Читать книгу Was wirklich zählt - Barbara Stöckl - Страница 11

V e r t r a u e n

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Anna Pfleger war an diesem Nachmittag knapp dran. Die Aufführung des Theaterensembles 365 sollte schon in wenigen Minuten beginnen, sogar ein Kamerateam hatte sich zur Premiere angesagt, die Generalprobe am Tag davor war chaotisch verlaufen … Viele Gedanken waren zu diesem Zeitpunkt in ihrem Kopf, als sie sich mit ihrem Fahrrad vor dem Haus in der Ybbsstraße einparkte. »In der Aufregung vergaß ich, dass mein Fahrrad ungleich bepackt war, und es fiel prompt auf ein parkendes Auto und machte eine Delle!« Also nahm sie ihre Visitenkarte, schrieb mit bester Absicht eine Entschuldigung darauf, weil sie für den entstandenen Schaden aufkommen wollte. Doch dann meldete sich leises Misstrauen. »Vielleicht ist es besser, den Schaden genau zu fotografieren, wer weiß, wem das Auto gehört und wofür ich am Ende alles verantwortlich gemacht würde …!« Während sie also mit ihrem Handy Fotos des beschädigten Autos anfertigte, kam eine Frau mit Kind und fragte sie, was sie hier mache. »Ich gab ihr meine Visitenkarte und erzählte den Hergang.« Nun bekam die Geschichte eine Wendung. Die Frau, tatsächlich die Besitzerin des Autos, sah sich den Schaden an, dann die »Täterin« und sagte: »Mir wäre die Delle gar nicht aufgefallen, das Auto ist so alt, ich werde das auch nicht mehr reparieren lassen! So etwas kann ja jedem passieren!« Dann fuhr sie freundlich lächelnd weg. »Da stand ich nun, beschämt, aber glücklich, weil ich trotz meines Misstrauens auf unerwartetes Vertrauen und Entgegenkommen gestoßen war! Danke, liebe Unbekannte!«

Was wirklich zählt

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