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DER AUTHENTISCHE

Der Mensch wird aus Mensch gemacht. Er ist Teil einer Ahnenreihe; er ist Überlieferung einer langen Familiengeschichte. Einer wie Goethe hat darüber nachgedacht. Der Meister war sich seines vielfältigen Erbes stets bewusst und hat es am Schluss der «Zahmen Xenien»7 – seines Meisterwerks der späten Dichterjahre – folgendermassen zum Ausdruck gebracht:

«Gern wär’ ich Überlieferung los

Und ganz original;

Doch ist das Unternehmen gross

Und führt in manche Qual.

Als Autochthone rechnet ich

Es mir zur höchsten Ehre,

Wenn ich nicht gar zu wunderlich

Selbst Überlieferung wäre.

Vom Vater hab’ ich die Statur,

Des Lebens ernstes Führen,

Vom Mütterchen die Frohnatur

Und Lust zu fabulieren.

Urahnherr war der Schönsten hold,

Das spukt so hin und wieder;

Urahnfrau liebte Schmuck und Gold,

Das zuckt wohl durch die Glieder.

Sind nun die Elemente nicht

Aus dem Complex zu trennen,

Was ist dann an dem ganzen Wicht

Original zu nennen?»

Und er hat noch etwas damit sagen wollen. Goethe wollte sein, was heute beinahe jedermann sein will: ein Original, ein Unikat, individuell und unverwechselbar. Er fühlte Unbehagen darüber, dass er es nicht war: «Gern wär’ ich Überlieferung los / Und ganz original.»

Doch, ach, auch Goethe wurde wie jeder Mensch aus den Bausteinen seiner Vorfahren gebaut. Er konnte sich aus dem «Complex» nicht trennen. Und er lieferte mit diesem Gedicht sein Eingeständnis dazu. Er selbst erkannte: Ich bin Überlieferung. Und fragte sich: «Was ist dann an dem ganzen Wicht Original zu nennen?»

Was für Goethe schon vor 250 Jahren ein Dilemma war, tritt in unserer heutigen Gesellschaft vielfach – oft in Extremen – zutage: das Streben nach Individualität, nach Originalität, nach Einzigartigkeit.

Manche treiben es auf die Spitze wie Lady Gaga etwa, die Ikone aus Musik und Maske. Über sie wird gesagt, es erfülle sie mit Stolz, wenn Menschen durch sie den Wert ihrer Einzigartigkeit und Individualität erkennen lernen. Ihr Motto: «Born to make a difference». Ihre Botschaft: Du lebst, um anders zu sein. Mach dich unverwechselbar und du wirst unverzichtbar, ja unsterblich.

Auffallen um jeden Preis? Bernhard Schweizers Sache ist das nicht. Dennoch muss er sich unterscheiden in einem Markt, in dem seine Leistung von der Nachfrageseite nicht immer so differenziert wahrgenommen wird, wie er sich das wünscht: Unternehmensberater, Coaches, Trainer, Consultants, NLPler, Organisationsentwickler, Managementberater – alles eine Sosse. Wer drin schwimmt, könnte gaga werden. Kunden wollen aber etwas Bestimmtes von ihrem Leistungserbringer, ihrem Auftragnehmer, das sie woanders nicht bekommen. Sonst vergeben sie den Auftrag woandershin. Je spitzer die Positionierung, je eindeutiger das Angebot, umso leichter ist für den Kunden eine Differenzierung möglich.

Bernhard Schweizer ist authentisch und klar positioniert. Aus dieser Position heraus erhält seine Gabe, Menschen und Organisationen helfen zu können, ihre Potenziale zu entfalten, eine besondere Kraft. Hier liegt sicher ein starkes Unterscheidungsmoment, das Bernhard Schweizer unique macht. Auch sein Bekenntnis zu Verantwortung spielt hier eine grosse Rolle. Er sagt: «Für mein Tun, die Aktualität vermittelter Inhalte sowie für eine ganzheitliche, praxis- und prozessorientierte Organisationsentwicklung übernehme ich persönlich Verantwortung.»

Bernhard Schweizer sieht sich als Facilitator, als jemand, der etwas ermöglicht, indem er in seiner Arbeit mit seinen Auftraggebern und deren Mitarbeitern richtungsweisend tätig ist. Dabei folgt er strikt dem Satz Galileo Galileis, wonach man niemanden etwas lehren kann, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.

Facilitation – noch so ein Begriff, dessen Bedeutung ich erst lernen musste (was durch die Arbeit für Bernhard möglich wurde). Facilitation ist eine Führungsphilosophie, die auf Beteiligung, Selbststeuerung und Organisationslernen setzt und auf direktive Elemente von aussen verzichtet. Der Facilitator sorgt dafür, dass Projekte sowie komplette Entwicklungs- und Veränderungsprozesse erfolgreich verlaufen. Er ist eine Art Navigator. Er ist Prozess- und Dialogbegleiter.

Er habe die Organisationsentwicklung nicht erfunden, bekennt Bernhard Schweizer. Aber wer ihn kennt und weiss, wie er arbeitet, kann sagen, dass sie durch ihn eine sehr spezielle Färbung bekommen hat.

Im Marketing spricht man vom USP. Von einer Unique Selling Proposition. Von dem Alleinstellungsmerkmal. Im Falle Bernhard Schweizer ist es die Summe vieler Teile aus Persönlichkeit und Professionalität, die ihn – wenn auch nicht einzigartig – dann doch unverwechselbar macht. Einzigartig? So vermessen ist Bernhard Schweizer nicht, dass er sich so sehen würde.

Dieses Buch ist ein Buch über Bernhard Schweizer und seine Tätigkeit. Er verfolgt damit ein Ziel. Er möchte es nicht in den Wind geschrieben wissen. Niemand, der ernsthaft einer Arbeit nachgeht, will das. Bernhard will auf sich und seine Arbeit aufmerksam machen. Die, die ihn noch nicht kennen, möchten ihn bitte zur Kenntnis nehmen und die, die ihn schon kennen, können ihn noch ein Stück besser kennenlernen.

Ich glaube daran, dass sein Buch ihn weiterbringen wird, dass es einen Beitrag leisten kann, seine Identity zu schärfen. Kann sein, dass ich während der Arbeit an diesem Buch ein bisschen die Rolle des Facilitator eingenommen habe – intuitiv. Das war ein schönes Stück Arbeit für beide. Dabei haben wir herausgefunden, wohin man käme, wenn man ginge. Herausgekommen sind ein Buch und eine Freundschaft. Mehr kann man nicht erwarten.

Holger Schaeben, im Juli 2015

www.schaebenschreibt.ch

Business-Rocker: Organisationsentwicklung - ganzheitlich oder gar nicht. Dienstleistungsorientiertes Handeln - gewinnorientiertes Wirken

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