Читать книгу Was wirklich zählt - Barbara Stöckl - Страница 20
D a b e is e i n
ОглавлениеEs sollte ein Zeichen sein, für dieses große Fest der Völkerverständigung, des Friedens. Die Olympischen Spiele leben seit Anbeginn von großen Symbolen. Als am 5. August 2016 die Olympischen Spiele in Rio eröffnet wurden, nahm auch ein Team von Flüchtlingen an den Wettkämpfen teil. Diese starteten nicht für ihr Heimatland, sondern unter der Flagge des Internationalen Olympischen Komitees. »Die Mannschaft startet unter denselben Bedingungen wie alle anderen«, erklärte IOC-Präsident Thomas Bach. »Wir wollen damit ein Zeichen der Hoffnung an alle Flüchtlinge auf der ganzen Welt senden.«
Mit dabei war die 18 Jahre alte Schwimmerin Yusra Mardini aus Syrien. Ihre Geschichte war um die Welt gegangen: Als sie von der Türkei nach Griechenland flüchtete, 20 Flüchtlinge im Schlauchboot, fiel der Außenbordmotor aus. Yusra, ihre Schwester und ein drittes Mädchen sprangen ins Wasser, schoben das Boot stundenlang durch die Ägäis, bis sie sicheres Ufer erreichten. »17 Leute, die nicht schwimmen konnten«, erzählte Yusra bei der Pressekonferenz. »Wir mussten sie retten.« Über die Balkanroute kam Yusra Mardini über München nach Berlin. Ein Übersetzer stellte den Kontakt zu den Wasserfreunden Spandau 04 her, wo sie schließlich in die Trainingsgruppe aufgenommen wurde. Dann war sie dabei, im Team »Refugee Olympic Athletes (ROA)«. Und sie war die Sportlerin, die dem ROA-Team, der Flüchtlingskrise und dem humanitären Anliegen des Weltsports ein Gesicht gab. »Weil ich schwimme, lebe ich noch!«*
* Die sportlichen Fakten ihres Rennens über 100 Meter Delfin: Mardini gewann ihren Vorlauf gegen zwei andere Schwimmerinnen in 1:09,21 Minuten, blieb aber über ihrer persönlichen Bestzeit – es reichte am Ende zu Platz 41 unter 45 Schwimmerinnen.