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DER FÖRDERER

Nicht ganz zufällig beschäftigen sich einige Menschen, die sich auf den Feldern Erfolg, Karriere und Wirtschaft besonders gut auszukennen meinen, mit dem Begriff Charisma und dessen Bedeutung. Karriereberater zum Beispiel. Dem Charisma wird nämlich überall dort ein hoher Stellenwert zugeschrieben, wo die Wirkung von Botschaften über den Erfolg mitentscheidet, etwa im Berufsleben. Charisma steht deshalb ganz oben auf der Liste der sogenannten Soft Skills, zum Beispiel bei Personalleitern.

Soft Skills sind 1:1 übersetzt die «weichen Fähigkeiten» einer Person. Für die Qualität der Soft Skills ist nicht der Intelligenzquotient (IQ), sondern der Grad der emotionalen Intelligenz (EQ) zuständig. Emotionale Intelligenz verleiht einem Menschen zum Beispiel die Fähigkeit, auch zwischen den (gesprochenen) Zeilen zu lesen – und zu kommunizieren.

Wichtig in der Alltags- und Berufskommunikation ist nämlich nicht allein was gesagt wird, sondern wie es gesagt wird (Tonfall, positive/negative Wortwahl, Verhalten, Körpersprache und – Randbemerkung – auch regionale Färbung, sprich Dialekt).

Im folgenden finden Sie die wichtigsten Soft Skills auf einen Blick:3

→ Persönlichkeit (Charisma)

→ Vertrauenswürdigkeit

→ Urteilsvermögen

→ analytisches und logisches Denken

→ Empathie (Mitgefühl)

→ Einfühlungsvermögen

→ Menschenkenntnis

→ Durchsetzungsvermögen

→ Selbstbewusstsein

→ Kreativität

→ Kampfgeist

→ Teamfähigkeit

→ Integrationsbereitschaft

→ Neugier

→ Kommunikationsverhalten

→ (psychische) Belastbarkeit

→ Umgangsstil, Höflichkeit

→ Rhetorik, Redegewandtheit

→ Motivation, Fleiss, Ehrgeiz

→ Verhandlungsführung

→ Kritikfähigkeit

→ Koordinationsgabe, Fähigkeit, Prioritäten zu setzen

→ Stressresistenz

→ Selbstbeherrschung

(z.B. Beherrschung von Lampenfieber)

→ Selbstdarstellung

→ Fähigkeit, Konflikte und Misserfolge zu bewältigen

→ Eigenverantwortung

→ Zeitmanagement

→ Organisationstalent

Bleiben wir beim Top-Soft-Skill Charisma. Ist Charisma angeboren oder angelernt? Monika Matschnig, Psychologin und Autorin zahlreicher Ratgeber sagt: «Charisma kann man weder wie ein neues Kostüm erwerben, noch kann man es erlernen wie eine Schauspielerrolle.»4 Matschnig ist Expertin für Körpersprache: «Es kommt von innen heraus und muss sich selbst entfalten.»

Fachleute bringen den Begriff Charisma mit bestimmten Eigenschaften in Verbindung, über die man als Charismatiker verfügen sollte:

→ Eigenliebe (nicht Selbstverliebtheit!)

→ Selbstbewusstsein (erkennen, was man kann)

→ Lebenssinn (Warum tun wir, was wir tun?)

→ Interesse (an anderen und am Leben)

→ Bewegung (Körper und Geist bewegen)

→ Reichtumsbewusstsein (nicht materieller Reichtum!)

