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Manche Abende verbrachten sie zusammen. Da hörten sie Pachelbels Kanon, Albionis Adagio, Vivaldis Winterlargo, Händels Ankunft der Königin von Saba. Solo deo gloria. Johannes und Miriam saßen auf ihrem Bett und hörten Musik, die aus einer Welt kam, die nicht trennte. Er sog den Geruch nach Puder und Weichspüler, nach Apfeltee und Dispersionsfarbe ein in sich.

Miriam fror. Sie war allein. Da war die Barockmusik mit ihrem sicheren Kontrapunkttakt, der alle Melodien möglich machte, das einzig Richtige. Es war eine gesegnete Welt. Brüderchen und Schwesterchen. Kuss und Kussi. Sie sangen: »Froh zu sein, bedarf es wenig, und wer froh ist, ist ein König.« Sie sangen im Kanon. Sie berührten einander, wie es nur in Worten möglich war.

Er sagte, wie so oft: »Du bist die schönste unter den Menschenkindern, voller Huld sind deine Lippen, wahrlich, GOtt hat dich gesegnet für ewig.«

Sie war stark. Sie bereute nichts. Sie sagte: »Juden glauben nicht an das Leben nach dem Tod. Aber wie ist es bei Muslimen?«

Die Zeit, die glaubte, wenn man alle Nebenflüsse des Neckars auswendig aufsagen könnte, bekäme man eine Eins, lag hinter ihnen. Sie waren für Neues bereit.

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