Читать книгу Was wirklich zählt - Barbara Stöckl - Страница 12

M u t t e r l i e b e

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Ich habe Frau S. vor 15 Jahren kennengelernt. Sie war alleinerziehende Mutter einer dreijährigen Tochter, arbeitete halbtags, träumte von einem Leben mit Familie, Vater, Mutter, Kinder. Sie lernte ihren Traumprinzen kennen. Jetzt sollte alles anders werden. Eine gemeinsame Wohnung, ein gemeinsames Leben, das war der Plan. Doch Frau S. wurde schwanger – das stand nicht im Plan des jungen Glücks. Er wollte nicht noch ein Kind, sie wollte ihn nicht verlieren, so entschied sie sich schweren Herzens für eine Abtreibung. Doch noch bevor es dazu kam, stellte sich bei einer Untersuchung heraus, dass das ungeborene Kind mit allergrößter Wahrscheinlichkeit behindert sein würde. Da mobilisierte Frau S. all ihre Kräfte: »Dieses Kind braucht mich mehr als jedes andere!« Sie entschloss sich, das Kind zur Welt zu bringen. Der Vater des Kindes war bald auf und davon. Adieu Familienglück.

Roman ist heute 15 Jahre alt, er ist schwerbehindert. »Die glücklichen Tage sind die, wenn er seinen Kopf alleine halten kann. Wenn er mich mit den Augen anlächelt und dazu Laute von sich gibt, die an das Brüllen eines Löwen erinnern!«, erzählt die Löwenmutter stolz. Ihre Tochter lebt schon ihr eigenes Leben, kommt oft zu Besuch, auch morgen am Muttertag. »Dann mach ich mit meinen zwei Lieblingen einen Spaziergang und weiß, es ist gut so, wie es ist!« Ob sie ihre Entscheidung von damals je bereut hat? »Nicht eine Sekunde!«, sagt die tapfere Mutter. Mutterliebe. Unendlich.

Was wirklich zählt

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