→ Ausdruck (Kommunikation und Habitus)

Auf eine Eigenschaft möchte ich im Zusammenhang mit Bernhards Tätigkeit näher eingehen: Lebenssinn. Worin sehen wir den Sinn unseres Daseins? Kennen wir den Sinn unseres Handelns? Warum tun wir, was wir tun? Fragen, die wir uns stellen und denen wir uns stellen sollten. Warum arbeite ich in diesem oder jenem Job? Welchen Sinn sehe ich in meinen Aufgaben, in meinem Tun? All das sind Fragen, deren Beantwortung im Zentrum der Arbeit Bernhard Schweizers stehen. Dass er sich damit intensiv beschäftigt, macht sein Charisma sicher nicht alleine aus. Dazu zählen auch seine Eigenliebe (Er ist im Frieden mit sich selbst), sein Selbstbewusstsein (Er kennt seine Stärken und Schwächen), sein Interesse (Er ist neugierig auf Menschen), seine Bewegung (Hopp Schwiiz! Er könnte sich mehr bewegen …), sein Reichtumsbewusstsein (Er verfügt über Herzensreichtum – Grosszügigkeit, Offenherzigkeit) und sein Ausdruck (Kleidung, Umgangsformen, Sprache).

Ein charismatischer Mensch wie Bernhard Schweizer nimmt sich selbst nicht so wichtig. Er fragt sich: Was kann ich der Welt durch mein Talent geben? Wie kann ich anderen dienen? Und was bekommt durch mein Handeln Wirkung? Warum das Publikum ihn nicht selten Business-Rocker nennt? Eine Antwort könnte so lauten: Weil er vieles von dem nicht ist, was man von einem typischen Vertreter seiner Zunft erwarten würde. Was aber, wenn er kein klassischer Repräsentant der Gattung Berater ist, ist er dann? Antwort: Mann muss ihn erleben. Er ist ein spontaner Perfektionist. Jemand, der aus dem Moment heraus gestaltet. Er springt an wie ein guter Motor. Ist sofort da und dann ganz bei den Menschen. Er hat nicht automatisch die intellektuelle Lösung im Gepäck. Lieber lässt er sich intuitiv auf sein Publikum ein. Er versucht sich möglichst wenig vorzubereiten. Es ist ihm wichtig, das freie Zusammenspiel zwischen den Menschen, die im Raum sind, nicht zu stören. Den festen Plan lehnt er ab. Er braucht ihn nicht, auch nicht zur eigenen Sicherheit. Er schöpft aus der Erfahrung, aus der Substanz. Man spürt: Hier steht ein Mann, der sich von der Situation inspirieren lässt. Er improvisiert, arbeitet sich vor auf eine forschende, offene Art und Weise. Man ist dabei, wenn aus dem Moment heraus Zukunft entsteht.

Natürlich darf man nicht verkennen, dass auch sein Äusseres wesentlich dazu beiträgt, dass man in ihm das Gegenstück zur Klassik sieht, sich weiter der Metapher Musik bedient und den Rock zitiert. Er sieht eben ganz und gar nicht geschäftsmässig aus – nicht im klassischen Sinne. Bei Bernhard weiss man nicht, welcher Kaste er angehört und ob er überhaupt eine erkennbare Zugehörigkeit wünscht. Wohl eher nicht. Er entzieht sich – bewusst oder unbewusst – einer Erwartungshaltung bezüglich einer in einem Kontext akzeptierten Kleiderordnung. Dem Dresscode-Einmaleins nach Knigge setzt er sein «Business Dress as unusual» entgegen.

Wer will, mag darin auch seine Haltung erkennen: nicht an alten Gepflogenheiten festkrallen, sondern neue Methoden und Wege ausprobieren, das Leben als eine Herausforderung, als eine Aufgabe begreifen. Man könnte auch sagen: das Leben als Forschung betreiben.

Diese und jede andere Form des Andersseins akzeptiert er ganz selbstverständlich auch bei seinen Mitmenschen. Gerne zitiert er Clare W. Graves5: «Jeder hat das Recht, so zu sein, wie er ist.» Und bezogen auf seine Tätigkeit sagt Bernhard Schweizer: «Lehre Menschen, die Qualität ihrer Arbeit zu erhöhen, indem du ihren Denkweisen gerecht wirst und nicht von dir selbst ausgehst.»

Business-Rocker: Organisationsentwicklung - ganzheitlich oder gar nicht. Dienstleistungsorientiertes Handeln - gewinnorientiertes Wirken

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