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Wettlauf ums Geld

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Eine der dringendsten Aufgaben Aschurkows beim Fonds für Korruptionsbekämpfung war die Beschaffung von Geld. Ende Mai 2012 behauptete Nawalny, das Ziel von 300000 US-Dollar sei fast erreicht. Er veröffentlichte auf seinem Blog eine Liste der sechzehn »mutigen Menschen«, die öffentlich erklärt hatten, dass sie Geld an den FBK spenden wollten – jeder von ihnen stiftete mindestens 300000 Rubel.[187]

Einige dieser öffentlichen Spender waren führende Angehörige der Intelligenzija, von denen man damals bereits wusste, dass sie Nawalny nahestanden: Schriftsteller, Journalisten, Wirtschaftswissenschaftler.[188] Der Rest auf der Liste bestand aus Geschäftsleuten. Aschurkow sagte gegenüber Reuters, die Strategie des FBK bestehe darin, »eine kritische Masse an Unterstützern zu versammeln, die keine Angst davor haben werden zu sagen: ›Ja, ich habe diesen Fonds unterstützt‹«. Und vorsichtig ergänzte er: »Aber natürlich ist dies auch ein Test, was in Russland möglich ist und was nicht. Wir werden es herausfinden.«[189] Dies war tatsächlich ein mutiger Schritt. Der Fall Chodorkowski hatte Oligarchen gelehrt, einen großen Bogen um unabhängige politische Aktivitäten zu machen. Nawalnys Spender waren zwar nicht eigentliche Oligarchen, doch sie waren immerhin Geschäftsleute, die sich direkt auf die Oppositionspolitik einließen.

Doch im Jahr 2012 geriet Aschurkow selbst ins Visier der Strafverfolgungsbehörden. Man beschuldigte ihn, Mittel aus Nawalnys Kasse veruntreut zu haben. Nawalny wies diese Anschuldigung ins Reich der Phantasie.[190] Aschurkow musste das Land verlassen, blieb aber Geschäftsführer des FBK. Er sollte von nun an von London aus arbeiten, wo man ihm politisches Asyl gewährt hatte.[191]

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