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31. März 2006 Freitag

Tag 6

Ich habe wie ein König geschlafen. Bedauerlicherweise muss ich jedoch früh aufstehen, weil meine Gastgeber zur Arbeit müssen. So frühstücken wir noch gemeinsam und danach heißt es Abschied nehmen. Es war eine sehr angenehme Pause. Ich fühle mich fit und frisch - habe Freunde wiedergesehen und es war schön. Jetzt kann ich die nächste Etappe mit neuem Elan angehen.

Die Uhr zeigt kurz vor 7.00 Uhr an, als ich wieder mit dem Treten anfange. Es geht auf flachen Straßen direkt an der Küste zwischen Sandstrand und Pinienwäldern weiter. Kaum eine halbe Stunde später treffe ich Andrea, einen jungen Mann, der mit seinem Fahrrad jeden Tag zur Arbeit in der Innenstadt von Salerno fährt – so seine Aussage. Während wir strampeln und von uns erzählen, nähern wir uns fast unbemerkt der Stadt. Er bietet sich kurzerhand als Lotse an. Dank seiner Hilfe sind wir auf dem Weg durch verwinkelte Gassen im Nu im Zentrum sowie im wunderschönen Park, der an der Promenade angelegt ist, angelangt. Ich muss aber leider feststellen, dass keine besonders gute Harmonie zwischen motorisierten und nicht motorisierten Fahrern herrscht. Es grenzt fast an ein Wunder, dass wir es unversehrt bis hierhergeschafft haben. Andrea meint, dass es normal ist. Ich bin selbst Italiener und chaotischen Verkehr gewöhnt - aber das hier übertrifft alles, was ich bisher kannte. Man bekommt in dieser Stadt ganz klar den Eindruck, als Fahrradfahrer den Verkehrsfluss zu stören. Trotzdem werde ich mir nicht die Freude am Fahren verderben lassen. Ich genieße die schönen Dinge, die es hier zu sehen gibt, und schieße einige Fotos von uns und dem farbenfrohen Park. Danach verabschiede ich mich von Andrea und fahre weiter der Küste folgend nach Vietri. Mir bietet sich eine spektakuläre Aussicht – die Amalfi-Halbinsel. Ihre einzigartige Landschaft ist sehr geschätzt und deshalb weltbekannt. Ich darf sie nun mit dem Fahrrad erkunden und erleben – dafür bin ich dankbar.

Das Wetter ist freundlich und die Luft um die 20 Grad warm. Die Strecke führt u.a. durch Amalfi, Positano und Sorrento. Es geht immer wieder hoch und runter und die Straße schlängelt sich durch zwischen kleinen Dörfern, winzigen Tälern und Klippen, die ins blaue Meer steil abfallen. Die Landschaft ist atemberaubend schön. Die Berge sind zum größten Teil mit Pinienwäldern bedeckt. Die waldfreien Stellen sind entweder bebaut oder wild der Natur überlassen. Auf den Feldern, die überzogen sind von vielen farbenprächtigen Blumen, wachsen saftige sattgrüne Gräser. Verschiedene frische Düfte berauschen angenehm meine Atmungsorgane und machen mich deshalb glücklicher.

So macht das Fahrradfahren richtig großen Spaß. Bergiges maritimes Gelände heißt für mich aber auch, Schwierigkeiten bei der Suche nach einem Übernachtungsplatz zu haben. Schließlich darf ich mein Zelt auf dem asphaltierten Parkplatz der Pizzeria, in der ich gegessen habe, aufbauen. Sicherlich ist das nicht der beste Platz - aber besser als gar keiner.

Ich bin erschöpft, aber zufrieden, mache es mir in meinem Zelt gemütlich und dann schreibe ich in meinem Tagebuch die heutigen Daten und Eindrücke auf.

„Geduld, Vernunft und Zeit macht möglich die Unmöglichkeit.

(Simon Dach)

Heute 92 km, gesamt 517 km.


Abb.2 - Über die Apenninen.


Abb.3 - Salerno vor der Amalfi Küste

Tour der Erkenntnis

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