Читать книгу Die Missionen 141-150 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21015 - Antje Ippensen - Страница 19

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Mir fällt etwas auf beim Betreten des Büros: Klar, die Energie ist auch hier ausgefallen. Anscheinend überall, außer vielleicht im eigentlichen Fertigungsbereich für neue Dinneter. Wodurch ist die Energie eigentlich ausgefallen? Durch die Dinneter? Wie haben sie das jedoch angestellt?

Denn eines ist mir jetzt erst bewusst: Sie haben zwar alles Leben ausgelöscht, doch es gibt keinerlei Beschädigungen. Einmal abgesehen von den Geheimtüren, durch die wir anfangs geflohen sind. Sie waren nicht in der Lage, sie zu öffnen. Also mussten sie diese zerstören. Genauso wie den Zugang hier, zum Chefbüro.

Vielleicht gibt es ja irgendwo in der kontinentgroßen Anlage noch eine offizielle Residenz des Großfürsten, aber hier scheint er seine eigentliche Funktion ausgeübt zu haben, als Herrscher über illegale Experimente, wie sie grauenvoller wahrscheinlich gar nicht mehr hätten sein können.

Im Auftrag des Adakoni-Kartells?

Laut Hermione muss ich davon ausgehen. Obwohl mir die Bezeichnung Adakoni-Kartell überhaupt nichts sagt.

Jetzt weiß ich zumindest, wieso es mich hierher getrieben hat: Ich hoffe, hier irgendeinen Hinweis zu finden auf meine eigentliche Identität!

Aber wie, wenn sämtliche technischen Einrichtungen ohne Energie sind? Und ich weiß nicht, wie ich die Energie wieder herstellen kann. Jedenfalls funktioniert hier nichts autark von der zentralen Energieversorgung.

Der Hermione tretet widerstrebend näher und bückt sich nach einem kleinen Gegenstand, der aussieht wie eine Fernbedienung. Er hält sie mir unter die Nase und behauptet:

„ Das ist so eine Steuereinheit für die Dinneter! Man braucht nur die Befehle zu erteilen. Das Steuergerät wandelt sie um in Ultraschalllaute.“

„ Aha?“, mache ich zunächst desinteressiert, doch dann fällt mir etwas ein:

„ Ob ich wohl in der Lage bin, Ultraschall zu hören? Wie ist das eigentlich mit dir?“

„ Nun, ich höre Ultraschall, allerdings nur eingeschränkt. Wenn ich das Steuergerät betätige, höre ich, dass es eine Lautfolge abgibt, mit der ich allerdings nichts anfangen kann.“

„ Dann schalte es einmal ein!“, bitte ich ihn.

Ich sehe, dass er auf einen Knopf drückt, doch ich kann nichts wahrnehmen. Deshalb schüttele ich den Kopf.

„ Nun“, meint er dazu: „Du hast ja auch nicht die Todesschreie der Dinneter gehört, wenn du sie getötet hast.“

„ Todesschreie?“

„ Natürlich. Deshalb ist vorhin ja auch der zweite Dinneter darauf aufmerksam geworden, als du den ersten erledigt hast.“

„ Nun, ich habe die Ohren eines Menschen zur Verfügung, und Menschen hören keine Ultraschalllaute. Andererseits bin ich in der Lage, meinen Wahrnehmungsradius zu erweitern, wie auch immer es mir gelingt. Vielleicht kann ich auf diese Weise...?“

„ Das können wir herausfinden, indem ich entsprechende Befehle erteile. Sobald du sie aufnehmen kannst, hast du das geschafft.“

Ich nicke nur, und der Hermione drückt den Knopf.

„ Zieht euch zurück, Dinneter!“, befiehlt er laut.

Ich konzentriere mich auf das kleine Ding in seiner Hand. Immer wieder wiederholt er diesen einen Befehl. Und dann erscheint es mir wie ein Wunder: Ich beginne, etwas zu hören. Es ist erst nur ein undeutliches Zirpen, doch es wird immer stärker. Ich lerne ungeheuer schnell. Und so dauert es nur Sekunden, bis ich die komplette Tonfolge wahrnehme.

Und dann ist es für mich wie ein Schock:

„ Verdammt, ich höre es nicht nur, sondern... ich verstehe es!“

„ Wie bitte? Du verstehst es?“

Der Hermione vergisst, bei diesen Worten den Knopf los zu lassen – und prompt werden seine Worte übersetzt: Das ist nicht einfach nur ein Steuergerät, sondern eine Art Miniübersetzer. In eine Sprache im Ultraschallbereich – zudem eine Sprache, die ich so gut verstehe wie die menschliche Sprache!

Wie ist das möglich?

„ Irgendwie hat man mir nicht nur diese falschen Erinnerungsfetzen implantiert, die mich die ganze Zeit über nerven, sondern auch diese Ultraschallsprache. Hast du nicht erzählt, mit den Steuergeräten wollte man den insektoiden Fürsten imitieren?“

„ Ja, habe ich. Das hat anfangs ja auch funktioniert, aber irgendwie haben die Dinneter herausgefunden, dass dies nur ein Trick ist und es sich gar nicht um den echten Fürsten handelt, der ihnen Befehle erteilt. Deshalb haben sie jeglichen Befehl am Ende ignoriert. Sie haben meinen Herrn getötet, obwohl er ihnen den Rückzug befohlen hat.“

„ Bleibt die Frage, wieso man mir so etwas implantiert hat!“, grübele ich laut vor mich hin. „Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.“

„ Immerhin warst du dafür vorgesehen, gegen eine einflussreiche Persönlichkeit von Axarabor eingetauscht zu werden. Vielleicht hängt es ja auch damit zusammen?“, vermutet der Hermione.

Auch das ergibt für mich nicht wirklich einen Sinn.

„ Komm, gehen wir weiter!“, entscheide ich. „Nimm das Steuergerät mit.“

„ Aber es funktioniert doch gar nicht mehr gegen die Dinneter“, gibt der Hermione zu bedenken.

„ Trotzdem!“, beharre ich darauf.

Die Missionen 141-150 der Raumflotte von Axarabor: Science Fiction Roman-Paket 21015

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