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Оглавление2. April 2006 Sonntag
Tag 8
Es war eine ruhige und erholsame Nacht. Meine Muskeln und Knochen schmerzen zwar noch ungemein, aber das ist normal. Mein Körper muss sich noch an die neue Situation gewöhnen. Jeden Tag so viel zu strampeln ist natürlich noch nicht zur Routine geworden. Ob es das überhaupt werden wird, wird sich in der nächsten Zeit zeigen.
Ich packe meine Sachen zusammen, schließe das Haus ab, lege die Schlüssel an den abgemachten Platz und fahre um 8.00 Uhr los. Ich radle durch Castel Volturno, Mondragone und in Minturno entdecke ich einen Laden, der Campingartikel anbietet. Ich gehe hinein und kaufe mir eine kleine Handpumpe für meine Matratze, welche ich nun nicht mehr mit dem Mund aufzublasen brauche. Ich freue mich deswegen wie ein Kind!
In einer Bar im Hafen von Formia esse ich zum Mittag eine Pizzaecke. Es geht dann weiter nach Gaeta und kurz vor Sperlonga durchfahre ich mit der Angst im Nacken drei kurze, aber gefährliche, zum Teil unbeleuchtete Tunnel. Obwohl das Licht am Fahrrad an ist, laufe ich Gefahr, vom nachfolgenden Verkehr nicht rechtzeitig gesehen zu werden, da die Sonne den Autofahrern zuerst ins Gesicht scheint - dann fahren sie praktisch fast blind in ein dunkles Loch hinein. Ein Radfahrer ist daher leicht zu übersehen – so begründe ich meine Befürchtung. Jedes Mal, wenn ich unbeschadet durch so eine Röhre gefahren bin, danke ich Gott dafür. Gegen 17.30 Uhr fange ich an, in Terracina einen geeigneten Zeltplatz zu suchen. Hier werde ich jedoch nicht so leicht fündig – keine abgeschiedene Wiese, kein Pinienwald und schon gar kein einsamer Strand. Die Zeit drängt und aus diesem Grund entscheide ich mich für einen weniger schönen Ort. Es wird schließlich eine kleine Wiese mit hohem Gras im Hafengelände neben einer weniger befahrenen Straße. Nicht der ideale Ort für eine Nachtruhe. Mein Vorteil ist, dass ich wenig anspruchsvoll bin – daher kann ich mich damit abfinden.
„Begnüge dich mit dem was du kriegst und sei dankbar dafür, du gehst nicht leer aus.“
(Antonio De Matteis)
Bin heute 105 km weit gekommen, gesamt sind es 710 km.