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Die Schrauben werden angezogen

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Der FBK war zur Zielscheibe der Behörden geworden – und sah sich einer Mischung aus formalen Restriktionen und informellem Druck ausgesetzt.

Am 25. November 2016 kam Sergej Mochow – Ljubow Sobols zweiter Ehemann – wie gewohnt am Abend nach Hause. Am Eingang seines Gebäudes wartete ein junger Mann mit Blumen der Hand. Als Mochow an ihm vorbeiwollte, stach der junge Mann mit einer Spritze auf ihn ein. Mochow krümmte sich, ging zu Boden und verlor das Bewusstsein.

Nachdem er ins Krankenhaus eingeliefert worden war, erklärten die Ärzte, er sei mit einer unbekannten Substanz vergiftet worden.[235] Mochow überlebte den Angriff. Er äußerte den Verdacht, dass der Vorfall etwas mit seiner aktuellen investigativen Arbeit zu haben könnte. Er recherchierte gerade innerhalb der Bestattungsbranche. Der Economist schrieb in diesem Zusammenhang: »In Russland einen geliebten Menschen zu beerdigen, bedeutet oft, in eine Unterwelt aus Korruption und Bürokratie hinabzusteigen.«[236] Sobol und Nawalny hielten es jedoch für wahrscheinlicher, dass der Fall mit ihren eigenen Recherchen zu tun hatte. Die Vergiftung von Sobols Ehemann wurde nie vollständig aufgeklärt.

Der FBK hatte auch mit Problemen vor Gericht zu kämpfen. Zu Beginn des Jahres 2019 etwa veröffentlichte der Fonds Details einer Recherche zu drei Catering-Firmen und etlichen Lebensmittelvergiftungen an mehreren Moskauer Schulen. Im Anschluss an die Nachforschungen des FBK strengte eine dieser Firmen eine Verleumdungsklage gegen Nawalny, Sobol und den FBK an, weil sie den Ruf der Firma geschädigt hätten. Im Herbst 2019 verfügte ein Gericht, der Fonds sowie Nawalny und Sobol persönlich hätten jeweils ein Drittel von 88 Millionen Rubel (etwa 1,2 Millionen Euro) an die Firma zu zahlen.[237]

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