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A d v e n t

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Manuela F. schreibt mir einen berührenden Brief zum bevorstehenden Weihnachtsfest. Es ist das erste Weihnachten ohne ihren Sohn, der im Sommer gestorben ist. Sie erinnert sich an die Weihnachtsfeste mit ihm, und beim Lesen des Briefes werden bei mir eigene Erinnerungen wach. An die Adventzeit meiner Kindheit, an das Staunen, das Warten auf das Wunder. Die Zeit, in der täglich ein Fenster am Adventkalender geöffnet wurde, und ein Bild kam zum Vorschein! Einfache Adventkalender, mit Bildern drinnen, die man bestaunt hat, und bei denen man sich täglich gefragt hat, was sich wohl hinter dem nächsten Fenster verbirgt. Keine Adventkalender mit Plastik-Innenleben und täglichem Schokogenuss. Oder Spielzeug. Oder Geld. Weil die Kinder ja eh alles haben.

Ich erinnere mich an eine Zeit, als es draußen ganz still wurde, so still, wie nur Schneeflocken fallen. Das gibt es heute nicht mehr? Die Stille kann man sich immer gönnen, auch heute. Dafür muss man aber mutig sein. Geselligkeit, Geschäftsrausch und rasendes Tempo sind eine Flucht vor der so ersehnten Stille und all den bohrenden Fragen, die sie mit sich bringt. Zum Beispiel die Frage, warum wir mit der allerkostbarsten Sache der Welt, der Zeit, so achtlos und gleichgültig umgehen. Als hätten wir unendlich davon. Wenn plötzlich eine schwere Krankheit das Leben bedroht, ist alles anders. Plötzlich ist klar, was das Kostbarste ist. Es ist nicht Geld, nicht Erfolg, nicht die Karriere. Sondern Familie, Freunde, Menschen, die dich lieben und die du liebst. Der Glaube ans Christkind.

So bleibt am Ende nur ein Wunsch: Hätte er nur mehr Zeit gehabt zum Leben!

Was wirklich zählt

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