eigenspannung, sonst würden sie schlaff herunterhängen.“

Wieso kann ich ihn hören, obwohl er sich in dieser Brühe befindet?

„ Du kannst mich nicht hören. Das sind meine Gedanken, mit denen ich zu dir spreche!“, belehrt er mich.

Dann kannst du Gedanken lesen?, wundere ich mich.

„ Natürlich nicht, Dummkopf. Du bist hier der Telepath, nicht ich. Kapierst du noch immer nicht, was die mit dir gemacht haben?“

Nein, ich kapiere überhaupt nichts, aber das sage ich jetzt nicht. Ich denke es noch nicht einmal. Ich sehe mich weiter um in diesem Labor, und es kann sich eigentlich nur um ein Labor handeln. Alles spricht dafür.

Und tief in meinem Innern entsteht ein Gedanke, der mir überhaupt nicht gefallen will. Nun, es ist nicht einfach nur irgendein Gedanke, sondern eigentlich eher die Frage:

Bin ich etwa hier, in einem dieser Tanks, entstanden?

Die Missionen 141-150 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21015

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