Читать книгу Die Missionen 141-150 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21015 - Antje Ippensen - Страница 8
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Da war ein böses Gefühl in seiner Brust. Ein sehr böses sogar! Oder war es die Ahnung davon, dass dies sein letzter Morgen sein könnte? Sein Mund fühlte sich so trocken an, dass er Schwierigkeiten hatte, ihn auch nur zu öffnen.
Ich bin vielleicht schon tot?, dachte er verwirrt, und eine Welle von kaltem Entsetzen ließ seinen Magen regelrecht explodieren und verbreitete sich wie ein Lauffeuer in seinem bebenden Körper.
Oder wieso war es ihm unmöglich, die Augen zu öffnen?
He, die Zunge? Was war nur mit seiner Zunge los?
Ich muss einfach tot sein! Sicher werden sich schon die kleinen weißen Maden jeden Augenblick durch meine Wange bohren, Fragt sich nur noch: Von innen oder von außen?
Dann endlich gelang es ihm: Er riss die Augen auf. Und mit einem widerlich trockenen Reißen konnte er sogar den Mund öffnen.
Tränen schossen ihm in die Augen, liefen über die Wangen und verfingen sich in einem Bart, den er nicht wirklich kannte:
Wie lange bin ich eigentlich schon nicht mehr rasiert worden und wieso?
Und dann fiel es ihm schlagartig wieder ein: Aber nein, er war natürlich noch längst nicht tot. Aber vielleicht wäre es für ihn besser gewesen als hier und jetzt zu leben?
Das galt es zuerst noch herauszufinden, denn... er war in einem MedLab von Senkenberg!
Hier bin ich in guten Händen, ganz gewiss!, versuchte er sich einzureden.
Vergeblich.
MedLab von Senkenberg: Der Kontinent auf einem eigentlich unbewohnbaren Planeten hatte nichts Besseres zu bieten als einen einzigen Raumhafen und ein von hier ausstrahlendes Netzwerk oberirdisch und unterirdisch angelegter Verbindungen, Zellen, Waben und... diese riesigen MedLabs für Kranke aller Spezies.
Licht und Wärme!
So wurde es jedenfalls versprochen, und das hatte ihn auch genauso hier empfangen, wie er sich jetzt vage erinnerte. Obwohl seine Erinnerungen von irgendetwas arg getrübt wurden. Als wären es überhaupt nicht seine eigenen Erinnerungen. Als hätte man die Erinnerungen eines Wildfremden fragmentarisch in sein verwirrtes Gehirn gepflanzt.
Licht und Wärme? Wo waren sie hin?
Denn irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht...
Ein gequältes Ächzen verließ seine trockene Kehle. Der Würgereiz machte ihm zu schaffen. Alles in ihm krampfte sich erneut zusammen. Die Luft ging ihm aus, aber so sehr sich sein Körper auch bemühte: Da kam nichts aus seinem Magen. Der war völlig leer. Noch nicht einmal Magensäure schwappte durch die Speiseröhre, um sich übel brennend in seinen Mund zu ergießen.
Er ächzte und keuchte und fühlte sich dem Tod auf jeden Fall deutlich näher als dem Leben. Bis dieser verdammte Würgereiz endlich abebbte.
Es reichte nicht, einen klaren Gedanken zu fassen. Zumindest jedoch kehrten weitere Fragmente von Erinnerungen zurück:
Ich habe den Koalitionskrieg überlebt - doch soll ich hier und jetzt sterben? In einem MedLab von Senkenberg? Die Kommandantur von Axarabor hat mich anscheinend zur Genesung hierher geschickt. PETRUS ABALAERD - Insider schwören auf dieses Sternensystem und seinen einzigen Planeten KYRENE und dessen mystische Wunderheiler. So werden sie jedenfalls genannt, obwohl es eigentlich nur die besten Ärzte sind, die man sich denken kann, unterstützt von ihren einzigartigen KIs als Helfer. Einmalig vielleicht sogar im gesamten Universum?
Ich muss schon eine ziemlich große Nummer gewesen sein vor meiner Einlieferung, wenn man mich überhaupt hier eingeliefert hat. Aber was ist eigentlich mit mir wirklich passiert, was mich in das Reich der Superreichen gelangen ließ? Das fühlt sich ganz und gar nicht nach Genesung an. Das genaue Gegenteil ist der Fall...
Und wer bin ich überhaupt?