Читать книгу The Sixth Birthday - Arnd Frenzel - Страница 35

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Das Auto von Ethan parkt immer noch vor dem Wohnkomplex, in dem gerade das junge Mädchen verschwunden ist. Die Angelegenheit wird langsam interessant, was hat sie damit zu tun? Oder wohnt sie hier nur und es handelt sich um einen Zufall? Er kann nichts anderes unternehmen außer zu warten, aber er wird belohnt.

Nicht mal eine halbe Stunde später und dieser Kylian kommt mit dem geheimnisvollen Teenager nach draußen. Sie unterhalten sich kurz vor dem Eingang und gehen los. Ethan startet seinen Wagen und rollt langsam hinterher. Die Gegend ist ihm gut bekannt und die Laufrichtung der beiden sagt ihm alles, sie wollen zum Busbahnhof. Damit er nicht entdeckt wird, nimmt er einen anderen Weg und kommt vor den beiden an. Kurz darauf tauchen auch sie auf und warten auf den Bus.

Hand in Hand stehen sie neben einem großen Plakat. Auf dem wirbt eine ortsansässige Firma für ihre neue Mode. Ein Schwarzer Junge posiert in einer stylishen Hose direkt neben einem weißen Mädchen, was für ein lustiger Zufall. Für Ethan ist aber eines klar, seine Opfer gehören zusammen, sie sind tatsächlich ein Paar. Damit reiht sich das Mädchen in den Kreis der Verdächtigen ein.

Ein Bus nach dem anderen hält am Bahnhof und düst wieder los. In einen von denen steigen sie ein und Ethan bleibt ihnen auf den Fersen. Jetzt ist die Verfolgung noch einfacher, denn Autos fallen hier nicht großartig auf. Die Reise geht erst durch Brooklyn, dann über eine Brücke nach Manhattan und von dort einige Blocks ins Innere.

Während der Fahrt trinkt Ethan zwei Becher mit kalten Kaffee und die Leeren schmeißt er weiterhin nach hinten. Gegessen hat er bisher noch nichts, daher muss die Flüssigkeit ausreichen. Die Zeit hat einfach nicht gereicht, zu riskant ein Einkauf. Seine Observierung ist nicht genehmigt, daher kann er sich auch keine Hilfe holen, er ist auf sich selbst gestellt.

Nach dem Aussteigen aus dem Bus geht das Paar zu Fuß weiter. Weiterhin folgt er mit seinem Wagen, versucht aber einen gewissen Abstand zu halten. Das Schlimmste wäre jetzt entdeckt zu werden, dann war alles umsonst, aber er ist erfahren genug, damit dieses nicht passiert.

Vor einem sehr modernen und luxuriösen Appartementgebäude bleiben sie stehen. Das Auto von Ethan wird in der Nähe geparkt und die Beobachtung geht weiter. Ist das jetzt der Zielort? Was genau wollen sie hier und wer wohnt in dieser Immobilie?

Die beiden Teenager verschwinden durch einen Eingang, Ethan nutzt sofort die Chance und läuft ihnen hinterher. Neben einer Reihe von Briefkästen bleibt er stehen und schaut auf die angebrachten Namensschilder. Auf dem ersten Blick sieht er nichts Verdächtiges, nur am dritten Kasten befindet sich kein Name. Auch an der hochmodernen Klingelanlage ist an gleicher Stelle keine Information zu finden. Coleman wechselt die Straßenseite und schaut nach oben. Im gesuchten Stockwerk befinden sich Jalousien an den Fenstern. Das Apartment ist also bewohnt und er ist sich sicher, die beiden sind genau dort.

Nur wem gehört die Wohnung, vielleicht sogar dem Mädchen? Am liebsten würde er das Gebäude jetzt betreten, nach oben gehen und nachsehen. Dann wäre aber alles verloren. Seine Hilflosigkeit geht ihm gerade komplett gegen den Strich.

Wieder zurück im Auto benutzt er sein eingebautes Funkgerät. Seine Fragen an die Zentrale beziehen sich auf den gesamten Wohnkomplex und allen Bewohnern. Eine Antwort lässt nicht lange auf sich warten, aber die nette Frauenstimme sagt ihm nur, das alles dem FOPE gehört und sie ihm keine weiteren Infos geben kann. Das liegt über wohl seiner Gehaltsklasse, nicht einmal das FBI würde hier etwas erfahren. Trotzdem war die Auskunft nicht schlecht, nur wirft sie wieder neue Fragen auf. Warum sollte der Junge mit seiner Freundin gerade hier her kommen? Haben sie vielleicht einen Termin bei den Grauen? Beichten die beiden gerade ihre Tat? Dann wäre der Fall jetzt abgeschlossen und er wäre draußen. Das ist aber nur ein Gedankengang, Ethan glaubt das natürlich nicht, so einfach kann die Sache nicht enden. Er ist weiterhin davon überzeugt, dass hier etwas Großes läuft und die beiden Teenager nur Marionetten sind.

Wieder greift er zum Funkgerät und spricht mit der gleichen Frau. Diesmal ist die Antwort aber zufriedenstellender. Zurück bekommt er eine Handynummer, die er sich erst einmal notiert. Es handelt sich um die von seinem netten Kollegen Stephen, einer der wenigen, denen er vertraut. Gut, dass ihm der eifrige Polizist noch eingefallen ist, denn so ganz alleine kann er diese Aufgabe nicht stemmen.

Sein Blick geht die Straße hinunter. Etwas weiter vorne befindet sich ein Kiosk und vielleicht ist jetzt der beste Zeitpunkt, etwas Essbares zu besorgen. In seinem Inneren ruft aber eine andere Stimme und die möchte kein Essen, sondern etwas Spezielleres. Einen kleinen oder besser großen Schluck aus einer ganz bestimmten Flasche. Verdammt, wie konnte er es nur soweit kommen lassen? Seine Frau war weg und er griff zum Alk. Und was hat es ihm gebracht? Nichts, Probleme kann man nicht ersaufen, nur teilweise betäuben und nach dem aufwachen kommen sie in voller Härte zurück. Es hat ihm seine Frau nicht wiedergebracht und von seinem Job will er erst gar nicht reden. Wann hatte er seine letzte gute Bilanz? Früher war er einer der Besten, jetzt ist seine Versetzung schon beschlossene Sache, alles geht den Bach runter.

Das Auto bleibt geschlossen und er trinkt sich den nächsten kalten Kaffee. Für ihn gibt es kein Essen, dafür auch keinen Alkohol. Nur seine Blase macht sich langsam bemerkbar.

Ein schwarzer Lieferwagen hält direkt vor dem Apartment und öffnet seine hinteren Türen…

The Sixth Birthday

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