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Macht als Grundlage von Gesundheit
Оглавление„Unsere Beziehung zur Macht ist der Kern unserer Gesundheit.“13
„Energie ist Macht.“
„Gesundheit fordert persönliche Macht.“
Auch Carolyn Myss, Wegweiserin einer Energiemedizin des 21. Jahrhunderts, begreift Macht als Energie, die dem Menschen zu eigen ist. Ihre Erfahrungen gewinnt sie aus der Fähigkeit zur intuitiven Diagnose von Krankheiten, die sie über Jahrzehnte in intensiver Kooperation mit Ärzten weiterentwickelt und überprüft hat. (Lebens-)Energie ist – so Myss – Macht, und ohne diese Macht kann der Mensch nicht leben. Je größer der Verlust von Energie/Macht ist, desto größer ist die Gefahr von Krankheit. Ihr Buch hat im Amerikanischen den bezeichnenden Titel „The Nature of Spirit“, „Die Natur des Geistes“. Bezeichnend darum, weil es zeigt, wie sich das Denken von uns Menschen jeden Moment unserer Existenz „in die Biologie einschreibt“ („Ihre Biographie wird zu Ihrer Biologie“). Jeder Gedanke unseres Lebens übersetzt sich in körperliche Reaktionen. Wir wirken also mit an der Erschaffung unseres Körpers und damit an der Erschaffung von Gesundheit und Krankheit. Unser Denken kann dem Körper Energie/Macht entziehen, die Energie/ Macht erhalten oder die Energie/Macht erhöhen. Entscheidend sei es daher für einen Menschen zu wissen, wodurch er oder sie Macht gewinnt bzw. was zu einem Entzug von Macht führt. Die eigentliche Quelle für Verlust, Erhalt oder Gewinn von Macht im Sinne von Lebensenergie ist für sie das Denken. Da niemand anderes als wir selbst das Denken verändern können, ist es in letzter Konsequenz der Mensch selbst, der sich heilen kann.
In ihren Forschungen unterscheidet Myss zwischen passiven und aktiven Machttypen. Passive Machttypen geben ihre Macht an andere ab oder suchen diese von anderen zu erwerben. Ihr Energieniveau hängt insofern davon ab, ob sie von außen Energie zugeführt bekommen, durch Anerkennung, Lob, Geliebtwerden etc. Aktive Machttypen haben die Fähigkeit, sich selbst zu motivieren. Auch hier ist die Energie meist nach außen gerichtet: auf Geld, Status, Besitz, Titel oder im Extremfall auf Suchtmittel aller Art. Je größer die Abhängigkeit von diesen äußeren Objekten ist, desto größer ist die Gefahr für Gesundheit und Leben, sofern derartige Objekte entzogen werden – durch Jobverlust, Vermögensverlust, Verlust von Partnern oder Partnerinnen, Reputationsverlust oder Drogenentzug. Diese Unterscheidung entspricht in hohem Maße dem, was Horst-Eberhard Richter unter dem Ohnmachts-Allmachtskomplex versteht14.
Heilwerden aus der Sicht von Myss beginnt daher mit der Fähigkeit, im Denken und Fühlen ein anderes Verhältnis zu sich und anderen zu entwickeln. Heilwerden wird möglich, wenn es gelingt, die emotionalen, physischen und spirituellen Energien zu verstehen, die an der Wurzel einer Krankheit zu finden sind.
Myss, die sich bei ihren Forschungen auf die drei spirituellen Traditionen der Christlichen Sakramente, des Hinduismus und seiner Chakrenlehre und des Lebensbaumes in der jüdischen Kabbala bezieht, sagt, dass es dem Menschen aufgegeben sei, sieben heilige Wahrheiten auf seinem Entwicklungsweg zu lernen. Sofern er gegen diese Wahrheiten verstößt, indem das Denken dominant gegen sie angeht, drohen der Entzug von persönlicher Macht und die Gefahr von Krankheit. Körperlich manifestieren sie sich auf der Ebene des jeweiligen Chakras, das im Zusammenhang mit den entsprechenden Themen und Wahrheiten steht.
Heilwerden verlangt, sich der jeweiligen Wahrheit bewusst zu werden, die Ängste zu erkennen, sie loszulassen und die Energien so umzulenken, dass die jeweilige Lektion angenommen wird.
In zahllosen Fallgeschichten zeigt Myss, dass dies nicht geht, ohne mentale Konzepte loszulassen, die selbstbeschädigend sind. Wo sie existieren, neigen wir Menschen dazu, uns Macht durch Sicherheit im Außen verschaffen zu wollen. Myss nennt diese Menschen „Energieerwerber“; andere sprechen von „Energieklau“. Weil solchen Menschen der Glaube und das Vertrauen fehlen, Sicherheit aus sich selbst gewinnen zu können, wird die eigene Macht nach außen abgegeben und/oder versucht, über Kontrolle Sicherheit zu gewinnen.
Die sieben Zentren von Kraft und Heilung. zusammengestellt nach Myss 2000
Man könnte sagen, Myss fordert einen Akt der Selbstliebe, der frei macht, auch anderen – aus der energetischen Fülle heraus – liebevoll zu begegnen. Oder symbolisch gesprochen: Wenn ein Krug leckt, kann er weder Wasser halten, noch Wasser ausgießen. Nur ein intakter Krug kann dies. Übertragen: Wer sein eigenes Energiefeld intakt hält, hat die nötige Macht, um anderen ohne Energieverlust zu begegnen und um Energie weiterzugeben.
Wo dies geschieht, wird nicht mehr die Macht im Außen gesucht, sondern es kommt zur Selbstermächtigung, genauer zur Ermächtigung aus dem SELBST, der uns innewohnenden göttlichen Liebesquelle. Persönliche Macht über andere zu gewinnen, weicht dann einer Bereitschaft und dem Willen, die eigene Energie/Macht anzunehmen, deren Erhalt zu sichern, sie aus einer Haltung der Demut heraus zu steigern und anderen zum Geschenk zu machen.